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Nachdem mich NFS Undercover so enttäuscht hat, war ich auf der Suche nach einem neuen guten Rennspiel. Da fiel mir Burnout Paradise auf. Nachdem ich mir einige...

von Firewind am: 28.04.2009

Nachdem mich NFS Undercover so enttäuscht hat, war ich auf der Suche nach einem neuen guten Rennspiel. Da fiel mir Burnout Paradise auf. Nachdem ich mir einige Videos und ein paar Tests durchgelesen hatte, hab ich es mir dann schließlich gekauft, und ich wurde nicht enttäuscht. Es bietet alles, was bei Undercover fehlt: eine super Grafik, dazu noch ruckelfreies Gameplay und lang anhaltender Spielspaß.

Ehrlich gesagt war ich anfangs nicht so begeistert von dem Spiel. Die ersten Rennen waren nicht so toll, es kam mir irgendwie langweilig vor. Ich hab dann das Spiel erstmal ne Weile nicht mehr angefasst und mich mit andern Spielen beschäftigt. Aber schon nach kurzer Zeit überwand ich mich dann doch noch dazu, das Spiel noch mal weiterzuspielen. Immer nach einem Rennen dachte ich mir, 'Ach komm, ein Rennen geht noch, dann mach ich Schluss', und so ging das dann immer wieder. Kurzum, das Rennfieber hatte mich wieder gepackt.

Gleich am Spielanfang hört man den berühmten Guns N Roses Song 'Paradise City'. Passt schon mal echt gut. Ob die Band damals vor 20 Jahren gedacht hätte, dass es die Stadt mal geben würde? Bestimmt hatten sie sie sich anders vorgestellt, denn anders als im Liedtext gibt’s so gut wie kein grünes Gras, sondern fast nur Asphalt und schöne Mädels gibt’s auch keine, dafür trotzdem jede Menge Kurven, und zwar die von den Straßen und den heißen Fahrzeugen, mit denen wir die Stadt unsicher machen werden.

Nachdem wir von DJ Atomica einen kleinen Überblick über die Stadt bekommen haben, kriegen wir unseren ersten Wagen vom Schrottplatz. Die Karre ist natürlich nicht mehr in Bestform und so fahren wir sie erstmal in eine Werkstatt und lassen sie reparieren. Wie es nun weitergeht, ist, wie uns gesagt wird, unsere eigene Entscheidung.

Also los geht’s! Die ersten paar Rennen gehen locker flockig von der Hand, die erste Lizenz ist erreicht, und man gewöhnt sich schon mal an die Steuerung und das Fahrverhalten. Aber wo sind jetzt die anderen Rennen? Aha, die müssen wir erst finden, und zwar gibt’s an praktisch jeder Kreuzung eins von fünf verschiedenen Renntypen zu entdecken. Um ein Rennen zu starten, muss man gleichzeitig Gas geben und bremsen. Insgesamt sind es 120 verschiedene Herausforderungen, die überall verstreut an jeder Kreuzung sind.
Da gibt es zuerst mal das klassische Rennen, in dem man ein Rennen von A nach B gegen 1 bis 7 Gegner bestreitet. Welche Strecke man dabei nimmt, bleibt einem selber überlassen.
Die Blinklichter des Autos und die Straßenschilder oben am Bildschirm geben einem dabei ein wenig Hilfe als Wegweisung. Wer als erstes im Ziel ist, gewinnt natürlich.
Einer meiner Lieblings-Events ist Road Rage. Hier müssen wir innerhalb des Zeitlimits eine benötigte Anzahl von Takedowns erzielen, indem man andere Autos crasht, ohne selbst geschrottet zu werden. Anfangs ist das noch sehr leicht, da man noch nicht so viele Takedowns braucht und die Gegner noch nicht all zu stark sind. Für jeden ausgeschalteten Gegner gibt es 10 Sekunden zur aktuellen Zeit dazu.
Beim Marked Man Event geht es ein bisschen anders herum. Diesmal wird man nämlich vom Jäger zum Gejagten. Die Aufgabe ist eigentlich ganz einfach. Man muss einen bestimmten Ort erreichen, ohne geschrottet zu werden. Doch ein paar ziemlich mies gelaunte Typen mit dunklen und schnellen Schlitten wollen uns daran hindern, das Ziel zu erreichen. Dabei gehen sie sehr geschickt und vor allem aggressiv vor. Ein paar Takedowns zu kassieren wird hier nicht ausbleiben. Man kann natürlich die gegnerischen Autos auch crashen und sie so für kurze Zeit loswerden, aber es kommt immer wieder Nachschub. Ein Zeitlimit gibt’s hier zum Glück nicht.
Bei den Stunt-Events gibt es immer eine bestimmte Punktezahl, die man innerhalb eines Zeitlimits erreichen muss. Das schafft man mit Boosts, Sprüngen, Drifts und anderen Stunts. Also immer in Bewegung bleiben.
Als letztes gibt es noch die Burning Route. Für jedes von diesen Events benötigt man ein spezielles Auto, mit dem man eine bestimmte Strecke vor Ablauf der vorgegebenen Zeit schaffen muss. Dann bekommt man eine verbesserte Version des Wagens, mit dem man das Event gefahren ist.

Neue Wagen bekommt man übrigens nicht immer gleich auf den Schrottplatz geliefert, die muss man oft erst finden und sich schnappen. Und zwar fahren die in der Stadt irgendwo herum müssen von uns abgeschossen werden. Erst dann gehört das Auto uns. Der Fuhrpark ist beachtlich, über 70 verschiedene Karren gibt’s später zur Auswahl, die sich alle unterschiedlich steuern und in drei Kategorien aufgeteilt sind. Tempo-Autos sind voll auf Hochgeschwindigkeit ausgelegt, halten aber nicht viel aus. Crash-Autos dagegen sind sehr robust, aber auch etwas langsam bei der Beschleunigung. Stuntwagen bieten einen guten Kompromiss aus Stabilität und Geschwindigkeit. Man sollte also immer den passenden Wagen wählen, um gute Chance beim Rennen zu haben. Den Fahrzeugwechsel find ich allerdings umständlich, da man dazu immer erst zu einem der fünf Schrottplätze fahren muss, um sein Auto zu wählen. Einfach so den Wagen schnell wechseln ist leider nicht möglich.

Alternativ zu den Autos kann man sich auf eins der vier Motorräder schwingen und durch die Gegend heizen. Hier haut nicht nur der Sound rein, sondern auch geschwindigkeitsmäßig gehen die ganz schön ab und sind trotzdem sehr gut steuerbar. Logisch, dass man natürlich noch mehr auf den Verkehr aufpassen muss, sonst wirft es den Spieler aus dem Sattel.
Für die Motorräder gibt’s auch zwei besondere Events.
Beim Burning Ride läuft es eigentlich genauso ab wie bei der Burning Route, nur dass man eben mit dem Motorrad fährt. Manche dieser Rennen bestehen jedoch auch aus Kontrollpunkten, die man in der richtigen Reihenfolge abfahren muss. Ein Zeitlimit gibt’s natürlich auch. Die Midnight Rides sind das gleiche wie Burning Rides, nur finden diese zwischen 20 und 8 Uhr in der Spielzeit statt.

Ganz nett für zwischendurch ist auch der Showtime-Modus. Hier 'springt' man mit seinem Auto herum und muss soviel Verkehr treffen wie möglich, um hohen Schaden anzurichten.

Was mir an Burnout Paradise besonders gut gefällt, ist unter anderem die hervorragende Grafik. Oft ist das ja bei Portierungen nicht der Fall. Aber hier sieht man sehr detaillierte Autos, scharfe Texturen, und selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten kommt die Grafik nie ins Ruckeln. Nur das SSAO hab ich abschalten müssen, da es sonst doch nicht mehr ruckelfrei spielbar ist. Aber auch so sieht das Spiel sehr hübsch aus. Die Spezialeffekte sind nicht übertrieben, aber gut eingesetzt.

Sehr gut finde ich auch die Steuerung und das Fahrverhalten der Fahrzeuge. Mit Tastatur lassen sich die Autos sehr gut lenken. Jeder Wagen hat ein eigenes, nachvollziehbares Fahrverhalten. Während die schnellen Flitzer sehr wendig und schnell reagieren, verhalten sich die Vans und Geländewagen eher schwerfällig und kommen nur schwer in Gang.
Allerdings ist die Tastenbelegung am Anfang nicht optimal gelöst. Diese kann man jedoch im Menü umändern. Dazu muss man erst mal wissen, dass man mit F1 und F2 die Menüseiten wechseln muss, um die ganzen Optionen zu finden. Das find ich nicht so gut gelöst.

Auch den Ohren wird einiges geboten. Jedes Auto hat einen eigenen, wirklich sehr beeindruckenden und kraftvollen Motorsound und der Soundtrack mit über 90 (!) verschiedenen Songs bietet mit Pop, Rock und sogar klassischer Musik die passende Abwechslung. In der Playliste kann man wählen, welche Lieder abgespielt werden sollen. Nur DJ Atomica nervt gelegentlich mit ihren Kommentaren. Leider gibt es keine Option, um sie abzuschalten.

Die Autos und Motorräder sind leider nicht lizenziert, aber sehr detailliert und man kann sich schon denken, was für eine Marke das wohl sein könnte. Dafür gibt’s auch ein sehr schönes optisches Schadensmodell. Spektakuläre Crashes werden in Zeitlupe gezeigt. Ist zwar ganz schön anzusehen, hat mich aber vor allem bei den Zeitrennen ganz schön oft genervt, weil es nicht wegschaltbar ist und es wertvolle Sekunden kostet.

Etwas schade find ich, dass man so gut wie nichts an seinem Auto verändern kann. Es gibt weder optische Veränderungen noch Leistungstuning. Lediglich den Lack kann man ändern. Aber andererseits ist das auch nicht verkehrt, da es kein Need for Speed ist, sondern Burnout Paradise, wo man einfach nur rasen will, ohne viele Einstellungen am Auto vornehmen zu müssen.

Zum Spielumfang kann ich nur sagen, der ist sehr groß. Ich bin bei der Burnout-Lizenz, hab bis jetzt schon 20 Stunden an Spielzeit verbracht und bis zum Ende sind’s noch ca. 60 Rennen. Bis man also die letzte Lizenz, die Elite-Lizenz erreicht hat, vergehen unzählige Rennen und Spielstunden. Und selbst wenn man alle Rennen geschafft hat, gibt’s noch 400 gelbe Zäune, 120 Werbetafeln und 50 Supersprünge zu entdecken. Es lohnt sich, die alle zu finden, da es dann noch mal drei Bonuswagen gibt.

Fazit:
Mit Burnout Paradise ist Criterion Games eine hervorragende Portierung auf den PC gelungen. Trotz super Grafik kommt es selbst bei hohen Geschwindigkeiten nie zu Aussetzern, der Sound rockt und die verschiedenen Renntypen machen sehr viel Spaß. Der Spielumfang ist auch riesig. Neben den über 120 Rennen gibt’s noch hunderte von Geheimnissen in Form von Zäunen, Werbetafeln und Supersprüngen zu entdecken. Damit hat man noch einige Zeit zu tun. Anfangs war ich ja nicht so sehr von diesem Spiel angetan, doch nach ein paar Rennen später fand ich es einfach genial. Fans von Arcade-Rennspielen werden es lieben.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: scharfe Texturen, detaillierte Autos
  • Sound: coole Musik, satter Motorsound
  • Balance: Schwierigkeitsgrad gut ausgewogen
  • Atmosphäre: Tag- und Nachtwechsel, Verkehr, schöne Stadt
  • Bedienung: sehr gut mit Tastatur spielbar
  • Umfang: 120 Rennevents, über 70 Fahrzeuge
  • Fahrverhalten: jedes Fahrzeug hat ein anderes Fahrverhalten
  • KI: fährt aggressiv, macht Fehler
  • Tuning: Lackierung
  • Streckendesign: sehr abwechslungsreich, keine Streckenbegrenzung
  • Grafik: ---
  • Sound: DJ Atomica nervig
  • Balance: schon früh fordernd
  • Atmosphäre: Stadt etwas leblos
  • Bedienung: umständliche Menüführung
  • Umfang: ---
  • Fahrverhalten: ---
  • KI: ---
  • Tuning: kein Leistungs- oder optisches Tuning
  • Streckendesign: ---

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(8)
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