Um es gleich vorwegzunehmen: wirklich „fatal“ finde ich das Soundblaster Fatal1ty nicht. Aber es trägt seinen Namen nicht ganz zu unrecht. Warum, das erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest :)
Mit der Marke „Soundblaster“ verbinde ich dabei durchaus positive Erinnerungen. Wer in den frühen 90er-Jahren als PC-Spieler etwas auf sich hielt, der hatte eine „Soundblaster“-Karte in seinem PC verbaut. Damals waren Soundkarten praktisch Pflicht, denn es gab weder eingebaute Audiochips (heute selbstverständlich), noch ein einheitliches und kompatibles Soundtreibermodell.
Alles, was es gab, war ein piepsender PC-Lautsprecher, der eher „binäre“ Soundinformationen ausgab und eben „Soundblaster-Karten“ oder „soundblaster-kompatible“, das waren dann die preisgünstigeren Modelle.
Soundblaster war also einmal Standard und die unangefochtene Nummer eins in Sachen Sound im damals noch recht überschaubaren PC-Spielebereich.
Soundkarten braucht man heute als PC-Spieler eigentlich nicht mehr. Umso wichtiger ist ein guter Lautsprecher und ein gutes Mikrofon, wenn man, so wie ich, sich häufig in MOBAs oder Onlineshootern tummelt. Und hier kommt das Fatal1ty-Headset ins Spiel.
Ein klassisches Stereo-Headset mit abnehmbaren Mikrofon (das Mikro wird über einen Klinkenstecker ins Headset gesteckt) mit sehr angenehmen Tragekomfort, weich gepolsterten Ohrhörern und ebenso gepolsterten Kopfbügel. Der Tragekomfort und die Leichtigkeit sind eine der großen Pluspunkte aus meiner Sicht. Wirklich angenehm in der Verarbeitung und sehr leicht, nahezu filigran.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Sound. Etwas basslastig - was mir persönlich sehr gefällt - druckvoll und voluminös. Natürlich kann man die Einstellungen im Windows-Sound-Menü individuell anpassen. Musik würde ich damit nicht unbedingt hören wollen, da fehlt mir dann doch die Dynamik und die Klarheit, aber für Spielezwecke: mehr als ausreichend.
Das Anschlusskabel finde ich mit 2,5 Metern etwas zu kurz. Im Kabel selbst ist ein Bedienelement integriert (Lautsärkeregelung und Mikro an/aus). Das führt manchmal dazu, dass sich im Eifer des Gefechtes die Lautstärke durch das Drehrad ändert bzw. einmal ist es mir passiert, dass ich aus Versehen an den Mikro-Ein/Ausschalter gekommen bin und dadurch das Mikro stummgeschaltet habe. Designtechnisch etwas unglücklich gelöst, besser wäre eine Verlagerung der Bedienelemente in die Nähe der Ohrmuscheln.
Was mir gar nicht gefällt, sind im wesentlichen zwei Dinge: Zum einen ist der Pop-Schutz (heißt wirklich so, ist die kleine Schutzkappe aus Schaumstoff) des Mikrofons nur aufgesteckt. Das bedeutet, dass das Teil sich ständig löst und abfällt.
Der andere Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Mikrofon über einen Klinkenstecker am Headset befestigt ist. Genau diese Verbindung ist heute, 10 Monate nach dem Kauf, urplötzlich defekt. Mitten im Spiel war ich auf einmal nicht mehr zu verstehen, mein Gegenüber hat nur noch ein Rauschen gehört statt meiner Stimme.
Der Test an unterschiedlichen PCs mit unterschiedlichen Headsets hat dann schnell Klarheit gebracht: hier ist nichts mehr zu machen, das Teil ist defekt. Mehrfaches Ein- und Ausstecken des Mikrofons hilft ebenso wenig wie das Durchwechseln der einzelnen Anschlüsse am PC.
So heißt es nach 10 Monaten, mal wieder etwas Geld in die Hand nehmen und die PC-Gaming-Zubehörindustrie in Gang halten. Warum das neue Headset wieder ein Soundblaster geworden ist (nein, kein Fatal1ty!) und wie es sich damit spielt, erfahrt ihr bei Gelegenheit in der nächsten Rezension.
Fazit: Gutes Headset mit sehr gutem Tragekomfort und guten Soundleistungen mit günstigem Preis-/Leistungsverhältnis, allerdings aus meiner Sicht ausschließlich für Spiele geeignet und mit Verarbeitungs- und Haltbarkeitsmängeln.
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