Starpoint Gemini 2 V1.1000

Über das Spiel

Starpoint Gemini 2 entspricht einem typischen Weltraumballerspiel mit herrausragend schönen Weltraumhintergründen. Wer gerne durch die Gegend fliegt und alles abschiesst will was sich vorfindet, der ist hier dabei.

Das Spiel ist ein Singleplayer-Spiel und kommt mit einer Kampagne. Diese läuft ziemlich klassisch ab und bietet dem Spieler die Möglichkeit etwas flaches mit Action zu erleben.

Leider hat man dabei nur die Möglichkeit das zu tun was von einem verlangt wird und das besteht praktisch ausschliesslich daraus die Schiffsfunktionen zu nutzen, also hauptsächlich Gegner abschiessen, Scanen, Truppen auf das gegnerische Schiff schicken, reparieren. So unsympathisch wie die meisten Charaktere sind, mach man die Aufgaben ziemlich wiederwillig und hofft, dass sie ihre Frechheiten noch bitter bereuen werden, aber nichts da, es ist wie im richtigen Leben. Wer schlechte Manieren hat wird belohnt und intervenieren kann man nicht. Das ist offenbar wichtig fürs Überleben.

Neben der Kampagne gibt es noch die Möglichkeit Aufträge zu erfüllen die von Zeit zu Zeit auf der Karte angeboten werden. Hierbei hat man die Auswahl zwischen Taxi-, Materialtransport-, Abschuss-, Einfang-, Reparatur- und Anomalie-Scan Aufgaben. Wer möchte, kann auch diverse Asteroiden oder Raumschiffe zu Kleinholz verarbeiten und verkaufen, oder mit Handel von Waren Geld verdienen. Wie es zu Zeiten vom Gamestar-Test war weiss ich nicht, für mich haben die Preisspannen allemal gereicht. Es ist natürlich klar, dass man am Anfang noch keine superteuren Raumschiffe kaufen kann, aber das sollte eigentlich jedem einleuchten, sonst gäbe es ja keinen Grund Geld anzuhäufen.

Macht es Spass?
Kurz gesagt, ja. Es mag vielleicht nicht ganz so ausgereift sein, wie die Blizzard-Spiele, aber das was man machen möchte, nämlich frei rumfliegen und sich mit den Gegnern messen, kann man.

Besonders lachen konnte ich, als auf Grund eines Abschusses mehr gegnerische NPCs und anschliessend auch mehr befreundete NPCs spawnten, so dass sich das Ganze zu einer Massenschlacht entwickelte. (Kommt nur selten vor)

Zu den Schiffen
Das Startraumschiff ist gleich zu Beginn das schnellste was es zu finden gibt (mit Vorbehalt). Das macht die Sache angenehm, denn wenn es auch nicht so stark ist, kann man gegnerischen Geschossen zum Teil durchaus ausweichen.

Je stärker und grösser die Schiffe werden umso langsamer werden sie. Daraus ergibt sich dann auch ein Kampftaktik-Wechsel. Vorhanden sind auch Frachter für Leute die lieber Waren verschieben oder Asteroiden schürfen wollen.

Die Schiffsvielfalt ist gross, die Merkmale der Schiffe hätten allerdings individueller ausfallen können. Sie beschränken sich auf immer gleiche Parameter welche je nach Schiffsklasse vorhanden sind oder eben nicht. Das mag zwar ähnlich sein wie bei Autos in der Realität, Kurioses und Spezielles findet man hier aber nicht.

Ausstattung
Grundsätzlich gibt es für die Bewaffnung schwere und leichte Waffen, sowie eine Reihe von kaufbaren einmal verwendbaren Gegenständen. Die leichten Waffen können auf Automatik gestellt werden, so dass man sich aufs manövrieren konzentrieren kann. Die schweren werden immer manuell abgefeuert. Dazu muss das Schiff je nach Waffenlage in Position zum Gegnerischen Schiff gedreht werden. Die Schiffsausstattung und Waffen lassen sich noch einmal mit einem Tuning versehen.

Wer möchte und das nötige Kleingeld hat, kann sich Begleiter anheuern. Gerade bei Frachtern ist das eine sehr gute Idee, denn Waffentechnisch sind diese nicht für den Kampf ausgestattet.

Fraktionen
Das Spiel bietet eine Unmenge an verschiedenen Gruppierungen an, welche in den verschiedenen Gebieten die Vorherrschaft haben. Wie der Spieler zu den Fraktionen steht, kann man sich detailliert anzeigen lassen. Ob einem das etwas bringt ist allerdings fraglich (siehe Kritik). Bisweilen bekämpfen sich einzelne Schiffe der Fraktionen, wenn sie nahe beieinander spawnen.

Kämpfe
Die Balance ist besser als es am Anfang den Anschein hat. Es ist nicht nur gefragt sich vor den Gegner zu setzen und draufzuhauen, aber auch das kann je nach Schiff zum Sieg führen.

Bis weilen zeigt sich dabei, dass es vorteilhaft sein kann, wenn man es schafft eine Balance zwischen Schiffsgeschwindigkeit, seitlichem davon fliegen, trudeln, gleichmässige Schildabnutzung, Overdrive und Zubehör zu nutzen.

Wer also meint die Kämpfe wären einfach, hat noch nicht viele Varianten probiert. Klar, man kann durch "mehr Power" auch zum Ziel kommen, Taktiken gibt es aber genug.

Karte und Universum
Das Raumschiff wird prinzipiell durch den 3D Raum geflogen, zumindest theoretisch. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass das nicht wirklich stimmt. Es wäre sonst nicht möglich die Objekte auf der 2D Übersichtskarte darzustellen. Wer sich eine Richtung aussucht tut das zwangsläufig in 2D Raum, auch wenn man um Schiffe und Objekte in 3D herum fliegen kann.
Ob das ein Nachteil ist, kann man so nicht sagen. Es vereinfacht die Darstellung auf der Übersichtskarte sehr, sprich gibt eine deutliche Orientierungshilfe.

Navigation und Kontextmenü
Es hat mich viel Nerven gekostet herauszufinden wie was funktioniert. Wer sich das Leben erleichtern möchte, dem sei gesagt: das Kontextmenü ist das Zauberwort. Schaut euch in der Tastenbelegung an wie es zu öffnen ist (bei mir mit Maustaste 4). Dann wird euch klar wie man Truppen sendet, Scans durchführt, oder Begleitschiffe aus dem Schiffshangar startet. Auch das hinfliegen in Richtung eines Objektes wird damit sehr, sehr viel einfacher.

Kritikpunkte
Ich habe versucht die meisten meiner Kritikpunkte aus den Texten zu lassen um nicht zu verzerren was überwiegt. Grundsätzlich mag ich das Spiel sehr. Die folgenden Kritikpunkte sollen zeigen was noch ansteht, nicht dass es nicht wert wäre gespielt zu werden.

Die Kampagne lässt keinerlei Interaktionsmöglichkeit zu. Entweder man macht was vorgeschrieben ist, oder sie ist geplatzt. Das geht sogar so weit dass sie vollständig deaktiviert wird sollte man vorzeitig das Gebiet bei aktiver Kampagne verlassen.

Das Spiel hat noch den einen oder anderen Bug. Mir bekannte wären:

- „untote“ Gegner: Obwohl deren Leben auf 0 ist sterben sie nicht, aber schiessen auch nicht zurück. NPC schiessen dann immer weiter auf sie. Das kann dazu führen dass immer mehr NPC auftauchen die auf den Gegner schiessen und die Performance runterreissen. Bei Missionen kann es dazu führen dass diese nicht abgeschlossen werden kann.
- 1-hit kills: Es kommt vor das Gegner einen mit einem Schlag töten, obwohl der Gegner dazu nicht in der Lage sein könnte.
- Die Hauptmissionsmarkierung auf der Karte verschwinden sehr häufig (jede 2-3 Mission) und erfordern einen Spielneustart.
- Texte sind nur teilweise vertont
- Texte lassen sich teilweise nicht scrollen (scrollen von selber) und werden dann zu kurz angezeigt als dass man sie lesen könnte.
- Der Kartenausschnitt lässt sich nicht verschieben. So ist trotz auszoomens nur immer ein zu kleiner Bereich sichbar. Trick: Geht zu einem Sprungtor und wählt über das sprungtormenü die Sprungdestinationen an, so springt die Ansicht zum entsprechenden Ausschnitt.

Das Spiel enthält Funktionen die noch keinerlei Wirkung haben. Z.B. werden NPC einem nie Leute ins Schiff beamen, jedoch gibt es Schiffstuning-Updates die das verhindern sollen. Kritikpunkt ist hier dass solche Funktionen nicht deaktiviert, oder zumindest als "nicht funktionierend" markiert sind.

Fraktionen gibt es sehr viele, die Auswirkungen auf das Spiel sind aber gering. Bestenfalls wird eine andere Fraktion als befreundet markiert. Eigenheiten haben die Fraktionen aber nur sehr wenig.

Wenig Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Umgebung. Schlimmstenfalls Reputationsverlust für das handeln mit verbotenen Waren.

Kämpfen und gleichzeitig fliegen ist schwer für nur eine Person, NPC haben es da deutlich einfacher. Es gibt zwar die „Geschützturm“ Ansicht, bei der sich der Kamerawinkel in eine Richtung feststellen lässt, so richtig komfortabel ist das aber nicht. Wenn hätte ich erwartet dass sich der Geschützturm frei drehen lässt nicht das Schiff um den Turm der dann immer in eine Richtung zeigt. Besser wäre ein Autopilot gewesen der sinnvolle Manöver vornimmt, während man eine frei schwenkbare Kamera mit Fadenkreuz hat. So beschränkt man sich in der Praxis auf Autofeuer, wo nur schwere Waffen von Hand abgefeuert werden.

Infos für Nutzer des internen Intel Grafikchip
Das Spiel hat damit seine Probleme. Es stürzt dauernd ab, da der Speicher wohl nicht ausreicht, oder mit der Zeit nicht mehr freigegeben wird. Man kann dem entgegenwirken indem man die Details alle auf niedrig stellt.

Zu den Versionen
Es gibt eine Steam Version, deren Updates sind etwas schneller online gestellt und eine GOG Version, deren Updates erhält man auf GOG. Diese ist dafür komplett DRM frei.