First Things first
Vor dem Spielstart müssen wir uns zunächst unseren Charakter erstellen. An Fallout oder andere große Titel reicht der Umfang der Möglichkeiten hier bei weitem nicht heran, aber wir können uns einen passenden Teenager zusammenstellen. An dieser Stelle sei bemerkt, dass wir uns ausschließlich Teenager als Konterfei basteln können, da die Story dies voraussetzt. Zusätzliche Outfits schaltet man sich im Spielverlauf nach und nach frei und kann seinen Avatar so immer weiter ausbauen.
Alice, bist du’s?
Ist man mit seinem Alter Ego zufrieden, geht es auch schon los. Als man als gewohnt depressiver Teenie am Teich sitzt, taucht plötzlich ein sprechender Vogel mit grün leuchtenden Augen auf und fordert einen zum mitkommen auf. Mangels Alternativen tun wir das und werden so zu einer Tür im Wald geführt, die uns zu unserem Abenteuer bringen soll. Rückkehr nicht garantiert. Treten wir durch die Tür, stürzen wir durch einen Strudel aus Dornenranken in das Land Hollow, die Schattenwelt. Hier erwartet uns eine märchenhafte, aber düstere Fantasywelt. Aber moment, sprechende Tiere locken einsame Teenager in den Wald, die dann nach unten in Fantasywelten stürzen? Die weise Krähe trägt zudem noch eine Uhr um den Hals? Irgendwie erinnert mich das Ganze an etwas… War da nicht mal was mit einem Kaninchen und Johnny Depp, der seltsam tanzt? Auch wenn wir das alles schon so gesehen haben, muss es ja nicht schlecht sein. Lieber gut geklaut als schlecht selbstgemacht.
Verspieltes Gemüse
Sobald wir mehr oder weniger sanft in The Hollow, oder Düsterwelt, angekommen sind, geht es auch schon los. Die Krähe erklärt uns, dass das Land von den sogenannten Richtern und ihren Lakaien zerstört wurde. Die eigentlichen Bewohner, genannt Dragora, verstecken sich und drohen unterzugehen, wenn wir ihnen nicht helfen. Die kleinen Kerlchen sehen irgendwie nach glücklichem Gemüse aus und sind ab jetzt unsere größten Fans. Ziel ist es, so viele von ihnen wie irgend möglich zu retten und ihnen ein Zuhause zu bauen. Zunächst sind sie mit was zu knabbern, Spielzeug und einfachen Betten aus Laub zufrieden, doch je mehr wir finden und je größer diese werden, desto ausgefallenere Bauten werden nötig. Zu Anfang könnte das Tutorial etwas präziser sein, da man zwar Quests von der Krähe bekommt, die richtigen Zutaten aber dann verzweifelt im Gelände sucht. Hat man sich einmal an das Spiel gewöhnt, geht es jedoch leicht von der Hand und man kommt auch mit den vielfältigen Möglichkeiten und Gefahren klar, die das Spiel einem nach und nach vor die Füße wirft.
Es wird komplex
Nachdem wir Anfangs unsere Zeit damit verbringen, abwechselnd Gegner und Bäume zu kloppen, ändert sich unser Aufgabenbereich schnell. Aus anderen Survivalgames ist man die übliche Spirale aus Hunger und Durst gewohnt. Hier jedoch müssen wir nicht uns, sondern unsere Schützlinge mit Nahrung und Wasser versorgen. Außerdem findet man bei Gegnern Steine, mit denen man die Dragora aufleveln kann. Sie geben dann mehr Funken und bessere Boni, wenn man sie anspricht. Außerdem wachsen sie dadurch. Größere Dragora brauchen aber natürlich mehr Essen und Entertainment. Um die Versorgung zu sichern muss man immer weiter in das seltsame Land vorrücken und zerstörte Häuser, Autos und natürlich Gegner plündern. Damit man nicht jedesmal eine Stunde rennen muss, wird der Aufbau eines Versorgungsnetzes immer wichtiger. Dazu stellt der Spieler selbst Wegpunkte auf, die er miteinander verbinden kann. Statt sich teleportieren, surft die Figur aber auf den Oberleitungen mit Karacho über die Map und kann jederzeit abspringen. Ressourcenlager können direkt mit dem Schienensystem verbunden werden, um Rohstoffe automatisch in die Basis zu liefern. Steht die Versorgung in einer Welt und und die Gemüsewesen sind glücklich, geht es auch schon weiter. Verschiedene Regionen und Jahreszeiten erwarten den Spieler.
Die Mischung macht’s
Spielerisch gibt es wenig, was man nicht schon irgendwo gesehen hat, aber was Drake Hollow meiner Meinung nach absolut besonders macht, ist die Mischung. Die Story erinnert an Alice im Wunderland, Basisbau an Ark, Spielwelt und Lootsystem an Fortnite, die Hauptfiguren an Grounded und die Gegner an Kingdom Hearts. Dennoch ist es ein völlig eigenes Spiel, das mich vollkommen gefesselt hat. Nur mal eben Abends fünf Minuten rein und ein bisschen Nahrung für die Dragora besorgen? Ach, dann suchen wir doch mal auf der Insel dahinten, da war ich noch nicht. Ein Versorgungstruck? Da muss ich schnell ein paar Wegpunkte hin bauen und ihn mit meinem Lager verbinden. Das Haus auf dem Hügel durchsuche ich noch auf dem Rückweg. So viele Mobs… jetzt kann ich mit den gelooteten Steinen noch schnell einen meiner Schützlinge aufsteigen lassen. Ein Angriff? So nicht, um meine kleinen Fans zu bekommen müsst ihr an mir vorbei! Der Kampf war hart, ich sollte das Lager besser ausbauen. Wieso scheint die Sonne und seit wann ist es Mittwoch?
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