The Incredible Adventures of Van Helsing - Review

Incredible Adventures of Van Helsing - hinter diesem relativ langen Spieletitel verbirgt sich für mich einer der Überraschungserfolge des Jahres,...

von alliedarmour am: 19.09.2013

Incredible Adventures of Van Helsing - hinter diesem relativ langen Spieletitel verbirgt sich für mich einer der Überraschungserfolge des Jahres, welcher vom relativ unbekannten Entwickler Neocore Games stammt.

Als ich zum ersten Mal bei Steam im Shop von dem Spiel las dachte ich mir eigentlich nur "Hm, noch ein Diablo/Torchlight/Dungeon Siege-Klon", allerdings hatte ich mal wieder Lust auf ein Hack 'n' Slay und durch den Sale habe ich es mir dann für 14,99€ gekauft ... und den Preis war das Spiel meiner Meinung nach absolut wert.

Aber der Reihe nach, worum geht es in dem Spiel überhaupt - ein kurzes Wort zur Story.

- Die Story:

Wir schlüpfen in die Rolle des bekannten Dämonen-/Vampir-/Monsterjägers Van Helsing - genauer gesagt in die des Sohnes und ziehen mit unserer untoten Gefährtin Lady Katarina durch die Lande auf dem Weg nach Borgovia bzw. dessen Hauptstadt Borgova, um einem dortigen verrückten Wissenschaftler namens Dr. Fulmigati Einhalt zu gebieten.

Soweit erstmal die Story. Einige mögen sagen sie sei nicht besonders einfallsreich oder ausgeschmückt, aber für ein Hack 'n' Slay Abenteuer völlig ausreichend. Klar darf man hier nicht die Storymaßstäbe eines Diablo III anlegen.

Allerdings lernen wir auf unserer Reise allerlei seltsame Gestalten kennen, die nie um einen witzigen Dialog verlegen sind, doch dazu später mehr.

- Die Grafik/Der Sound:

Diese beiden Punkte fasse ich mal zusammen, da es insbesondere über den Sound nicht viel zu sagen gibt, außer dass er gut ist, zum Spiel passt. Achja, der Soundtrack ist wirklich hörenswert, die gewählten Stücke passen auch meiner Meinung nach immer gut zum jeweiligen Gebiet.

Zur Grafik kann man schon etwas mehr sagen - die finde ich persönlich nämlich wirklich sehr gelungen. Was man vorher wissen muss, wenn man das Spiel z.B. mit Diablo III vergleicht ist folgendes: In Diablo sind die Dungeons bzw. Levels in denen man sich befindet immer zufallsgeneriert, das bedeutet dass ein Gebiet zwar von den Formen her immer anders aussehen kann, jedoch immer dieselbe Grafikoberflächen besitzt - was ja nicht schlecht ist. Nimmt mir aber irgendwie etwas die Atmosphäre.

Bei The Incredible Adventures of Van Helsing gibt es jedes Gebiet quasi nur einmal, ist aber dafür handgezeichnet und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, und das gefällt mir richtig gut. Das Gebiet ist zwar immer dasselbe, aber es gibt einfach richtig viele und schöne kleine Details, gerade wenn man sich in Borgova am Industriehafen befindet oder auch in den ersten Ort in den man kommt.

Ansonsten gibt es auch nichts auszusetzen, schöne Licht- und Schatteneffekte komplettieren den guten Eindruck, die Animationen gehen auch in Ordnung. Nur die etwas langen Ladezeiten stören manchmal dadurch den Spielfluss, worüber man (oder zumindest ich) aber hinwegsehen kann.

Was das grafische Setting ebenfalls überzeugend macht, sind die Ortswechsel - ob grüner Wald, braun-grüne Sumpflandschaft oder postmoderne Stadt bzw. Altstadt - alles sieht super aus und ist auch mit genügend Abwechslung gestaltet worden.

- Die Spielwelt/Die Atmosphäre:

Hier kommen wir nun zu einer der großen Stärken des Spiels - das ist nämlich zweifellos die charmante Art dieses Titels bzw. der Personen.

Zu allererst möchte ich da unsere untote Gefährtin nennen, Lady Katarina. Diese hat immer einen zynischen oder ironischen Spruch auf Lager, gerade in Gesprächen mit anderen Personen, welche als Situationskomik eigentlich immer passen. Spricht sie mit Van Helsing, so antwortet er auch immer dementsprechend sarkastisch. Gerade in Dialogen auch mit anderen ist der ein oder andere Lacher garantiert. Dadurch wirkt das Spiel aber nicht lächerlich, im Gegenteil es passt einfach gut hinein.

Kleines Beispiel: Ihr seid in der Kanalisation und ein Bettler bittet euch um Gold, weil er neue Kleider braucht. Ihr gebt ihm 50 Münzen, da sagt Katarina: "Ich brauche aber auch neue Kleider ... und Schuhe ... und einen schicken Hut!"

Was mir auch richtig gut gefallen hat waren teilweise die Seitenhiebe auf andere Spielegrößen, als Beispiele möchte ich hier nur Skyrim und Super Mario nennen:

- Wenn ihr im ersten Akt in der Stadt Markova mit einer Wache sprecht, sagt diese manchmal "Ich war auch mal ein Monsterjäger wie ihr, doch dann ... naja ... ihr wisst schon" - bekannt aus Skyrim durch "Ich war auch mal ein Abenteurer wie ihr, doch dann bekam ich einen Pfeil ins Knie"

- Im dritten Akt in der Altstadt stehen Litfaßsäulen, auf die man klicken kann und von denen einer der beiden immer eine Anzeige vorliest, oder was dort eben steht. Ein Schriftstück auf der Säule lautet (aus meinem Gedächtnis): "Probleme mit ihren Rohren? - Signori Mario und Luigi eilen zu Ihrer Hilfe!" - Muss ich nichts zu sagen, kennt denke ich jeder.

Was ich hier noch anfügen möchte ist, dass es sogar 3 Rätsel (!) gibt. Irgendwo in der Welt sind 3 Rätstelirrwichte verteilt, die euch ein kleine Denkaufgabe mit 3 Antwortmöglichkeiten geben, antwortet ihr falsch greifen sie euch an. Antwortet ihr korrekt, bekommt ihr ein episches Item. Nettes Gimmick, wie ich finde.

In Akt 2&3 gelangt ihr dann in euren richtigen Unterschlupf, zu dem ich kurz noch ein paar Worte verlieren möchte. Dort erhaltet ihr die meisten Aufgaben, denn dieser befindet sich in der Hand des Widerstands für den auch ihr kämpft und befindet sich ebenfalls tief unter der Stadt. Hier haben die Entwickler außerdem ein kleines Tower-Defense-Spiel eingebaut. Wenn die feindlichen Truppen angreifen, müsst ihr ganz in der Manier des Spieleklassikers fallen geschickt dort platzieren, wo sie eurer Meinung nach am besten passen - da gibt es von aus dem Boden fahrenden Speeren, Sprungplatten und freigelassenen Werwölfen alles was das Herz begehrt.

Das lockert das Spiel nochmal ein wenig auf und macht obendrein auch noch Spaß :).

- Das Gameplay:

Zum Gameplay bzw. der Steuerung ist eigentlich schnell alles gesagt. Die Steuerung geht gut von der Hand, wer mit Diablo etc. keine Probleme hatte, der wird sich auch hier schnell zurechtfinden. Gut ist, dass man schnell mit R zwischen Nahkampfwaffe und Fernkampfwaffe wechseln kann, so kann man schnell auf verschiedene Situationen reagieren. Skilltrees gibt es natürlich auch, einmal für Nah- bzw. für den Fernkampf und auch für verschiedene Auren, die ihr lernen könnt. Diese könnt ihr auch durch Skillpunkte aufwerten, ebenso wie Tricks - z.B. einen Heilzauber o.Ä.

Die Kämpfe sind zwar manchmal herausfordernd, aber eigentlich immer machbar (zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad "normal", den ich gewählt habe)

Daneben könnt ihr mit Fertigkeitspunkten natürlich auch eure normalen Attribute steigern - Körper, Geschicklichkeit, Willenskraft und Glück. Daneben gibt es sogenannte Boni, die euch permanente Effekte bringen wie z.B. 10% mehr HP, mehr Schaden, Mana pro Schlag/Schuss und so weiter.

Selbiges könnt ihr auch bei Katarina machen, allerdings nicht in dem Umfang.

Außerdem könnt ihr eure Ausrüstung verzaubern und mit Essenzen versehen, die ebenfalls permanente Verbesserungen geben.

Wie ihr seht, kann man also sehr viel machen, alles zu erwähnen würde den Rahmen sprengen. Ich brauchte am Anfang ein wenig, um zu verstehen wie genau alles zusammenhängt und funktioniert, aber wenn man es dann einmal raushat, ergeben die Features auch alle einen Sinn.

Natürlich gibt es auch ein paar negative Punkte, sonst hätte das Spiel ja von mir keine 85er Wertung bekommen. Da wäre z.B. das Gold - während man in anderen Spielen froh ist, etwas davon zu haben, hat man hier einfach zu viel Gold. Ja richtig, zu viel. Das Verzaubern etc. kostet zwar alles Gold, jedoch lassen die Monster so viel davon fallen, dass man eigentlich nie in Not kommt - ich für meinen Teil hatte am Ende noch knapp 900.000 Gold übrig.

Dann, wie erwähnt, sind die Ladezeiten manchmal etwas lang und durch die festen Gebiete leidet der Wiederspielwert ein bisschen.

- Fazit:

Bis auf diese Punkte ist mir eigentlich nichts großartig Negatives aufgefallen, die 15-20 Stunden Spielzeit sind angemessen und okay. Dieser Überrschungshit erhält von mir also 85/100 Punkten.

Ich hoffe, euch hat die Review gefallen.

Allied.


Wertung
Pro und Kontra
  • - Detailreische Grafik
  • - Schöne (Steampunk-)Atmosphäre
  • - Gute Sprecher, gute Vertonungen
  • - Viel Ironie und viele Anspielungen
  • - Schöner Soundtrack und gute Soundkulisse
  • - faire Kämpfe
  • - Nettes Gegnerdesign
  • - Lange Ladezeiten
  • - zu große Mengen Gold
  • - kein allzu großer Wiederspielwert
  • - Anfangs etwas schwer, alle Features zu verstehen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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