Wo ist bloß die Zeit geblieben...

Freitagabend 18 Uhr, es war der letzte Arbeitstag bevor nun der lang ersehnte Urlaub beginnt. Sieh an, es gibt eine neue Wirtschaftssimulation, oder ist es ein...

von Orbal am: 07.03.2014

Freitagabend 18 Uhr, es war der letzte Arbeitstag bevor nun der lang ersehnte Urlaub beginnt.

Sieh an, es gibt eine neue Wirtschaftssimulation, oder ist es ein Survival- Aufbau Strategiespiel? Banished lässt sich sehr schwer einordnen.

Naja, ich habe sowieso Urlaub, also auf gehts. Testen wir Banished mal an.

...Ein paar Häuser hier hin, nun ein paar Felder...vielleicht ein Fischer...der erste Winter, alle erfroren...

 

Freitagabend, 19 Uhr.

"Hust" Ich denke ich teste mal Banished.

...Ein paar Häuser, ein Fischer...Feuerholz, genau ich brauche dringend Feuerholz...der zweite Winter...alle verhungert...

 

Freitagabend, 21 Uhr.

Ich könnte ja mal Banished testen "hust"....

 

So, oder so ähnlich könnten die ersten "Gehversuche" bei Banished aussehen.

Wer nicht bereit ist allzu viel Zeit in ein Spiel zu investieren und eher etwas für den kurzweiligen Zeitvertreib sucht, der kann hier aufhören zu lesen und sollte Banished von seiner Wunschliste streichen.

Für alle anderen geht es nun erst richtig los.

 

Banished wirkt auf den ersten Blick nicht allzu komplex.

Die Liste der zur Verfügung stehenden Gebäude wirkt übersichtlich und man bekommt schnell den Eindruck, als könne man nicht allzu viel falsch machen.

Doch das täuscht.

 

Schauen wir also mal etwas genauer hin.

Bevor wir starten können wir uns zwischen drei Schwierigkeitsgraden entscheiden.

 

Auf "leicht", bietet das Spiel einen relativ einfachen Einstieg. So gibt es bereits einige Gebäude, viele Ressourcen und wir starten mit relativ vielen Einwohnern.

 

Der "mittlere" Schwierigkeitsgrad fordert uns schon etwas mehr.

So haben wir nur eine begrenzte Auswahl an Feldfrüchten, welche wir anbauen können, weit weniger Ressourcen und Gebäude stehen auch noch keine. Zudem besteht unsere Bevölkerung lediglich aus 5 Familien.

 

Auf "schwer" sollte am Anfang noch nicht gespielt werden, denn hier sind die Möglichkeiten anfangs doch sehr begrenzt.

So steht uns keinerlei Saatgut zur Verfügung, zudem besteht unsere Siedlung lediglich aus 4 Familien.

 

Unglücke können wir bevor wir starten ebenfalls an- oder austellen.

Hierzu sei gesagt, dass Unglücke durchaus in der Lage sind, die Arbeit von Stunden zunichte zu machen.

So kann z.B. ein Wirbelsturm, mir nichts dir nichts 80% unserer Bevölkerung töten und somit eine blühende Siedlung in den Untergang treiben.

 

Nun können wir zudem noch das Klima bestimmen und ob wir lieber im Gebirge oder im Flachland starten möchten

 

 

Wir starten also ein Spiel auf dem Schwierigkeitsgrad "Mittel" und verzichten erstmal auf die Option der Unglücke.

Ein Name für unsere Stadt sollte noch her. Nennen wir sie einfach mal "Dingenskirchen"

Das Spiel wird nun, ähnlich dem Minecraft Prinzip auf einer zufällig generierten Karte gestartet.

 

Die ersten Schritte.

Frohen Mutes gestartet, bekommen wir direkt den ersten Dämpfer.

Unsere Einwohner sind allesamt unglücklich, da sie kein Dach über dem Kopf haben.

Also müssen ein paar Häuser her.

Bestimmen wir also einige Baumeister und während diese die ersten Häuser zusammen zimmern, lassen wir die restliche Bevölkerung rasch ein paar Bäume abholzen.

Nun folgen bereits die ersten wichtigen Entscheidungen.

Habt ihr ein Gewässer in unmittelbarer Nähe eurer Siedlung, so bieten sich Fischer zur Nahrungsbeschaffung an, Wälder hingegen eigenen sich gut für Sammler und Jäger.

Stattdessen könnt ihr allerdings auch das erste Feld setzen.

Solltet ihr euch für das Feld entscheiden, müsst ihr schnell sein, denn jedes Feld lässt sich pro Jahr nur einmal abernten und solltet ihr das Feld erst im Sommer bauen, wird eure Ernte dementsprechend geringer ausfallen.

Da nun für Nahrung gesorgt ist, gilt es weitere Bedürfnisse zu stillen.

Wir brauchen also schnell Feuerholz, denn wir möchten schliesslich den ersten Winter ohne Verluste überstehen.

Gesagt, getan, der Woodcutter steht, Feuerholz wird also nicht zum Problem.

Nebenbei lassen wir unsere freien Arbeiter zwischendurch immer wieder etwas Holz und andere Ressourcen einsammeln.

Bauen wir bevor der Winter kommt, noch einen Förster um unseren Holznachschub auch in Zukunft zu sichern.

Nun sollte der erste Winter kein großes Problem sein...

Spätestens jetzt hat uns die "Sucht" gepackt!

Mal eben noch ein Feld hier, mal eben noch ein Häuschen hier....

 

 

Freitagabend/Samstagmorgen, 3 Uhr.

Winter Nummer fünf.... !!!!...Moment...war nicht eben noch 21 Uhr?

 

 

 

 

Das Spiel ist äußerst komplex und bereits kleine Fehler werden bestraft.

So kann im ersten Winter bereits das eine kleine Häuschen das man noch mehr setzen wollte, dazu führen das die halbe Siedlung verhungert, weil die Nahrung nun doch nicht ausgereicht hat.

Hat man den Dreh jedoch einmal raus, bietet sich dem Spieler eine aussergewöhnlich langwierige und komplexe Survival - Wirtschafts...was auch immer Simulation.

Jedem dem bei Stronghold im Wirtschaftsmodus das Herz aufging, wird von Banished nicht mehr loskommen.

Statistiken über Verbauch und Einkünfte etc, bietet das Spiel kaum und die, welche zur Verfügung stehen kann man auch erst im späteren Spielverlauf einsehen, sobald man ein Stadtzentrum gebaut hat.

Dies macht es schwerer alles im Blick zu behalten.

 

Wer sich Banished kauft, sollte nicht vergessen dass es sich hierbei um ein "Ein-Mann" Projekt in der Alpha Phase handelt, das Spiel wird also garantiert noch an Umfang hinzugewinnen, der Abstand zwischen Patches und Updates könnte sich allerdings etwas ziehen, da der Entwickler, laut eigener Aussage kaum hinterherkommt, alle Vorschläge, Änderungswünsche etc etc zu lesen, geschweige denn umzusetzen.

Zudem sei gesagt, dass das Spiel für eine Alpha Version erstaunlich stabil läuft.

Bugs sind mir bislang keine aufgefallen.

Die Grafik ist nichts aussergewöhnliches aber dennoch sehr schön anzusehen.

 

Eine kleine Sammlung der Frustmomente gibt es auch noch.

Winter Nummer eins - Bevölkerung verhungert

Winter Nummer eins - Bevölkerung erfroren

Sommer Nummer acht - Bevölkerung zu 50% von einer Epidemie dahingerafft

Winter Nummer 23 - Extrem hohen Alterschnitt innerhalb der Bevölkerung festgestellt, unumkehrbares langsames absinken der Bevölkerungszahlen

Herbst Nummer acht - Großbrand wütet durch die halbe Siedlung, was einen Ressourcenmangel, sowie lauter Siedler welche den nächsten Winter nicht überstehen zu Folge hat.

Und das war nur ein Bruchteil der erlebten Frustmomente ;)

 

Fazit

Ein tolles Spiel mit einem hohen Schwierigkeitsgrad und noch größerem Zeitaufwand, an dem jeder Spass finden wird, dem auch der ein oder andere Frustmoment nichts ausmacht.

 

 

Da es sich hier um meine erste Rezension handelt, würde ich mich sehr über Feedback von euch freuen.

 

Gruß

Orbal


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(3)
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