Noch im ersten Teil der Xcom Reihe haben wir den Alien Feldzug erfolgreich abwehren können. Jetzt - Vier Jahre später - stellt uns Firaxis erneut auf die Probe gegen die Invasion der Ältesten. Hatten wir das nicht schon mal? Nein! Wieso erfahrt ihr im Test.
Story (Alles für die Katz!)
„Es war alles vergebens“. Das möchte sich manch einer denken wenn er den ersten Trailer des nun dritten Teils der Serie zu sehen bekommt. Und damit liegt er auch gar nicht so falsch. Denn Xcom 2 wirft den Triumph des ersten Teils über Bord und legt somit das Fundament für seine neue Handlung. Die Außerirdischen Invasoren konnten nicht vollständig ausgelöscht werden, da Xcom vom Nationenrat hintergangen worden war. Somit konnten sich die Aliens unter neuem Namen - Den ADVENT- erneut gruppieren. Das Maronettenregime kontrollierte somit wieder den gesamten Planeten und versuchte durch fiese Propaganda, der menschlischen Bevölkerung Gehorsam zu erteilen. Indessen musste sich die XCOM zurückziehen und als Untergrundorganisation operien. 20 Jahre später werdet ihr (Alias Commander) aus der Aliengefangenschaft befreit und...wer hätte es gedacht, leitet fortan den Widerstand gegen das Regime und deren AVATAR Projekt. Da manche Führer der Aliens unter einer Krankheit litten, bei der ihr Körper mit der Zeit zerfiel, begannen sie aus entführten Menschen, neue Körper für sich entstehen zu lassen. Diese Körper wurden AVATARE genannt und in Geheimeinrichtungen hergestellt. Diese ADVENT Geheimeinrichtungen gilt es zu zerstören und ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Dazu später mehr. Neben dem altbekannten Central Officer John Bradford gesellen sich auch neue Mitarbeiter der Avenger hinzu. Lily Shen,die Tochter von Dr. Raymond Shen und Dr. Richard Tygan, als neuer Biochemiker. Die Charaktere berichten im Spielverlauf hin und wieder über Ereignisse zwischen den beiden Spieltiteln und tragen somit zur Atmosphäre bei. Vor allem bei Lilys Geschichten über sie und ihrem Vater wird man schnell hellhörig. Xcom 2 legt allgemein storytechnisch nochmal eine Schippe oben drauf. Auch wenn wir prinzipiell wieder eine Alieninvasion aufhalten müssen, weiß Firaxis (ohne zu spoilern) um seine erzähl,- und spielerischen Neuerungen. Im Jahr 2035 brechen die von ADVENT als XCOM Terroristen bezeichnete Guerillatruppe erneut gegen die Ältestenherrschaft auf.
(Dr. Ramond Shen`s Vermächtnis: Lily)
Gameplay
Wie in XCOM üblich operieren wir als Commander in zwei Ebenen. Dem Ausbau der Basis bzw. der Avenger. Zum anderen den Missionseinsätzen in denen wir auf zufälligen Karten gegen die Aliens antreten. In Beiden hat sich im neuen Teil so einiges getan.
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Die mobile Basis
Wo uns XCOM enemy unkown noch einen festen Stützpunkt auswählen lies, ist die neue Avenger nun in der Lage über den gesamten Planeten zu fliegen. Wir sammeln Vorräte, Ingenieure, erlangen Informationen, sogar Rekruten lassen sich auf der Weltkarte anwerben wenn wir das Gebiet für eine bestimmte Zeit scannen. Und wenn wir schon einmal bei den Ingenieuren sind. Die sind keine beliebige Ressource mehr, sondern werden fest angestellt und erhöhen, neben dem Bauen von Gebäuden, auch die Effizienz von Einrichtungen wie bspw. dem Labor. Neben den vielen neuen Einrichtungen ist wohl die wichtigste die Guerillataktik-Schule. In der ist es uns möglich, spezielle Truppfähigkeiten (z.B Truppanzahl +1) freizuschalten oder unsere Rekruten direkt zu einer der vier Soldatenklassen auszubilden.
(Die neue Weltkarte)
Die Soldatenklassen
Im neuen Teil stürzen wir uns anfangs wieder mit vier Soldatenklassen in die Schlacht. Da wäre als erstes der Ranger. Die neue Abwandlung des Typs Sturm ist jetzt mit einem Schwert bewaffnet, das im Nahkampf enormen Schaden anrichtet und selbstverständlich nicht nachgeladen werden muss. Ebenso kann die neue Klasse weitaus effektiver aus dem Hintergrund agieren und Überraschungsangriffe durchführen. Der Spezialist übernimmt die Rolle der ehemaligen Unterstützerklasse. Mit seiner Drohne, dem Gremlin, kann er Computersysteme hacken, Verbündeten Verteidigungsboni geben, oder heilen. Je nach Skillung bringt er eine Menge neuer Möglichkeiten mit ins Gefecht. Im Laufe des Spiels schalten wir durch einige Forschungen und neue Einrichtungen die neue Soldatenklasse frei. Den Psi-Soldat. Dieser hat sich einige Fähigkeiten der Aliens abgeschaut und kann so z.B bei euren Gegner Panik/Desorientierung auslösen, oder einen riesigen Strahl abfeuern der hohen Schaden verursacht.
Beim Scharfschützen und Grenadier hat sich hingegen weniger getan. Der Scharfschütze bspw. Kann jetzt unter anderem mit seiner Pistole auf jeden in der Nähe befindlichen Feind schießen ohne dabei eine Aktion zu verbrauchen. Ob ihr einen gefährlichen Sniper aus der Ferne oder einen Revolverheld für kurze Distanz erstellt, hängt nicht zuletzt auch von den vielseitig ausrüstbaren Waffen ab. Im Kampf gefundene Ausrüstungsgegenstände wie z.B ein Laservisier oder Mehrlader verbessern die Zielsicherheit oder erhöhen das Magazin. XCOM 2 lässt euch um einiges mehr Entfaltung in der Charaktergestaltung und in der Möglichkeit das bestmögliche aus euren Soldaten rauszuholen. Das ist ungemein motivierend!
Individualisierung
Und nicht nur im Skilltree könnt ihr euch austoben. Firaxis gibt euch ein ganzes Sortiment ala Die Sims an die Hand um eure Kämpfer individuell zu gestalten. Verschiedenste Kopfbedeckungen, Ausrüstungen, Farben, Gesichts,- und Körpertattoos. Leute die ihre Soldaten gerne authentisch gestalten, können sich Stunden im Charaktereditor aufhalten. Was toll und sadistisch zugleich ist. Wir „verschwenden“ etliche Zeit damit, unseren Scharfschützen so cool wie möglich aussehen zu lassen, nur damit er einen Einsatz später stirbt. Die gute Nachricht: Wir können einmal erstellte Sets speichern und dadurch mit einem Klick unserem neuen Soldaten das mit viel Liebe gestaltete Outfit verpassen.
(Der Ranger in XCOM 2, dank Mod Support gibt`s im Steam Workshop zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten)
Das Gefecht
Die Neuerung die gleich zu Beginn eines Gefechts sofort ins Auge sticht, ist der sogenannte Verborgen-Modus. Noch bevor wir den ersten Feindkontakt haben, agieren unsere Soldaten im Verborgenen. Feindliche Truppen haben eine gewisse Reichweite, die Rot gekennzeichnet wird. Solange wir diese Zone nicht betreten, ist es den Aliens nicht möglich uns auszumachen, und wir können in Ruhe (Wenn es die Mission hergibt!) den Überfall planen. Wenn wir dann alle Einheiten in Feuerschutz versetzt haben und den ersten Schuss abfeuern, entfacht oft ein regelrechter Bleihagel! Ein tolles Gefühl! Leider geht dieser Plan jedoch nicht immer auf. XCOM 2 fährt ein viel größeres Missionspektrum auf, als noch sein Vorgänger. Und das meist unter großem Zeitdruck. So haben wir bspw. in einer Mission nur 8-12 Runden Zeit ein Relai zu zerstören. Die Zeiten von stupiden Vorrücken – Feuerschutz – Vorrücken sind damit vorbei.
Und das ist auch gut so. Wir sind eben ein Guerillatrupp, stehen einer Übermacht entgegen und verteilen nur Nadelstiche für die wir nur wenig Zeit haben. Vom Evakuieren einer VIP, über das Überfallen eines Beutezugs, bis hin zu Entführungsmissionen. Das Gameplay passt schlicht und ergreifend viel besser ins Setting als noch im Vorgänger. Auch sind die Gegner diesmal viel abwechslungsreicher und ja, auch (gefühlt?) härter. Die anfänglichen Sektoiden und ADVENT Soldaten erscheinen wie Bleifutter, begegnet man erst im Laufe des Spiels den Archons oder Berserkern. Der Berserker z.B ist auf den reinen Nahkampf ausgelegt, hat viel HP und kann mit Leichtigkeit einen Soldaten mit nur einem Schlag töten. Dieser und viele mehr fordern dem Spieler einiges an taktischen Überlegungen ab. Generell muss man sich im neuen XCOM auf viele Frustmomente einstellen. Mehr als noch im Vorgänger. Wenn man in der letzten Runde, vor Ablauf des Counters, damit zu tun hat überhaupt EINEN Soldaten lebendig aus dem Gefecht zu bekommen, sagt das schon einiges über die Härte aus, die Firaxis mit dem neuenTeil an den Tag legt. Wenn man es jedoch nicht so fordernd haben möchte, kann man jederzeit im Spiel aus einem der vier Schwierigkeitsgrade wählen. Jedoch sei jedem ans Herz gelegt, mindestens auf der Schwierigkeitsstufe Veteran, wenn nicht sogar Commander zu spielen. Erst hier entfaltet XCOM 2 sein volles Potenzial. Für erfahrene Spieler bietet sich dann auch noch der Ironman Modus an, indem nicht manuell gespeichert werden kann, und somit jede Entscheidung endgültig ist.
(Missionsbeispiel: Nur noch 5 Runden bis zur Fertigstellung der Datenübertragung)
AVATAR Projekt und düstere Ereignisse
Das eingangs erwähnte AVATAR Projekt ist das globale Äquivalent zu den taktischen Einsätzen. Denn nicht nur in den Gefechten stehen wir unter Zeitdruck. Auch auf der Weltkarte läuft uns die Zeit davon. Mit jeder neu erbauten Geheimeinrichtung von ADVENT gewinnen die Aliens mehr an Einfluss. Gekennzeichnet wird dieser durch einen roten Balken am oberen Bildschirmrand. Wenn der vollständig gefüllt ist, beginnt ein Countdown. Sollten wir es innerhalb einer gewissen Zeit nicht schaffen den Fortschritt der Aliens aufzuhalten, haben wir die Kampagne schließlich verloren. Um das zu verhindern müssen wir neue Gebiete erschließen und die dortigen Einrichtungen in Missionseinsätzen zerstören. So weit so simpel. Wenn uns da die Aliens nicht etliche Steine in den Weg legen würden.
Neben den vielen Storymissionen werden wir nämlich mit einer großen Bandbreite an Sondereinsätzen konfrontiert. Neu dabei: Die düsteren Ereignisse. Groß angelegte Operationen der Ältesten, deren Machenschaften wir zwar im vornherein einsehen, aber nicht alle verhindern können. Dadurch sind wir stets gezwungen abzuwägen. Nehmen wir in Kauf dass wir es in den nächsten Missionen mit härteren Gegnern zu tun haben, oder überlassen wir den Aliens einen weiteren Fortschrittspunkt beim AVATAR Projekt? In den sauren Apfel müssen wir so oder so beißen. Es geht dabei immer um die Entscheidung für das kleinere Übel.
Fazit
Wenn man XCOM 2 im Vergleich zu seinem Vorgänger in wenigen Worten beschreiben würde, wären das: Innovativer, härter, spannender. Firaxis hat es verstanden, damalige Unstimmigkeiten wie etwa den fehlenden Zeitdruck, auszubügeln und glänzt mit unglaublichem Facettenreichtum. Bestehende Spielinhalte wurden hervorragend erweitert und neue sinnvoll hinzugefügt. Die Kampagne hält uns zu jeder Zeit mit ihren entscheidungsträchtigen Ereignissen und dem drohenden AVATAR Projekt bei der Stange und die Kämpfe tragen mit ihren Neuerungen zu einem grandiosen Spielgefühl bei. Und wenn wir dann doch von all dem eine kleine Pause wollen, gestalten wir eben unsere Soldaten, rüsten sie aus und tüfteln währenddessen an Forschungen und Einrichtungen. Für einen Kampagnendurchlauf können da schon einmal 50 Std. Spielzeit anfallen. Für Rundenstrategie Fans ist XCOM 2 daher ein klarer Pflichtkauf!
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