Zurück in die Zukunft

Dies ist der hervorragende Abschluss der Prince of Persia-Trilogie namens The Two Thrones aus dem Jahre 2005. Wie sich das Finale spielerisch und technisch...

von - Gast - am: 21.08.2013

Dies ist der hervorragende Abschluss der Prince of Persia-Trilogie namens "The Two Thrones" aus dem Jahre 2005. Wie sich das Finale spielerisch und technisch schlägt kläre ich für euch im folgenden Testbericht auf.

Zurück in die Zukunft

Wer die ersten beiden Teile "Sands of Time" sowie "Warrior Within" nicht gespielt hat, wird mit dem dritten und letzten Teil "The Two Thrones" story-technisch ins kalte Wasser geworfen. Im Spiel gibt es auch kein Flashback über die bisherigen Geschehnisse. So bleibt einem nur der Weg über Wikipedia oder aber eine andere Plattform um besagte Vorgänger nachholen zu können, doch nun zur Story des Showdowns des Prinzen.

Nachdem der Prinz gemeinsam mit seiner geliebten Kaileena in einer mehr als vierwöchigen Reise auf dem Wasser von der Insel der Zeit zurück nach Babylon kehrt, erwartet die beiden statt des glückseligen Königreiches ein Anblick des Schreckens. Zerstörte, in flammen stehende Häuser, brutal abgeschlachtete Untertanen und überall gemein gefährliche Wachen. Doch wie konnte es soweit kommen?

Dies gilt es herauszufinden, doch zunächst werden die beiden Reisenden direkt nach der Ankunft von zahlreichen Bogenschützen und Katapulten unter Beschuss genommen, das Boot zerstört. Während sich der Prinz mit letzter Kraft ans Ufer retten kann muss er mit ansehen wie Kaileena bewusstlos an anderer Stelle ans Ufer gespült und dort von Schergen des Bösen bereits unter deren Fittiche genommen wird. Als ob dies nicht Ärger genug bedeuten würde infiziert sich der Prinz bei einem ersten Rettungsversuch auch noch mit dem Sand der Zeit. Dies sorgt dafür, das in ihm eine dunkle Macht zu wachsen beginnt, der dunkle Prinz erwacht in ihm.

Fortan entbrennt ein ständiger Kampf in ihm zwischen gut und böse während er sich seine Reise zum Turm von Babylon bahnt.?Auf seinem Weg trifft er auch alte Bekannte wie Farah sowie jede Menge action-geladene Überraschungen.

Das Gameplay

Für Fans gilt der erste Teil der Reihe als der Beste. Mit seinem intelligenten Mix aus kniffligen Klettereinlagen, mit Fallen gespickten Räumlichkeiten, Geschicklichkeitseinlagen und natürlich Kämpfen sowie der märchenhaften Optik und dem Einsatz des Sand der Zeit eroberte das Spiel im Flug die Herzen der Spieler.

Die direkte Fortsetzung "Warrior Within" kaum überraschend düster daher, statt orientalischen Klängen schlug plötzlich Rockmusik aus den Lautsprechern, das Spiel war allgemein viel brutaler, weniger storylastig und mit einem starken Fokus auf Kämpfen. Manch einer behauptete gar es mit einem Beat 'em up statt eines Action-Adventures zu tun zu haben. Das Spiel wurde dennoch ein Erfolg, doch bei Ubisoft hat man sich die Kritik der Fans und natürlich der Fachpresse zu Herzen genommen und besann sich deshalb im Abschluss der Trilogie wieder auf die Werte des Serien-Erstlings: Klettern, Rätseln und orientalische Atmosphäre, gewürzt mit kurzen, aber dafür umso knackigeren Kämpfen.

Das Bewegungsrepertoire des Prinzen wurde noch einmal stark erweitert. Mittlerweile weit über 30 Bewegungs- und Angriffskombinationen beherrscht er um an Wänden entlang zu laufen, an Stangen zu schwingen, behende zu klettern, springen, balancieren und sich seinen Weg entlang zu hangeln. In den teils komplexen, aber niemals unfairen Gebieten ist das auch bitter notwendig. Nur wer die sehr gelungene Steuerung blind beherrscht kommt hier durch. Hierfür empfehlen wir übrigens dringend ein Gamepad mit Analog-Sticks. Ist euch die Steuerung erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen, so bringen euch die akrobatischen Einlagen dafür umso mehr Spaß.

Natürlich kann der Prinz das drohende Unheil nicht alleine durch sportliche Einlagen abwenden, ihm stehen auch diverse Waffen und Kampfmanöver zur Verfügung um seine Widersacher zu bezwingen. Das geht entweder im direkten Kampf oder aber durch leises Anschleichen und folgendem, sogenannten Speed-Kill mit nur einem Schlag. Dieser Speed-Kill kann aus der Luft, dem Lauf oder direkt nach erfolgtem Anschleichen hinterrücks passieren. Bemerkt euch der Gegner nicht rechtzeitig, so könnt ihr ihn auf diese Weise mit einem einzigen Schlag niederstrecken. Allerdings braucht ihr hierfür Timing und Geschick, denn die Schlagtaste muss exakt im richtigen Moment gedrückt werden.

Für Abwechslung abseits des Kletterns und Prügelns ist natürlich auch gesorgt. So erwarten euch auch einige, teils monströse Bossgegner, welche mit einer speziellen Taktik erledigt werden wollen und vor allem im letzten Drittel des rund acht bis 12 Stunden dauernden Titels richtig fordernd werden. Daneben gibt es auch immer wieder Pferderennwagen-Einlagen ganz im Stile von Ben Hur. Hier kommt es vor allem auf Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen an, denn nur allzu schnell kracht ihr gegen eine Wand. Doch auch in "The Two Thrones" dürft ihr mittels des Sands der Zeit die Zeit zurückspulen und euer Glück noch einmal versuchen.

Letzte Neuerung im Bunde ist die bereits angesprochene dunkle Seite des Prinzen, welche durch die Infizierung mit dem Sand der Zeit provoziert wird. Immer wieder, an jedoch von den Entwicklern festgelegten Punkten, gewinnt das Dunkle in euch die Überhand und ihr verwandelt euch in den dunklen Prinzen. Dies macht sich natürlich nicht nur optisch bemerkbar, sondern auch durch die kettenartigen Waffen sowie diverse Bewegungsmanöver, welche dadurch möglich zu werden. Lauft ihr an einer Wand entlang könnt ihr euch so beispielsweise an bestimmten Punkten von einem Haken zum nächsten ziehen. Im Kampf gibt es auch mannigfaltige, grausame Neuerungen als dunkler Prinz: kettet euch um einen Pfosten und lauft im Kreise darum. Alle Widersacher, welche zwischen euch, dem Pfosten und im Wege der Kette stehen ereilt ein sprichwörtlich geteiltes Schicksal.

Mittels Sandtoren könnt ihr eure Fähigkeiten, wie z.B. die Dauer des Sands der Zeit, verbessern. Wer versteckte Schätze und Gegenstände findet sowie geheime Räume findet darf sich nach Abschluss des Spieles umso mehr auf zahlreiche Bonusmaterialien wie Konzeptzeichnungen, Entwürfe und Designstudien freuen.

Die Präsentation

Natürlich hat das Spiel nun schon einige Jahre auf dem Buckel und kann daher mit aktuellen Titeln nicht ganz mithalten, dennoch wissen auch heute noch die liebevoll gestalteten, verschachtelten Straßen und Gassen von Babylon genauso wie die butterweichen Animationen, schönen Lichteffekte und detaillierten Texturen zu gefallen. Das orientalische Design, die großen Tempel oder die vielen kleinen Details wie Partikeleffekte in Form von rieselndem Staub, bröckelnden Plattformen oder aber auch schimmerndem Licht wissen zu begeistern.

Akustisch wird man mit einer sehr gut gesprochenen Synchronisation beglückt. Dazu gesellen sich endlich wieder wunderschöne, kinoreife, orientalische Stücke, welche atmosphärisch und dramaturgisch zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, absolut zu begeistern. Die unpassenden Heavy Metal-Stücke des Vorgängers hat man also glücklicherweise wieder über Bord geworfen.

Fazit

Auch heute kann Prince of Persia: The Two Thrones trotz des veralteten, technischen Grundgerüsts immer noch durch seine fesselnde Story, das grandiose Leveldesign, die packenden Kämpfe, monströsen Bossgegner, spektakuläre Wagenrennen und den Einsatz des dunklen Prinzen vollends begeistern. Der atmosphärische Soundtrack sowie die atemberaubend gestaltete Stadt Babylon machen es zu reinsten Freude sich durch die teils kniffligen und verschachtelten Gebiete zu klettern, zu hangeln und zu kämpfen.

Kenner der Vorgänger und Action-Adventure Fans greifen zu!


Wertung
Pro und Kontra
  • forderndes Gameplay
  • geniales Leveldesign
  • detailverliebte Präsentation
  • Steuerung über Maus & Tastatur schwierig
  • etwas altbackene Präsentation
  • im letzten Drittel unverhältnismäßig hoher Schwierigkeitsgrad

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(8)
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