Crafting und Marktplatz in Atlantica Online

Eins der besten Crafting-Systeme des Genres findet man in Atlantica Online. Hier wird es durchleuchtet.

von Eronaile am: 12.03.2013

 

 

Crafting in einer Nussschale

 

Was wäre ein Online-Rollenspiel ohne Berufe, mit denen man sich coole Ausrüstung, Waffen und Verbrauchsgüter herstellen kann?

 

In Atlantica Online findet das Crafting nicht als separater Prozess statt. Das heißt ihr müsst euch nicht irgendwo in die Ecke oder an eine Werkstatt stellen und dann - super spannend! - eurem Charakter zusehen, wie er mit dem Hämmerchen zuschlägt und Holz schneidet.

Stattdessen findet Crafting automatisch statt, wenn eure Helden Kampferfahrung sammeln. Während man also ganz normal Kämpfe bestreitet schreitet der aktuelle Crafting-Vorgang voran. Wie groß der Fortschritt ist, das hängt davon ab wie aufwendig der Prozess ist und wie viel Erfahrung ihr im Kampf gewinnt.

Gemessen wird das Ganze in Berufserfahrung ("Workload"), die direkt proportional zur gesammelten Erfahrung im Kampf ist.

Die einfachsten Items in Atlantica Online verlangen nur winzige Mengen Workload während eine hochwertige Plattenrüstung des Typs "Evil", ab Level 130 einsetzbar, mit über 120 Millionen Workload zu Buche schlägt.

 

Um etwas herzustellen braucht man natürlich Materialien. Diese kann der angehende Handwerker entweder selber sammeln oder auf dem Marktplatz, zu dem ich später noch mehr sagen werde, kaufen.

Nachdem man alles zusammen hat ruft man über ALT+K das Berufe-Fenster auf und startet den Crafting-Vorgang. Wichtig ist, dass alle Materialien im Inventar liegen, nicht etwa in der Bank in Rom oder im Briefkasten oder auf einem Söldner, der derzeit nicht der Formation angehört.

 

Und jetzt auf in die Schlacht!

Ihr werdet festgestellt haben, dass oben auf dem Bildschirm ein Info-Fenster zum aktuellen Crafting-Vorgang aufgetaucht ist. Eine Prozentanzeige sagt aus, wie weit fortgeschritten er ist. Wenn man mit der Maus über das Item-Symbol fährt wird sogar die exakte Menge an Workload angezeigt, die ihr benötigt und jene, die ihr bereits gesammelt habt.

Sobald der Vorgang abgeschlossen ist macht es „Bling!“ und ihr könnt die fertigen Items mit einem Klick auf den Pfeil ins Inventar legen lassen.

Außerdem darf man den Vorgang auch jederzeit abbrechen, aber Vorsicht!, dadurch gehen alle Materialien verloren, die ihr eingesetzt habt.

 

Nochmal zur Erinnerung: Workload gibt es nur durch Kampferfahrung, nicht durch Quests oder andere Erfahrungsquellen.

Der einzige andere Weg an Workload zu gelangen sind Berufsbücher. Diese Folianten enthalten geballtes Crafting-Wissen und fügen eine fixe Menge Workload hinzu wenn man sie liest (konsumiert). Diese Bücher gibt es als Drop, aus bestimmten Kisten und auf dem Marktplatz, und zwar in verschiedenen Ausführungen. Je mehr Workload, desto teurer, das leuchtet ein. Außerdem verbraucht man beim Konsum eines Berufsbuches 10% Willenskraft, d. h. die Nutzung wird bewusst eingeschränkt denn sonst könnten reiche Spieler einfach in Windeseile alle Crafting-Vorgänge nur mit Berufsbüchern erledigen.

 

Besonders viel Workload gibt es im TBS, das steht übrigens für „Tactical Battle System“. Zudem kann man den gewonnenen Workload mit Workload-Lizenz, Titeln und anderen Boni verbessern. Am Wochenende beispielsweise gibt es immer einen inhärenten Buff, der die Workload-Generierung beschleunigt: die ideale Zeit, um Berufe auszuüben!

 

 

Die Berufe

 

In Atlantica Online gibt es eine ganze Menge Berufszweige und man darf alle erlernen. Die Berufswahl wird also nicht eingeschränkt.

Allerdings braucht man, je weiter man einen Beruf erlernt, immer mehr Zeit um noch weiter aufzusteigen. Deshalb macht es trotz der fehlenden Beschränkungen Sinn, sich einige Berufe als Ziel zu setzen und den Rest erst einmal zu ignorieren.

 

Wenn man in einem Berufszweig eine bestimmte Menge Workload gewonnen hat steigt man eine Stufe auf. Dazu bekommt ihr auch eine Meldung vom Spiel und im Berufe-Fenster sieht man es daran, dass der Berufszweig golden dargestellt wird.

Jetzt wird es höchste Zeit, euren Handwerks-Trainer aufzusuchen. Einige Lehrer stehen irgendwo in der Gegend rum und bewegen sich in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Millimeter – was für arme Gestalten!

Die meisten Berufe-Lehrer aber wandern unablässig in der Welt umher und machen regelmäßig Pausen in einer Stadt.

Der NPC „Livingstone“ ist euer spezieller Freund, denn er weiß als einziger auf der ganzen Welt, wo genau ein Trainer gerade ist. Mit seinem zweifellos magischen Fernrohr erspäht er für eine winzige Gebühr den Aufenthaltsort jedes wandernden Lehrers.

Natürlich kann es auch sein, dass freundliche Spieler euch Auskunft geben.

 

Das „alleswissende“ Kompendium, das ihr mit ALT+J aufrufen könnt, nennt unter anderem die Berufsstufe, die ihr für bestimmte Items braucht.

Nicht jede Stufe schaltet neue herstellbare Gegenstände frei, insofern lohnt es sich, den Trainer nur dann zu besuchen wenn man etwas freigeschaltet hat, das man auch gerne herstellen will.

 

Es leuchtet ein, dass höherwertige Items auch mehr Workload benötigten, um hergestellt zu werden.

 

Weil die Wirtschaft in Atlantica Online ganz stark von den Spielern bestimmt wird lässt fast alles mit dem richtigen Beruf herstellen. Dazu gehört auch, dass die meisten benötigten Materialien selbst wieder herstellbar sind, bis hinunter zu Basis-Rohstoffen, die nicht weiter unterteilbar sind.

 

Einige Beispiele, was man mit Crafting so alles bauen kann:

  • Rüstungsteile
  • Waffen
  • Accessoires wie Ringe und Amulette
  • Schilde
  • Verbrauchbare Schutzzauber („Charms“)
  • Zauber-Schriftrollen mit verschiedenen Resultaten
  • Munition, also Pfeile, Gewehr- und Kanonenkugeln
  • Manasteine, die für das Aufwerten von Gegenständen benötigt werden
  • Skill-Bücher, mit denen ihr die Fähigkeiten eurer Söldner verbessert
  • Typische Verbrauchsgüter wie Heil- und Manatränke
  • Dekoration und Einrichtung für Spieler-Häuser
  • Zwischenprodukte wie z. B. Metallbarren, die man für die Herstellung anderer Items braucht

Es gibt einige Berufe, die sich eigentlich für jeden Spieler lohnen. Dazu gehören Manasteine, Tränke, Zauber-Schriftrollen und Zwischenprodukte. Diese Berufszweige sind nämlich vergleichsweise schnell erlernbar und man kann damit regelmäßig „Schnäppchen“ machen weil der Kauf auf dem Marktplatz teurer wäre als es selbst herzustellen.

 

Wenn ihr euch Gedanken zu eurer Formation macht und dazu, welche Söldner ihr mittel- bis langfristig einstellen wollt, dann denkt auch gleich über passende Berufe nach!

Ihr steht total auf diese Gewehr-Söldner wie Janissar, Sheriff oder Patriot? Vielleicht ist gar euer Hauptcharakter mit einer Flinte bewaffnet? Dann liegt es doch sehr nahe, Gewehre per Beruf bauen zu können, oder nicht?

Eure Formation soll besonders viele Nahkämpfer enthalten? Alle Nahkämpfer tragen schwere Brustpanzer, insofern ist der dazu passende Beruf eine gute Wahl!

Wenn ihr dagegen viel von „Castern“ haltet, dann möchtet ihr vielleicht gerne Helme (verbessern Intelligenz besonders kräftig) und Zauberkugeln („Orbs“) herstellen.

 

 

Es gibt viele gute Gründe für Crafting

 

Weil Crafting parallel zum normalen Spielfluss läuft ist es de facto Verschwendung, es nicht zu betreiben. Es fällt nur etwas Zeit an, die Materialen zu kaufen.

 

Der erste gute Grund heißt GOLD!

Während eure NPC-Feinde Ausrüstung und Waffen nur auf einer Grundstufe fallen lassen (auch „+0“ genannt) habt ihr beim Crafting eine Chance, eine bessere Variante herzustellen. Das geht von +0 über +1, +2, +3 … bis zu sagenhaften +10. Jede weitere Qualitätsstufe ist dabei auf dem Markt – eine grobe Faustregel – etwa doppelt so viel wert. ´

Schon wenn euer Crafting-Vorgang mit Stufe +1 statt +0 endet, kriegt ihr doppelt so viel Gold. Bei +2 wären es bereits viermal so viel, bei +3 achtmal so viel… und so weiter.

Wir schlussfolgern: Crafting ist sehr lukrativ, euer Goldbeutel wird es euch danken.

 

Der zweite gute Grund heißt SPAREN!

Wann immer ihr mit einem Preis auf dem Marktplatz nicht einverstanden seid gibt es die elegante Alternative, den Kram einfach selber herzustellen!

Wenn ein Material gerade besonders günstig ist: zugreifen und mit der Weiterverarbeitung profitieren!

 

Ein dritter guter Grund heißt Gilden-Crafting!

Das Gilden-Crafting bedeutet faktisch, dass jedes Gildenmitglied, das gerade keinen eigenen Crafting-Vorgang am Laufen hat, mithilft!

Außerdem braucht man keinerlei Erfahrung in einem Beruf, um einen Gilden-Crafting-Prozess anzulegen, nur das Material. (allerdings, um den Vorgang zu starten muss irgendjemand aus der Gilde über die benötigte Berufsstufe verfügen)

Alle „Gildies“ mit ihren zahlreichen Kämpfen helfen also mit, den aktuell laufenden Gilden-Craft fertig zu stellen, es sei denn, sie produzieren gerade selbst etwas.

Ihr braucht dringend eine gute Kettensäge, habt aber entweder nicht genug Zeit oder euch fehlt die Erfahrung im Beruf? Ab damit in den Gilden-Craft! Aber nicht übertreiben… und auch mal selbst mithelfen!

 

 

Marktplatz für Versteher

 

Der Marktplatz in Atlantica Online, den man in jeder Stadt besuchen kann, funktioniert wie der Sofortkauf in Auktionshäusern anderer MMORPGs.

Ware auswählen, Preis setzen, reinstellen. Dabei fällt eine Gebühr von 1% des Verkaufserlöses an, unabhängig vom Erfolg. (ein Tipp, nie in Rom Sachen einstellen, dort ist die Gebühr 2%!)

Dasselbe Spiel beim Einkaufen: Ware suchen, Angebot auswählen, Menge auswählen, kaufen.

 

Folgende Tipps zum Marktplatz sind als Crafter immer gut im Hinterkopf zu behalten:

  • Die grobe Faustregel„Stufe + 1 verdoppelt Wert“ kann von vielen Faktoren beeinträchtigt werden
    • Je höher die Stufe, desto weniger (relativer) Wertzuwachs. Verdopplung kann man durchaus bei +2 auf +3 erwarten, aber nicht mehr bei +7 auf +8. Natürlich ist der Wert IMMER höher als bei der vorigen Stufe, aber eben nicht mehr doppelt so hoch.
    • Manchmal sind Stufen über 0 in Kisten vorhanden, allerdings immer nur als Zufalls-Loot. In dem Fall richtet sich der Wert für diese Stufe eher danach, wie viel die Kisten kosten und nicht so sehr nach den benötigten Crafting-Materialien
    • Manche Ausrüstung profitiert mehr von einer höheren Stufe als andere. Wenn zwei Werte um 20% steigen ist das besser als wenn nur ein Wert um 20% steigt. Manche Werte wie z. B. Magieresistenz bleiben immer gleich, egal wie hoch die Stufe des Items.
  • Grundsätzlich gilt, dass Stufe 0 weniger einbringt als die Produktionskosten. Stufe 1 liegt meistens etwa gleichauf, ab +2 macht man ordentlich Gewinn, ab +3 enorm Gewinn und alles ab +4 ist ein Lottogewinn (und entsprechend selten…)
  • Es lohnt sich immer, die Materialkosten mit dem Verkaufspreis zu vergleichen. Nicht selten findet man dabei Items, für die Spieler eigentlich viel zu viel bezahlen… nun, euch als Hersteller soll das recht sein, oder nicht? J
  • Ihr könnt auf eurem Charakter nur eine begrenzte Zahl unterschiedlichen Kram auf den Marktplatz stellen. Items, die ihr gerne verkaufen wollt, aber die erfahrungsgemäß recht lange brauchen, bis sie verkauft sind, stellt ihr am besten mit euren zwei anderen Charakteren auf dem Account ein. Diese zwei können ruhig Level 1 sein, das sind sozusagen „Mulis“.
    Je höher das Charakterlevel, desto mehr Marktplatz-Slots.
  • Faustregel: Items, die man nicht in irgendwelchen Kisten finden kann bringen mehr Profit. Rüstungsteile und Waffen kriegt man z. B. in jeder Ausrüstungskiste, wenn auch zufällig ausgewählt. Dagegen lassen sich viele Ringe und Amulett nur durch Berufe erzeugen, das bedeutet eine bessere Marge für den Crafter.

 

Ich hoffe, euch hat dieser Guide zum Crafting gefallen.

Auf Feedback freue ich mich!


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