Die Beta zeigt: Battlefield 2042 ist auf einem guten Weg

Wir haben Battlefield 2042 vor dem Beta-Start ausprobiert und erklären, welche Rückschlüsse wir schon jetzt auf den Release ziehen können.

Battlefield 2042: 8 Minuten reines Gameplay aus der Beta Video starten 8:43 Battlefield 2042: 8 Minuten reines Gameplay aus der Beta

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Zweieinhalb Stunden Gameplay – so lange konnten wir im Vorfeld der Beta bereits in Battlefield 2042 verbringen. Das ist nicht genug für ein Urteil oder ein endgültiges Fazit, zumal unsere Anspiel-Version laut Dice mehrere Wochen alt und entsprechend unfertig war. Bis zum Launch wird sich also noch vieles verändern.

Trotzdem gibt es schon jetzt ein paar wichtige Gameplay-Erkenntnisse, die wir hier aufschlüsseln wollen. Und solltet ihr selbst keine Lust oder Zeit für die Beta haben, könnt ihr euch bei uns auch einfach knapp 10 Minuten unkommentiertes Gameplay aus BF2042 anschauen!

Was haben wir gespielt?
GameStar war zu einem digitalen Presse-Event geladen, bei dem Content Creator und Journalisten die Beta-Version anspielen und aufzeichnen konnten, die ab dem 6. Oktober auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Gespielt wurde die Map Orbital im Conquest-Modus. Freie Spielerplätze wurden dabei wie im finalen Spiel von Bots belegt.

Das Gunplay ist stark geworden

In einem Shooter gibt es wenig das wichtiger ist als ein gutes Waffen-Feeling, immerhin verbringen wir den Großteil unserer Spielzeit mit dem Finger am Abzug! Und hier macht Battlefield 2042 durch die Bank eine absolut solide Figur: Schussgeräusche klingen satt, die Nachladeanimationen wirken schnittig und glaubwürdig und das Trefferfeedback glänzt durch befriedigende Sound- und HUD-Einblendungen. Die Waffen haben einen spürbaren Rückstoß, den wir mit behutsamen  Mausbewegungen kompensieren können, um auch bei Dauerfeuer präzise zu bleiben.

Intuitiv: Die Hitmarker verraten uns, ob wir einen Körpertreffer, Headshot oder einen Kill gelandet haben. Intuitiv: Die Hitmarker verraten uns, ob wir einen Körpertreffer, Headshot oder einen Kill gelandet haben.

Das Schießen macht aber nicht nur zu Fuß richtig Spaß: Die Wucht von Panzergranaten reißt Bäume um oder lässt Betonbrocken fliegen, Raketen von Helikoptern verformen den Erdboden und reißen bleibende Krater. Das sorgt direkt von der ersten Sekunde an für eine tolle Atmosphäre und beweist, dass DICE ein gutes Shooter-Fundament gelegt hat.

Zwar gibt es in der Beta noch immer kleine und auch große Balance-Ungereimtheiten – Raketen aus der Luft verursachen zum Beispiel lächerlich wenig Schaden gegen Fußsoldaten – aber definitiv keine Probleme, die man nicht mit etwas Feintuning in den Griff bekäme.

Vehikel sind noch wichtiger als früher

Die Rolle von Fahrzeugen ist in Battlefield 2042 nochmal größer als in den Vorgängern. Damit meinen wir nicht, dass sie mächtiger sind, sondern schlicht notwendiger. Das liegt einerseits an der Größe der Maps: Selbst auf der Beta-Karte Orbital sind die Distanzen zwischen den Flaggen teilweise gewaltig und zu groß für einen Fußmarsch – und sie ist bei weitem nicht die größte der acht Release-Maps im Multiplayer!

Vom Spawn-Menü steigen wir direkt in Vehikel ein, es gibt aber auch auf der Map geparkte Fahrzeuge. Vom Spawn-Menü steigen wir direkt in Vehikel ein, es gibt aber auch auf der Map geparkte Fahrzeuge.

Deshalb hüpfen wir sofort in eine fliegende Festung der Marke MV38-Condor, in einen Little-Bird-Helikopter, oder in einen Truppentransporter, um zum nächsten Sektor zu kommen, sobald der Kampf an einer Stelle abebbt. Praktischerweise liefert Battlefield 2042 auch gleich die Lösung dieses Problems mit und lässt uns bestimmte Vehikel auch per Lufttransport anfordern, sodass der nächste Jeep nur einen Knopfdruck entfernt ist.

Gespielt auf High-End-Hardware von Asus

Wir konnten die Beta von Battlefield 2042 mit freundlicher Unterstützung von Asus auf einem extrem leistungsfähigen PC spielen. Im Einsatz war die ASUS ROG Strix RTX 3090 OC sowie ein Ryzen 9 3950X und 32 GB DDR4-3200 RAM. Dank so viel Hardware-Power lief das Spiel durchgängig rund und flüssig.

Andererseits macht auch das Kämpfen im Squad in Fahrzeugen jetzt viel mehr Spaß, denn viele Transportmittel bieten gleich mehrere Schützenpositionen: Im M1A5-Kampfpanzer bedienen wir als Fahrer die Hauptkanone, ein Kollege klemmt sich ans MG im Turm, ein anderer Passagier feuert Mörsergranaten ab, und der dritte Beifahrer markiert feindliche Ziele für die Crew. Schöner Nebeneffekt: Fahrzeuge laden auf diese Weise zu mehr Teamwork ein und fühlen sich voll besetzt wie rollende (oder fliegende) Festungen an.

Das Klassensystem bietet mehr Freiheit als gedacht

Wenn man gern seine Kameraden mit Munition versorgt, aber keine MGs abfeuern will, war man in den letzten Battlefields ziemlich aufgeschmissen. Denn die Support-Klasse war nun mal eben die mit den MGs. Battlefield 2042 verabschiedet sich vom traditionellen Klassensystem der Serie und führt Specialists ein. Da mögen vielleicht Veteranen auf den ersten Blick skeptisch die Augenbrauen hochziehen, in unseren Anspiel-Runden sorgte das System aber vor allem für eines: Flexibilität!

Tolle Stimmung: Im Hintergrund rollt der Wirbelsturm an, im Vordergrund versorgt ein Medic unseren Kollegen. Tolle Stimmung: Im Hintergrund rollt der Wirbelsturm an, im Vordergrund versorgt ein Medic unseren Kollegen.

Denn da lediglich das Gadget und die Passive-Fähigkeit an den jeweiligen Specialist gebunden sind, können wir bei der restlichen Ausrüstung schalten und walten wie wir nur wollen. Schon nach kurzer Zeit hatten wir die Sanitäterin Maria Falck als unseren Favoritin auserkoren, gerieten aber immer wieder unter Sniper-Beschuss von einem Hausdach.

Also wählten wir für Maria kurzerhand ein Präzisionsgewehr, schraubten fix ein Zielfernrohr drauf und fertig war der perfekte Hybrid aus Heilerin und Scharfschützin, Ach, dieser Hubschrauber am Flaggenpunkt D nervt ständig? Schwupps, noch einen Flugabwehrraketenwerfer obendrauf gepackt! Welche Waffen es genau gibt, erfahrt ihr übrigens hier:

Die Klasse komplett frei nach eigenen Vorstellungen zu gestalten ist ein wahrer Segen und räumt eine uralte Barriere aus dem Weg. Hat man es einmal so gespielt wie in Battlefield 2042, will man jedenfalls nicht wieder zurück.

Levolution ist nur ein Gimmick

Die riesige Raketenstartrampe auf der Beta-Map Orbital ist eines von vielen interaktiven Levolution-Elementen in Battlefield 2042, die als absolutes Highlight vermarktet werden. Unterm Strich stellt sich jedoch heraus: Ob die Rakete startet oder explodiert, spielt für den Matchverlauf (und die meisten Spieler in einer Partie) eigentlich gar keine große Rolle.

Klar, das Ganze sieht äußerst schick und spektakulär aus, aber seien wir ehrlich: Nachdem der Shanghai-Turm in Battlefield 4 zum neununddreißigsten Mal umgekippt war, ist auch niemandem mehr die Kinnlade runtergeklappt.

Sniper-Paradies: Von diesem Dach aus kann man weite Teile der Map überblicken, ist aber Luftangriffen ausgeliefert. Sniper-Paradies: Von diesem Dach aus kann man weite Teile der Map überblicken, ist aber Luftangriffen ausgeliefert.

Wenn die Rakete auf Oribtal hochgeht, hinterlässt sie eine Trümmerlandschaft und verändert de facto die Karte – aber im Verhältnis gesehen nur einen winzigen Bruchteil. Und weil die Map so gigantisch ausfällt, bekomme ich vielleicht von dem ganzen Spektakel überhaupt nichts mit.

Vorgeskriptete Ereignisse wie dieses wird es im finalen Spiel mehrere geben und vor allem zum Release werden sich bestimmt auch Trauben aus Zuschauern versammeln, um sie zu bestaunen. Am Ende bleiben sie aber oberflächlich und sind hauptsächlich, wie man auf Neudeutsch so schön sagt, Eyecandy.

Zerstörung war schon mal besser

Statt auf Levolution-Effekthascherei hätte sich DICE dann doch besser auf physikalische Zerstörung fokussieren sollen, denn in dieser Hinsicht bleibt die Beta ganz klar hinter den Erwartungen zurück. Auf Orbital habe ich zumindest kein einziges Gebäude entdecken können, das komplett zerstörbar ist, wie noch zu Zeiten von Bad Company 2. Selbst bei Panzer-Dauerbeschuss blieben viele Strukturen wie Gerüste, Tunnel, Container und massive Wände intakt. Was uns sonst im Negativen wie im Positiven noch aufgefallen ist, besprechen Phil Elsner & Michi Obermeier im neuen Video zur Beta:

Ist Battlefield 2042 bereit für den Release? Video starten 21:32 Ist Battlefield 2042 bereit für den Release?

Es ist zwar möglich, Löcher in die Fassaden kleinerer Häuser zu sprengen und so neue Sichtlinien zu eröffnen, richtiggehend einebnen oder wirklich große Gebäudeschäden anrichten können wir aber offenbar nicht. Was es an Zerstörungseffekten gibt, wirkt dafür aber äußerst detailliert: Bäume knicken glaubhaft um, Panzerketten ziehen Furchen in den Matsch und Elektromasten stürzen funkensprühend zu Boden.

Für noch mehr Spektakel auf der Map sorgen explosive Requisiten wie Autos, Gastanks und Fässer, die bei Beschuss hochgehen. Das mag alles super aussehen und die Schlachtfeldstimmung heben, etwas Ernüchterung wird aber dennoch bei allen Spielern auftreten, die auf eine neue »NextGen«-Stufe der dynamischen Zerstörung gehofft hatten. Was in dieser Hinsicht in der Beta zu sehen ist, kennen wir schon aus Battlefield 5 und den Vorgängern.

Die Beta-Probleme wirken groß, sind aber eher klein

In unseren ersten zweieinhalb Stunden sind uns eine Menge Bugs und Fehler aufgefallen, die in Summe durchaus problematisch erscheinen können: Loadouts werden beim Match-Start nicht richtig geladen, Teamkameraden versehentlich als Feinde markiert, Spielfiguren glitchen durch Wände und als Panzer-Beifahrer ruckelt der Bildschirm manchmal so heftig hin und her, dass einem übel werden kann.

Mit dem Panzer machen wir aus diesem Stützpunkt Schweizer Käse, Gebäude stürzen aber nicht ein. Mit dem Panzer machen wir aus diesem Stützpunkt Schweizer Käse, Gebäude stürzen aber nicht ein.

Die gute Nachricht: All diese Dinge sind eher oberflächlicher Natur und lassen sich theoretisch bis zum Release lösen. Und das haben die Entwickler auch vor: »Seit dem Beta-Build, den die Leute spielen werden, haben wir bereits viel am Interface verbessert. Wir haben außerdem die Performance verbessert und kleine Fehler behoben. Auch die Balance ist noch eine Baustelle, für die uns die Beta wichtige Daten liefern wird. Bis zum Launch wird sich in all diesen Bereichen noch vieles tun«, verspricht Lead Game Designer Florian Le Bihan.

Keine Chance auf Rettung: Während wir auf einen Medic warten, rückt der Feind mit Fahrzeugen und einer Bodendrohne vor. Keine Chance auf Rettung: Während wir auf einen Medic warten, rückt der Feind mit Fahrzeugen und einer Bodendrohne vor.

Substanzielle Probleme, die den Release ernsthaft in Gefahr bringen könnten, sind uns in unseren Proberunden jedenfalls keine ausgefallen. Das gilt übrigens auch für die wackelige Waffenbalance der Beta: Zu schwache Raketen oder zu starke Sniper sind zwar ärgerlich, für die Entwickler aber letztlich mit einem Dreh am Regler lösbar.

Wir vertiefen diese Analyse noch weiter in unserer Podcast-Folge zur BF2042-Beta. Hört euch hier an wie Shooter-Experte Fabian Siegismund, Phil Elsner und Michael Graf den aktuellen Zustand des Spiels einschätzen:

Link zum Podcast-Inhalt

Fest steht: Ja, DICE muss noch viele Stellschrauben richtig anziehen. Battlefield 2042 scheint aber auf einem guten Weg zu sein. Ihr wollt euch jetzt lieber selbst ein Bild machen? Wir liefern euch alle Infos zu Starttermin & Keys für die BF2042-Beta!

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