Diablo 3 - Was zur Hölle tut Blizzard da?

Statt Diablo 3 zu veröffentlichen, baut Blizzard das Action-Rollenspiel immer wieder um. Die letzten Änderungen sind so tiefgreifend, dass getrost von einem neuen Meilenstein geredet werden kann.

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Wenn der Entwickler Blizzard jedes Mal einen Euro für die Frage bekäme, wann Diablo 3nun endlich erscheint, dann wäre die Firma reich. Also reicher als ohnehin schon. Doch Blizzard schweigt. Als die seit vier Jahren heiß erwartete Monsterhatz im vergangenen Herbst hätte erscheinen sollen, wurde sie von den Kaliforniern kurzerhand ins Frühjahr 2012 verlegt.

Doch jetzt, in eben diesem Frühjahr, gibt es -- zumindest nach außen hin -- keinen konkreten Termin. Stattdessen nutzt Blizzard die seit Monaten laufende Beta-Phase, um Diablo 3 immer wieder umzubauen, an den Kanten zu schleifen und mit Spielelementen herum zu experimentieren. Die letzten Änderungen warfen dabei vieles über den Haufen, was sich die Entwickler einst für das Action-Rollenspiel ausgedacht hatten. Ein schlechtes Zeichen?

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Die Charakterwerte: Rückkehr zu Diablo 2

Noch die subtilste Neuerung betrifft die Charakterwerte unseres Recken. Wo bis vor kurzem »Angriff«, »Verteidigung« und »Präzision« für reichlich Verwirrung unter den Spielern sorgte, was das denn nun für den tatsächlich ausgeteilten wie eingesteckten Schaden bedeute, finden wir im entsprechenden Menü nun die Attribute »Stärke«, »Geschicklichkeit«, »Intelligenz« und »Vitalität«.

Blizzard hat die Charakterwerte umgetauft. Die vier Grundattribute heißen nun wieder so wie in Diablo 2. Blizzard hat die Charakterwerte umgetauft. Die vier Grundattribute heißen nun wieder so wie in Diablo 2.

Prompt fühlen wir uns an Diablo 2erinnert, denn da hießen die Charakterwerte genauso. Anders als im kultigen Vorgänger bedeuten sie in Diablo 3 allerdings latent etwas anderes. So kann beispielsweise nur der Barbar etwas mit dem Attribut Stärke anfangen. Im Vorgänger profitierten auch die anderen Heldenklassen von dem Mehr an Muskelkraft, um etwa dickere Rüstungen oder schwerere Waffen tragen zu können. Auch Geschicklichkeit und Intelligenz sind in Diablo 3 nun klassenspezifische Talente. Während Ersteres den Schaden des Dämonenjägers und Mönchs verbessert, erhöht Intelligenz den des Hexendoktors und Magiers. Lediglich Vitalität wirkt sich auf die Lebenskraft aller Klassen aus.

Spürbar ist Blizzards Umtaufen der Charakterwerte allerdings nicht, da sich die Attribute -- anders als in Diablo 2 -- mit jedem Levelaufstieg automatisch verbessern. Trotzdem finden wir die neuen, alten Begriffe gut. Zum einen bringen sie mehr Licht ins Charakterwerte-Dunkel, was vor allem die ständigen Entscheidungen vereinfacht, welche der unzähligen gefundenen Gegenstände nun die besten für unsere Heldenklasse sind. Zum anderen freuen wir uns als Serienfan über die (wenn auch nur kleine) Anlehnung an Diablo 2.

Neue, alte Bekannte

Wo wir gerade bei Diablo 2 sind, begrüßen wir auch die Rückkehr der legendären »Town Portals«, selbst herbei gezauberte Dimensionstore, durch die wir uns ohne Zeitverlust in die Hauptstadt teleportieren.

Um magische Gegenstände zu zerlegen, müssen wir nun jedes Mal zum Schmied in die Stadt. Um magische Gegenstände zu zerlegen, müssen wir nun jedes Mal zum Schmied in die Stadt.

Wobei Rückkehr ein großes Wort ist; im Grunde haben wir durch den so genannten Rufstein schon in früheren Beta-Phasen jederzeit einen Portalsprung hinlegen können. Doch auch hier wirkt eine kleine Namensänderung große Wunder, verknüpfen wir die Town Portals doch schon allein aus nostalgischen Gründen sehr viel eher mit Diablo als einen, nun ja… nichtssagenden Rufstein.

Deutlich spürbarere Auswirkungen hat da schon Blizzards Entscheidung, den Nephalem-Würfel sowie den Stein des Jordans zu entfernen. Mit den beiden Relikten konnten wir »normale« Gegenstände bislang direkt im Inventar zu Gold machen und magische Items in ihre Einzelteile zerlegen. Hierfür müssen wir nun zum Schmied, der magische Gegenstände auf Wunsch auseinandernimmt und mit der daraus gewonnenen Essenz neue Rüstungsteile oder Waffen baut, die wiederum zufällige magische Eigenschaften besitzen. Das kostet nun allerdings ebenso Geld wie das Training des Schmiedes, wodurch der Bursche aber nach und nach vielseitigere und vor allem mächtigere Items anfertigen kann -- macht Spaß und motiviert immens.

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