Dark Souls ist ein verflucht gutes Spiel (nicht zuletzt, weil man dabei verflucht viel flucht). Es ist sogar so gut, dass sich bereits unzählige andere Titel daran versucht haben, das Hardcore-Rollenspiel zu kopieren. Wirklich an das Original konnte bislang allerdings noch kein »Soulslike« herankommen.
Mit Immortal: Unchained eifert nun ein neuer Kandidat dem großen Vorbild nach und wagt dabei einen interessanten und völlig neuen Weg: Statt mit Schwert und Schild ziehen wir darin nämlich mit Maschinengewehr und Schrotflinte in den Kampf. Ein bisschen so, als wäre The Surge ein Shooter.
Wir haben das Sci-Fi-Abenteuer selbst angespielt, um herauszufinden, ob es tatsächlich in die großen Fußstapfen treten kann.
Ballern, ballern und noch ein bisschen ballern
In Immortal: Unchained schlüpfen wir in die Rolle eines offenbar unsterblichen Gefangenen, der zu Beginn des Spiels aus seinem Gefängnis freigelassen wird (und schon ergibt der Spieltitel Sinn). Unsere Aufgabe: Die Armee der Untoten besiegen und uns durch neun Sci-Fi-Welten kämpfen, um zum »Herzen des Zerfalls« zu gelangen.
Was zur Hölle das bedeuten soll und wie viel Wert das Action-RPG letztlich auf die Story legt, wollten die Entwickler uns noch nicht verraten. Beim Anspielen war uns aber ohnehin ziemlich egal, mit wem wir uns genau anlegen. In der düsteren Spielwelt von Immortal: Unchained greift uns nämlich ohnehin einfach alles an, was sich bewegt. Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als zurück zu schießen.
Im Kampf haben wir die Auswahl zwischen vier Waffentypen: Pistole, Schrotflinte, MP und Sturmgewehr. Wir können sowohl frei zielen als auch einen einzelnen Gegner dauerhaft in den Fokus nehmen, eben die klassische Lock-On-Mechanik aus den Souls-Spielen.
Außerdem erlaubt uns das Spiel bei anvisierten Gegnern mit einem zusätzlichen Klick auf die Zielen-Taste, unsere Waffe noch präziser auf einzelne Körperteile zu richten. Theoretisch können wir unserem Gegenüber so etwa Beine oder Arme abschießen. The Surge lässt grüßen.
Immortal: Unchained - Screenshots ansehen
Doch so durchdacht die Ballermechanik von Immortal: Unchained auch klingt, in den meisten Kämpfen haben wir überhaupt nicht die Gelegenheit, lange herumzuzielen. Denn die Gefechte in den dunklen und verwinkelten Sci-Fi-Spielwelten laufen in der aktuellen Beta-Version noch äußerst hektisch.
Zum Beispiel sprinten die flinken Untoten gerne sofort auf uns zu, sobald sie uns entdecken. Ständig schießen uns irgendwelche Schurken aus dem Hinterhalt in den Rücken, ohne dass wir sie überhaupt sehen.
Diese Heckenschützen nerven nicht nur im Kampf, sondern auch weil sie uns beim Erkunden der offenen Spielwelt immer wieder überraschen. Und wer schon mal im ersten Dark Souls durch Anor Londo geklettert ist, der weiß, wie nervig solche hinterhältigen Distanzangriffe sind, wenn jeder Schuss tödlich enden kann. Allerdings wird das nur dann zum Problem, wenn mehrere Feinde uns gleichzeitig beharken. In Solo-Konfrontationen sorgt das Kampfsystem für ziemlich spannende Momente.
Der Schwierigkeitsgrad stimmt schon mal
Ihr merkt: Immortal: Unchained wird zumindest mit dem extrem knackigen Schwierigkeitsgrad dem Vorbild gerecht. Die Einstufung als Hardcore-RPG hat es sich mehr als verdient, denn wir sterben beinahe im Minutentakt. Abseits von den hektischem Massenrangeleien meinen wir das jedoch gar nicht so kritisch, wie es klingt.
Nach jedem Ableben starten wir vom letzten Leuchtfeu... äh, wir meinen natürlich Obelisken aus und stürzen uns erneut in den Kampf. Mit dem richtigen Maß an Härte motiviert uns das Spiel, schwierige Abschnitte immer wieder zu versuchen, bis wir endlich triumphieren.
Noch schwerer als die aggressiven Standardgegner machen es uns die riesigen Bosse, die in keinem Soulslike fehlen dürfen. Wir sind beim Anspielen etwa gegen den Tentakel-schwingenden Monsterbaum »Arlen« angetreten und mussten erst zweimal ins Gras beißen, bevor wir seinen Angriffsrhythmus so weit durchschaut hatten, dass wir ihm überhaupt ein wenig Schaden zufügen konnten.
Auf unsere Frage hin, ob alle Endgegner im Spiel so harte Nüsse seien, erklärte uns der Entwickler Daniel Mesonero nur:
"Wenn man einen Boss beim ersten Versuch schafft, dann ist es kein richtiger Boss."
Immortal: Unchained erscheint bereits am 7. September für PC, PlayStation 4 und Xbox One. Wahrscheinlich wird die Zeit da nicht ausreichen, das Spiel so groß aufzuziehen, dass es wirklich mit Dark Souls konkurrieren kann. Aber sollten die Entwickler zumindest die Macken im Kampfsystem noch in den Griff bekommen, könnte es sich zur waschechten Ergänzung mausern für all die Leute, die hungrig nach neuem Souls-Futter sind.
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