Seite 5: Intel-Historie - Die wichtigsten Prozessoren von 1968 bis heute

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Kein Tick-Tock mehr, aber sechs Kerne: 2015 bis heute

Intel Core i »Skylake« (2015)

Nachdem die fünfte Core-Generation mit der Bezeichnung »Broadwell« aufgrund von Problemen mit dem neuen Fertigungsverfahren in 14nm im Desktop-Bereich keine nennenswerte Rolle gespielt hat, erscheinen 2015 die Skylake-CPUs der sechsten Generation für den neuen Sockel 1151 (u.a. Core i7 6700K).

Mit dieser Verzögerung verabschiedet sich Intel langsam, aber sicher von dem viele Jahre genutzten »Tick-Tock«-Modell, das nach der Einführung einer neuen Fertigungstechnik mit kleinerer Strukturbreite (»Tick«) im Abstand von ein bis eineinhalb Jahren die Veröffentlichung einer neue CPU-Architektur vorsah (»Tock«) – die Fertigungsverfahren für immer kleinere Strukturen erwiesen sich für Intel als zunehmend schwerer zu meistern, sodass der Chipgigant schließlich das Tick-Tock-Modell abschaffen musste.

Hauptunterschied von Skylake gegenüber den Haswell-Vorgängern: Die Unterstützung von DDR4-Speicher, der im Vergleich zu DDR3 bei geringerer Spannung deutlich höhere Taktraten ermöglicht (was in der Praxis aber oft nur einen geringen Unterschied ausmacht). Mehr als vier Kerne hat auch Skylake im Mainstream-Segment nicht zu bieten. Im High-End-Segment erhöht Intel die maximale Kernzahl 2016 immerhin von acht auf zehn Kerne (Core i7 6950X, Broadwell-E).

Intel Core i7 6700K im Test

Intel Core i7 6950X mit zehn Kernen im Test

Intel Core i »Kaby Lake« (erstes Quartal 2017)

Die siebte Generation der Core-CPUs (u.a. Core i7 7700K) sollte die letzte sein, die maximal vier Kerne im Mainstream-Bereich zu bieten hat. Im Vergleich zu den Skylake-Vorgängern machen primär höhere Taktraten einen gewissen Leistungsunterschied aus. Insgesamt hält sich der Vorsprung aber, wie aus den Jahren zuvor gewohnt, in Grenzen. Die Kaby-Lake-CPUs werden dabei genau wie ihre Vorgänger im 14-nm-Verfahren für den Sockel 1151 gefertigt (wenn auch in etwas optimierter Form unter der Bezeichnung »14nm+«). Ein neues Mainboard mit Z270-Chipsatz ist nicht zwingend nötig.

Wenig Freunde macht sich Intel einige Monate später mit den beiden Kaby-Lake-X-Prozessoren Core i7 7740X und Core i5 7640x: Sie erscheinen zwar für den neuen High-End-Sockel 2066, bieten aber dennoch maximal vier Kerne wie aus dem Desktop-Bereich gewohnt, unterstützen nur Dual-Channel-Speicher (statt wie im High-End-Bereich üblich Quad-Channel-Speicher) und weniger PCI-Express-Lanes als die Skylake-X-Modelle für denselben Sockel.

Apropos Skylake X: Nachdem Intel die Kernzahl im High-End-Bereich zuvor nur langsam von sechs auf acht und schließlich auf zehn Kerne erhöht hat, macht man im Herbst 2017 einen deutlich größeren Sprung auf bis zu 18 Kerne in Form des Core i9 7980XE - schließlich hat man so zwei Kerne mehr zu bieten als AMD mit den neuen Threadripper-Prozessoren (u.a. Ryzen Threadripper 1950X).

Intel Core i7 7700K im Test

Intel Core i7 7740X im Test

AMD Ryzen Threadripper 1950 mit 16 Kernen im Test

Intel Core i »Coffee Lake« (viertes Quartal 2017)

Obwohl die siebte Core-Generation erst einige Monate zuvor auf den Markt gekommen ist, erscheint bereits im Herbst 2017 die achte Generation unter der Bezeichnung »Coffee Lake« (u.a. Core i7 8700K). Der Grund für diesen vergleichsweise schnellen Generationswechsel dürfte in AMDs Ryzen-Prozessoren (u.a. Ryzen 7 1800X) zu suchen sein. Denn nachdem AMD Intel mit seinen FX-CPUs zuvor viele Jahre lang kaum nennenswert Paroli bieten konnte, überzeugen die Anfang 2017 erschienenen Ryzen-CPUs mit bis zu acht Kernen fast auf ganzer Linie.

In Spielen liegt Intel zwar meist immer noch ein Stück vorne, die Mischung aus hoher Kernzahl, dementsprechend sehr hoher Anwendungsleistung, guter Spiele-Performance und einer (abseits von gewissen Kinderkrankheiten in Bezug auf die Speichertaktraten) ausgereiften Plattform um den AM4-Sockel und den X370-Chipsatz macht die Ryzen-CPUs aber zu einer ernst zu nehmenden Alternative.

Kein Wunder also, dass Intel möglichst schnell auch im Desktop-Bereich abseits der High-End-Plattform (Sockel 2066) mit einer höheren Kernzahl nachlegen wollte. Das Fertigungsverfahren wurde mit Coffee Lake einmal mehr »nur« optimiert (»14nm++«), auch weil Intel sich mit dem neuen Verfahren mit der Bezeichnung »10nm« nach wie vor sehr schwer tut. Zwei größere Haken begleiten den Coffee-Lake-Release allerdings.

Zum einen sind bis Anfang des Jahres 2018 nur wenige Prozessoren im Handel verfügbar, was entsprechend einige Monate zu hohen Preisen geführt hat. Zum anderen ist für den Betrieb offiziell ein neues Mainboard nötig, wobei zunächst nur relativ teure Modelle mit Z370-Chipsatz erschienen sind - die wiederum nicht optimal zu den günstigeren Coffee-Lake-CPUs wie dem sehr beliebten Core i5 8400 passen, mit dem sich beispielsweise die Übertaktungsfunktion der Z370-Platinen gar nicht nutzen lässt.

Im Herbst 2018 ist mit neuen Prozessoren mit bis zu acht Kernen im Mainstream-Bereich zu rechnen (möglicherweise in Form eines Core i9 9900K), die laut aktuellen Informationen auch auf den bereits erhältlichen Mainboards mit Z370-Chipsatz laufen sollen. Man darf gespannt sein, ob sich das bewahrheitet. In Spielen dürften die beiden zusätzlichen Kerne aber eher nicht für ein nennenswertes Leistungsplus sorgen.

Intel Core i7 8700K im Test

Intel Core i5 8400 im Test

AMD Ryzen 7 1800X im Test

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