Fazit der Redaktion
Maurice Weber (@Froody42): Wer hätte das damals gedacht, als vor fast zehn Jahren das erste Witcher erschien? Ein Rollenspiel voller Flair und toller Ideen, zweifellos, aber auch mit jeder Menge Ecken und Kanten und der eigentlich schon längst veralteten Neverwinter-Nights-Engine von Bioware. Ein klassisches Underdog-Projekt, von einem polnischen Entwickler, von dem viele noch nie was gehört hatten.
Und heute sind es genau diese ehemaligen Underdogs und nicht mehr Bioware, an deren Werk sich alle anderen Rollenspiele messen lassen müssen. Mit seiner Erzählung und seiner fantastischen Spielwelt hat The Witcher 3 neue spielerische Maßstäbe gesetzt, mit seinen großzügigen Erweiterungen neue Standards in Sachen kundenfreundliche DLC-Politik. Die Game of the Year Edition des Spiels ist ein großartiges Paket, mit dem jeder Rollenspielfan voll auf seine Kosten kommt. Dementsprechend freue mich von Herzen über den Erfolg von CD Projekt Red: Sie haben es sich verdient!
Heiko Klinge (@HeikosKlinge): 150 Stunden habe ich mittlerweile mit The Witcher 3 samt Addons verbracht und mich keine einzige Sekunde gelangweilt. Ein größeres Kompliment kann man solch einem Epos kaum machen. Die eigentliche Leistung dieses Rollenspiels ist für mich dabei weder das großartige Storytelling oder die auf absehbare Zeit sehenswürdigste Spielwelt, sondern die maßstabsetzende Liebe zum Detail. Egal wohin ich gehe und egal was ich tue, ich bekomme von der unwichtigsten Meeresbodenerkundung (Weil es eben geht!) bis zur entscheidenden Hauptquest-Schlacht stets Rollenspielunterhaltung auf Weltklasseniveau.
Wir haben innerhalb der Redaktion sogar lange diskutiert, ob wir für die GotY-Edition nicht die höchste GameStar-Wertung aller Zeiten in Höhe von 95 zücken sollten (- 1 Punkt Abwertung für die nach wie vor vorhandenen Grafik-Bugs). Letzten Endes haben wir uns aber dagegen entschieden. Denn im 90er-Bereich ist jeder Wertungspunkt ein gewaltiger Schritt, und für die höchste GameStar-Wertung aller Zeiten ist uns das Charaktersystem unter dem Strich dann doch einen Tick zu unbefriedigend und die PC-Bedienung ein wenig zu hakelig. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass jeder, der nur ein wenig Interesse an Rollenspielen hat, spätestens jetzt dieses Meisterwerk erlebt haben muss.
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