Na, haltet ihr Baldur's Gate 3 und The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom auch für die bisherigen Höhepunkte des fantastischen Spielejahrs 2023? Dann habt ihr leider keine Ahnung von Spielen.
Kein Mensch braucht diesen in den vergangenen Wochen gehypten Kommerzkram, wenn er stattdessen neuen spektakulären Titeln frönen kann, die aus purer Liebe geboren wurden. Also zumindest, falls der Mensch alt und Retrofan ist. So wie ich.
Die brandaktuellen Spiele, die wir in diesem Artikel vorstellen, laufen auf Computern und Konsolen, von denen Opa so gerne erzählt, immer und immer wieder. Na gut, zugegeben, man könnte besagte Games theoretisch auch per Emulator an einem modernen PC zocken, aber bitte, wer will schon mit dem Ausruf »Er hat Jehova gesagt!« gedisst werden?
Um die bis dato coolsten Titel dieser Spielesaison aus der sogenannten Homebrewszene genießen zu können, die von Hobbyentwicklern in ihren vier Wänden gebraut werden, muss man also gegebenenfalls seine Leichen aus dem Keller holen.
Zum Beispiel die »Freundin«, spanisch: Amiga, die beileibe nicht so tot ist, wie manche glauben. Oder einen noch älteren Bekannten, das Nintendo Entertainment System. Selbst prähistorische Geräte wie das Atari 2600, die Mutter aller Konsolen, die mit Faustkeilen aus Mammutknochen gemeißelt wurde, feiern dank vieler Neuerscheinungen das ewige Leben.
Wir berichten in diesem Report über die jüngsten Retro-Projekte mit dem Gütesiegel »Made in Germany« und haben dafür ein vor Nostalgie triefendes Amiga-Adventure durchgezockt, das sich mit der Kultzeitschrift Aktueller Softwaremarkt beschäftigt und obendrein den Weltrekord für das am längsten in Entwicklung befindliche Spiel verdient.
Im Blickpunkt steht ferner ein Jump & Run für das NES, das selbst den 1985er-Klassiker Super Mario Bros. in die Tasche steckt. Und ein Adrenalin pumpendes Shoot ‘em up, das ein prominenter ehemaliger Chefredakteur einer Spielezeitschrift programmiert hat. Hier wird E.T.s bucklige Verwandtschaft derart stilvoll nach Hause torpediert, dass der Titel in einer Spielhalle der 80er vermutlich mehr Markstücke geschluckt hätte als Harald Juhnke Getränke in einer Trinkhalle. Bleibt die Frage: Warum zur Hölle veröffentlichen Programmierer bis heute Spiele für Systeme, auf denen schon Jesus gedaddelt hat?
Ballern mit Gefühl und in Wahnsinnsgrafik
»Bei mir hängt das mit großen Gefühlen zusammen. Ich spüre schöne Jugenderinnerungen, wenn ich an die 80er- und 90er-Jahre denke. Mit meinen Spielen will ich Erfahrungen schaffen, die vergleichbar oder besser sind als jene, die besagte Erinnerungen in mir auslösen«, erklärt Richard Löwenstein seine Motivation.
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