Letztes Jahr hat AMD seine Catalyst-Omega-Software veröffentlicht und damit sowohl die Stabilität als auch die Performance der Grafiktreiber verbessert und die Feature-Liste um Funktionen wie Virtual Super Resolution (VSR) erweitert. Bei der Community kam das gut an und AMD spricht von einer um 19 Prozent höheren Kundenzufriedenheit. Unter der Leitung von Grafikveteran (ATI, Radeon 9700 Pro) Raja Koduri hat sich die kürzlich von AMD gegründete Radeon Technologies Group jetzt daran gemacht, auch die Oberfläche, Bedienbarkeit, Performance und Effizienz der Treiber zu optimieren. Die nächste Software-Generation heißt »Crimson« und steht ab sofort zum Download bereit.
Mit Crimson geht das AMD Catalyst Control Center (CCC) in den Ruhestand und wird durch Radeon/FirePro Settings ersetzt. Die neue Oberfläche ist übersichtlicher und moderner und die Nutzung fällt intuitiver aus. Außerdem reagiert Crimson auch deutlich schneller auf Eingaben und während auf älteren System das Starten der bisherigen AMD-Treiber einige Sekunden dauerte, erscheint die Eingabemaske jetzt umittelbar nach dem Klick. Der Geschwindigkeitsvorteil beruht unter anderem auf dem Wechsel der Software-Grundlage für die Treiber.
Während Catalyst noch auf der ».Net«-Plattform von Microsoft basiert, nutzt Crimson das »Qt«-Framwork. Das lässt sich laut AMD deutlich besser anpassen, verbraucht weniger Ressourcen und bietet zudem Crossplattform Support. Theoretisch wäre also etwa eine Smartphone-App denkbar, mit der sich der Grafikkarten-Treiber steuern lässt – entsprechende Pläne hat AMD jedoch weder bestätigt noch dementiert.
Oberfläche
Für die neue Oberfläche setzt AMD auf ein schlichtes Design mit Kacheln und Reitern. Hier finden wir uns deutlich schneller zurecht als im Catalyst-Treiber und erhalten sofort eine Übersicht über die grundlegenden Informationen zur Software-Version, der installierten Hardware und den Taktfrequenzen. Außerdem wurden Buttons für das Teilen von Konfigurationen und Support-Anfragen auf sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter etc.) hinzugefügt.
Bei den Features wurde unter anderem der Game Manager überarbeitet. Hier listet Radeon Settings alle installierten Spiele auf und es können für jeden Titel eigene Profile für spielespezifisches Overclocking und die Grafikeinstellungen angelegt werden. Dazu lassen sich Grafikkarten über die globalen Overdrive-Settings auch weiterhin dauerhaft übertakten und Parameter wie Shader Cache (schnelleres Laden von Shadern) und das Frame Rate Target (künftig bis zu 200 fps) festlegen.
Während wir im Test durch das Aktivieren des Shader Cache keinen nennenswerten Geschwindigkeitsvorteil beim Laden und Starten von Spielen messen konnten, lässt sich mit der Limitierung der Framerate spürbar Strom sparen. Sinnvoll ist die Funktion zum Beispiel in weniger anspruchsvollen Titeln wie League of Legends oder Counterstrike: Global Offensive, bei denen entsprechend schnelle Grafikkarten mehrere hundert Bild pro Sekunde berechnen. Setzen Sie hier im Treiber einen Maximalwert fest (bis zu 200 fps), läuft der Titel noch immer absolut flüssig, die Grafikkarte verbraucht jedoch weniger Energie.
Performance
Als AMD Crimson ankündigte, war auch die Rede von Verbesserungen bei der Performance- und Energieeffizienz in Spielen. Allerdings bezogen sich diese Aussagen auf den Vergleich zwischen Crimson und der letzen WHQL-Version von Catalyst (15.7). Gegenüber der aktuellen Catalyst-Beta-Version (15.11.1) gibt es hingegen keine Unterschiede und die Performance und der Stromverbrauch bleiben entsprechend gleich. Um das zu verdeutlichen, haben wir einige Benchmarks eingefügt.
Star Wars Battlefront »Jagd auf Endor«
2560x1440, Ultra
- Catalyst 15.11.1
- Crimson
- 0,0
- 14,0
- 28,0
- 42,0
- 56,0
- 70,0
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