Star Wars: Rogue One - Kritik zum düstersten Krieg der Sterne

Wir haben Star Wars: Rogue One gesehen und verraten im Film-Review, warum der Film Sie restlos glücklich macht - sofern Sie eine ganz bestimmte Art von Fan sind.

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Star Wars ist für jeden etwas anderes, und das gilt natürlich auch für Star Wars: Rogue One und unsere Kritik. Das macht ja gerade die Faszination dieser unsterblichen Marke aus. Kinder sehen darin vor allem eine Ansammlung von skurrilen Kreaturen, bunten Szenarien, aufregenden Kämpfen und witzigen Figuren. Technik-Freaks lieben die ganzen Raumschiffe, Fahrzeuge und Gefechte - sowas kriegt man als Dogfighting-Enthusiast schließlich selten auf der großen Leinwand geboten.

Andere schluchzen über der tragischen Liebesgeschichte, beweinen den gefallenen Helden Anakin Skywalker, fiebern an der Seite seines Sohnes (wehe, es schreit jetzt einer »Spoiler!«) und lachen über die flotten Gespräche zwischen Han Solo, Chewbacca und C3PO. Für sie ist Star Wars eine packende Abenteuerreise für die ganze Familie mit charismatischen Helden, die gemeinsam gegen das Böse kämpfen.

Und dann gibt's die Leute, denen Star Wars vor allem das gibt, was der Name eigentlich verspricht: Einen erbitterten Krieg der Sterne, in dem die unterlegenen Rebellen den verzweifelten Kampf gegen eine unerbittliche Übermacht fechten. Eine dunkle Saga von unzähligen Verlusten, in der Hoffnungsschimmer spärlich gesät und die Opfer dafür umso größer sind. Hier ist Luke Skywalker nur ein kleiner (wenn auch bedeutender) Teil einer gewaltigen Materialschlacht aus X-Wing-Jägern und Tie Fightern.

Wenn Sie zu dieser Art Star-Wars-Fan gehören, dann wird Rogue One für Sie wahrscheinlich einer der besten Filme des Jahres sein. Und sollten Ihnen die letzten Star-Wars-Filme zu kindgerecht gewesen sein, dann ist dieses Spin-Off die düstere Lösung für all Ihre Probleme.

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Spoiler-Frei: Wir verzichten bei unserem Review komplett auf Spoiler, um Ihr Filmerlebnis nicht zu schmälern. Sie die Filmkritik also problemlos vor dem Kinobesuch lesen.

Die Dunkle Seite ist stark in diesem Film

Die Prämisse hinter Rogue One ist simpel: Der Film erklärt, wie die Pläne des Todessterns vor Episode 4 in den Speicher des kleinen Droiden R2D2 gelangen konnten. Schließlich wachsen Zerstörungspläne für gigantische Superwaffen meist nicht auf Bäumen. Oh, und haben Sie sich mal gewundert, warum zum Teufel die Konstrukteure des Todessterns diesen elenden Schacht übersehen konnten, mit dem man die ganze Station in die Luft jagen kann? Auch dahinter steckt eine Geschichte, die Rogue One erzählt. Im Zentrum der Handlung steht eine zerrüttete Truppe aus sechs Rebellen, die ein mutiges Himmelfahrtskommando unternimmt, um der Galaxis Hoffnung zurückzugeben.

Star Wars: Rogue One - Film-Trailer: Die Rebellion gegen das Imperium beginnt Video starten 1:34 Star Wars: Rogue One - Film-Trailer: Die Rebellion gegen das Imperium beginnt

Dabei wird vorausgesetzt, dass man als Zuschauer die Verbindung zu Episode 4 selbst schlagen kann. Wer noch nie was mit Star Wars am Hut(t) hatte, dürfte rein aus Rogue One heraus wenig Bezug zu diesem ganzen Imperium-vs.-Rebellen-Ding aufbauen. Und die anfänglichen Sprünge zwischen verschiedenen Planeten liefern eigentlich das Gegenteil einer ausführlichen Erklärung. Auch der ikonische Star-Wars-Rolltext fehlt als Einordnung. Aber mal ehrlich: Wer sich in Rogue One setzt, und Star Wars ansonsten meidet, der macht beim Kauf der Kinokarte eh was falsch.

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Für Fans dürfte es umso erfreulicher sein, dass der Film nicht bei Adam und Eva anfängt, um selbst dem hintersten Outer-Rim-Einwohner zu verklickern, dass beim Imperium ein paar echt fiese Drecksäcke an der Macht sind. Rogue One leistet das, was ein gutes Spin-Off leisten soll: Er liefert eine neue Perspektive auf ein bekanntes Universum, erzählt eine eigene, aber nicht unabhängige Geschichte, um damit den Star-Wars-Kosmos zu erweitern. Und das schafft der Film, indem er den Krieg der Sterne in eine komplett neue Erzählrichtung führt. Um's kurz zu machen: Rogue One ist düster. So richtig, richtig düster.

»Dark and Gritty«

Es dürfte fast unmöglich sein, den Film in eine Reihe mit den »großen« Episoden zu stellen. Statt eines unterhaltsamen Abenteuerfilms hat man es hier als Zuschauer mit einem knallharten Mix aus Kriegsfilm und »Heist Movie« zu tun, der zwar nicht komplett auf Humor verzichtet (die heiteren Szenen sind sogar zum Brüllen komisch), aber über weite Strecken doch der brutalste Star-Wars-Film aller Zeiten sein dürfte. Oder anders: Dieser Film ist so weit von Jar Jar Binks entfernt, wie man sich's nur vorstellen kann.

So einprägsam und sympathisch das Figurenensemble rund um Rebellen-Heldin Jyn Erso (Felicity Jones) in den Trailern auch wirken mag, so sehr weicht der tatsächliche Film am Ende von der klassischen Team-Magie vieler Abenteuerfilme wie Fluch der Karibik oder eben Star Wars ab. Das hier ist keine liebreizende Heldentruppe, die dem Zuschauer mit Charme und peppigen Screwball-Sprüchen ans Herz wächst, sondern eine Gruppe raubeiniger Krieger, die allesamt düstere Dämonen in sich tragen.

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Der blinde Chirrut Imwe (Donnie Yen) kämpft beispielsweise mit seinem Glauben an die Macht und zeigt dem Zuschauer, dass es eben auch nach dem Fall des Jedi-Ordens Machtbegabte gibt. Nur enden die ohne eine vernünftige Jedi-Ausbildung bisweilen in den Gossen des Universums. Captain Cassian Andor (grandios gespielt von Diego Luna) wirkt indes wie ein düsterer Kyle Katarn: Für die Rebellion tut er Dinge, die ihn bis an sein Lebensende verfolgen. Generell wird der Widerstand ambivalenter beleuchtet als je zuvor - die Grenze zwischen bewaffnetem Widerstand und Terrorismus ist in Bürgerkriegszeiten ja bekanntlich alles andere als scharf.

Nur stehen diese emotionalen Akzente so weit im Hintergrund, dass all die Fans, die sich gerade nach Charakterentwicklung sehnen, wahrscheinlich unbefriedigt zurückbleiben.

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