Schwer gepanzerte und mit reichlich Feuerkraft versehene Vehikel rasen durch eine kaputte Zukunftswelt – solche Bilder kennt man aus Endzeit-Filmen wie »Mad Max« und Co. Logisch: Das wäre ein ideales Szenario für ein MMO mit waffen-gespickten Online-Autorennen! Auftritt Crossout! Der unabhängige russische Entwicklern Targem Games (Star Conflict, Insane 2) zeigte auf der E3 2015 hinter verschlossenen Türen am Stand von Publisher Gaijin (War Thunder) zum ersten Mal einen Trailer zum Spiel – und der verströmt dezentes »Mad Max«-Feeling.
Der zu Beginn unserer Präsentation gezeigte Film erinnert aber auch an Sonys überdrehte Twisted Metal-Reihe, die sich in der Frühzeit der Marke PlayStation eine treue Fanbasis erkämpfte. Bei Crossout ist Fahren und Zerstören jedoch nicht alles – vor das »Ride« und »Destroy« im Untertitel haben die Entwickler »Craft« gestellt.
Schwere Waffen, buchstäblich
Bevor sich der Spieler also in die Schlacht stürzt, bastelt er in seiner Garage an einer individuellen vierrädrigen Kampfmaschine. Wobei: Sind die entsprechenden Teile auf Lager, lassen sich auch erheblich mehr Reifen an die Achsen schrauben, was den Vorteil hat, dass der Verlust einzelner Räder nicht gleich zum Liegenbleiben des Vehikels führt.
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Allerdings wird die Kreativität des Endzeit-Autobauers nicht nur durch die Verfügbarkeit entsprechender Teile in die Schranken gewiesen, sondern auch durch die Gesetze der Physik. Alles was an, unter oder auf die Fahrgastkabine geschraubt wird, wirkt sich spürbar auf Leistung und Handhabung des Gefährts aus. Sämtliche Teile sind durch eine Handvoll Attribute (wie Masse oder Haltbarkeit) charakterisiert und müssen klug aufeinander abgestimmt werden. Letztlich ist die Kraft des Motors der limitierende Faktor des Mechanikers, der Feuerkraft, Panzerung und Fahrverhalten auf einen für ihn und seine Spielweise sinnvollen Nenner bringen muss.
Man lebt nur einmal
Nach all dem Konstruieren und Ausprobieren ist die eigentliche Action kurz und knackig. Drei bis vier Minuten soll der Vehikelkampf maximal dauern, was nicht zuletzt daran liegt, dass jeder Spieler nur ein Leben zu verlieren hat. Ist die eigene Fahrerkabine in die Luft geflogen und sind noch Gegner übrig, so wird eben der Rest der Runde im Zuschauer-Modus verfolgt. Vielleicht lässt sich den erfolgreicheren Kombattanten ja der eine oder andere Designkniff abgucken?
In puncto Modi herrscht bei Targem Games momentan noch Einfallsarmut: Acht gegen acht Spieler bekämpfen sich in bislang drei verfügbaren Arenen, wobei die Teams in der aktuellen Alpha-Version zufällig ausgewürfelt werden und eine klassische Mischung aus Deathmatch und Baseneroberung auf dem Schlachtplan steht. Bei Start der geschlossenen Beta-Phase im Sommer sollten weitere Karten und Spielvarianten hinzukommen.
Teure Werkstatt?
Ebenfalls mit Start der Beta dürfte die spannendste Frage zu Crossout geklärt werden: Wie wollen Targem Games bzw. Gaijin – beides Unternehmen mit reicher Free-to-Play-Erfahrung – Geld mit dem Spiel verdienen?
Der monetäre Hebel dürfte bei den Bauteilen für die Kampfkarren angesetzt werden. Zwar lassen sich bei den Auseinandersetzungen Punkte verdienen, die gegen neue Teile eingetauscht werden können. Da die Entwickler aber auch von »seltenen Teilen« sprechen, ist ein wie auch immer geartetes, auf Wahrscheinlichkeiten basierendes Beutesystem zu erwarten. Und damit auch der Verkauf digitaler Teile-Wundertüten.
Daneben lassen sich auch in Eigenregie neue Bauteile entwickeln und - neben verdienten Items oder Blaupausen von besonders gelungenen Vehikel-Setups - via Auktionshaus zwischen den Spielern handeln. Auch hier könnte Echtgeld ins Spiel kommen.
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