Seite 3: Star Wars: The Old Republic im Test - Die Macht ist mit Bioware

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Schwächen beim PvP

Wer Abwechslung vom üblichen Questen und Mobs-Verkloppen sucht, der probiert sich am PvP (Player vs. Player). Der Spieler-gegen-Spieler-Modus ist derzeit aber noch stark verbesserungsfähig. Zwar haben die entsprechenden Zonen auf Alderaan, der Voidstar und dem Huttenball mit ihren kurzweiligen und sehr spaßigen Modi durchaus einen gewissen Unterhaltungswert.

Die teils langen Laufwege nerven. Wohl dem, der sich mit Level 25 einen Speeder geleistet hat. Die teils langen Laufwege nerven. Wohl dem, der sich mit Level 25 einen Speeder geleistet hat.

So versuchen wir uns beim Huttenball an einer Star Wars-Variante des American Football. Allerdings bietet The Old Republic bis zur Levelgrenze nur eben diese drei Kampfgebiete -- zu wenig, um dauerhaft zu motivieren. Zumal im PvP-Teil ein ungewöhnliches System arbeitet: So werden nicht die Spieler eines bestimmten Levels in ein Areal geworfen, sondern alle Spieler ab Level 10, völlig unabhängig ihrer derzeitigen Stufe. Um trotzdem eine gewisse Chancengleichheit zu gewährleisten, passt das Spiel die Charakterwerte niedrigstufiger Teilnehmer für die PvP-Gefechte an.

Das funktioniert nur bedingt, entscheiden doch nicht nur Stärke, Willenskraft und Krit-Wahrscheinlichkeit über Sieg oder Niederlage, sondern auch die erlernten Talente, von denen fortgeschrittene Spieler naturgemäß sehr viel mehr besitzen. Low-Level-Helden bekommen in den PvP-Gefechten nämlich keine ihrer späteren Fertigkeiten freigeschaltet.

Bioware hat jedoch Anfang Januar angekündigt, PvP-Einsteiger und Profis schon in Kürze trennen zu wollen, um für mehr Fairness zu sorgen. So ist ein Update auf Gebiete ausschließlich für 50er-Charaktere in Arbeit.

PvP-Modus in SW:TOR vorgestellt Video starten 4:09 PvP-Modus in SW:TOR vorgestellt

Doch wie sieht es mit offenen PvP-Zonen auf Planeten aus, die ohnehin nur für eine bestimmte Heldenstufe geeignet sind? Die Antwort ist zumindest momentan noch sehr ernüchternd. So findet auf dem Level-50-Planeten Ilum zwar theoretisch ein großer Spieler-gegen-Spieler-Krieg statt, in dem es gilt, Sektoren einzunehmen, um Kisten mit wertvollen Items sicherzustellen.

Wirklich zustande kommen PvP-Schlachten allerdings nur selten. Denn: Lediglich das Erobern eines Sektors wird belohnt, nicht jedoch die Verteidigung desselben. So spielen sich in der Folge beide Fraktionen die Gebiete abwechselnd zu, um die wertvolle Beute möglichst mühelos einzustreichen.

Das führt sogar so weit, dass Spieler der eigenen Fraktion im Chat bisweilen angefeindet werden, wenn sie im Verteidigungskampf »unnötige« Ambitionen zeigen. Auch hier hat Bioware also noch viel Nachholbedarf, schließlich zählt umfangreiches und durchdachtes PvP zu den größten Dauermotivatoren in einem Online-Rollenspiel.

Woran Bioware noch arbeiten muss

  • Bugs, vor allem bei den Flashpoints im Hardcore-Modus sowie den Operations
  • weitere Raid-Instanzen
  • höherer Schwierigkeitsgrad der Flashpoints
  • zusätzliche PvP-Modi
  • unsinnige Laufwege
  • abwechslungsreichere Raumschlachten
  • Housing und Gilden-Funktionen
  • das Ermöglichen von Makros und Interface-Mods
  • bessere Performance in bevölkerungsstarken Gebieten
  • optionale Kantenglättung (Antialiasing)

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Überhaupt merkt man The Old Republic nach längerem Spielen an allen Ecken und Enden an, wie jung es momentan noch ist. So nerven die teils unnötig langen Laufwege. Vor allem so manche Story-Quest schickt uns bisweilen nur wegen eines Dialogs von einem Planeten zum nächsten; ein Ferngespräch übers Hologramm hätte es da auch getan.

In bevölkerungsstarken Arealen wie hier der Fraktions-Raumstation kommt es zu teils derben Rucklern und Grafikfehlern. In bevölkerungsstarken Arealen wie hier der Fraktions-Raumstation kommt es zu teils derben Rucklern und Grafikfehlern.

Dass sich die Benutzeroberfläche nicht modifizieren lässt und das Programm keine Makros für Talentkombos zulässt, mag zwar hauptsächlich Profis sauer aufstoßen, nützlich und vor allem zeitgemäß wären diese Optionen aber allemal. Auch die für ambitionierte Rollenspieler wichtigen Elemente wie Housing oder komplexe Gildenfunktionen sollte Bioware alsbald nachreichen.

Dass das Team auf Feedback aus der Community reagiert, zeigen die ständigen Mini-Updates. Gemeldete Bugs (etwa der einst absturzgefährdete Planet Taris) werden vergleichsweise zügig behoben, die Balance der Quests und Talente verbessert sich stetig.

Auch die verhasste Wartelisten-Problematik beim Einloggen hat das Team durch die sukzessive angehobene Bevölkerungsgrenze in den Griff bekommen. Selbst auf stark frequentierten Servern wie dem deutschen PvP-Server Darth Traya sind die Wartezeiten von einst drei Stunden auf vertretbare fünf bis 20 Minuten geschrumpft.

Allerdings wäre es sinnvoll, so manche Serverwartung umzuplanen; die Realms um 17 Uhr abzuschalten, ist, sagen wir mal, verbesserungsfähig.

Durch die Erhöhung des Bevölkerungslimits bewegen sich die Wartezeiten beim Login mittlerweile in einem vertretbaren Bereich. Durch die Erhöhung des Bevölkerungslimits bewegen sich die Wartezeiten beim Login mittlerweile in einem vertretbaren Bereich.

Taktisch weitgehend anspruchslose Instanzen, krude ausbalanciertes PvP, wenig zusätzliche Endgame-Inhalte -- all das ist Kritik, die sich The Old Republic vor allem von MMO-Profis zu Recht anhören muss. Bioware hat es versäumt, dem »hinteren« Teil des Spiels genug Aufmerksamkeit zu schenken, um eifrigen Fans auch über den Freimonat hinaus genug Futter zu bieten.

Die nächsten Patches sollten also dringend weitere Flashpoints, Operations und PvP-Verbesserungen in die Star Wars-Welt einbauen. Einsteiger und Gelegenheitsspieler hingegen, die ins Genre schnuppern wollen und zudem mehr Wert auf eine Geschichte und unkompliziertes Questen legen, finden mit The Old Republic die derzeit beste MMO-Alternative.

Denen ist das Gemeckere um das bislang schwache Endgame ohnehin egal, die haben auch so ihren Spaß an Biowares Star Wars-MMO. Und davon eine ganze Menge.

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