The Secret World im Test - Verschwörungstheorie zum Selberspielen

Das unkonventionelle Mythen-MMO The Secret World enttäuschte mit müden Verkaufszahlen. Unser Test zeigt: zu Unrecht! Trotz Schwächen erwarten uns Atmosphäre, Geschichten und Rätsel vom Feinsten.

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Alles ist wahr. Egal, welche hirnverbrannten Mythen, Legenden, Horror- & Gruselgeschichten der Mensch sich hat einfallen lassen – das Online-Rollenspiel The Secret Worldmacht sie zur Realität. Geheimbünde wie die Templer oder Illuminaten kämpfen um die Vorherrschaft in einer Welt, die aus den Fugen gerät.

An der Nordostküste der Vereinigten Staaten manifestieren sich die versammelten Albträume von Stephen King, H.P. Lovecraft und John Carpenter. In Ägypten entsteigen Mumien ihren Gräbern, ein geächteter Pharao will seine späte Rache. Und in Transsylvanien gibt´s – logisch – mehr Werwölfe und Vampire als Bäume.

Wem das nicht reicht: Die Hohlwelt-Theorie ist wahr, übernatürlichen Kräfte und Götter gehören zum Alltag, und um die Ecke warten bestimmt schon die Men in Black. Wir haben The Secret World im Langzeit-Test monatelang auf den Vampirzahn gefühlt und ergründet, ob die enttäuschenden Verkaufszahlen (in den ersten zwei Monaten nur 200.000 Exemplare weltweit) dem Spiel wirklich gerecht werden.

Langzeit-Test mit Wertung
Wir haben The Secret Wold über mehrere Monate begleitet und vergeben mit diesem Test auch eine finale Spielspaß-Wertung. Den ursprünglichen Test-Artikel zum Launch des MMOs lesen Sie ab Seite 3 des Artikels.

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Genre-Konventionen? Weg damit!

In The Secret World ist nicht nur alles wahr, sondern auch vieles anders. Wie wir schon in unserem Vorabtest beschrieben haben, entzieht sich das MMO diversen Genre-Konventionen. So hat Funcom (Age of Conan) zum Beispiel die Levelaufstiege komplett abgeschafft. Stattdessen verdienen wir Kraft- und Fähigkeitspunkte, die wir unter anderem völlig frei in umfangreiches Talentrad investieren können, das sich grob in die Kategorien Nahkampf, Fernkampf und Magie unterteilt.

Inzwischen ohne Abo

Seit dem 12. Dezember müssen Spieler für The Secret World keine Abogebühren mehr bezahlen. Wer sich das MMO bereits gekauft hat oder noch kaufen wird, kann nun ohne weitere Kosten und Einschränkungen umsonst die Server bewandern. Abogebühren gibt’s aber trotzdem noch, wenn auch nur optional.

Wer weiterhin zahlt, bekommt den Status »Mitglied« verpasst, 10 Prozent Rabatt im Ingame-Shop und monatlich 1.200 Bonuspunkte, die man beispielsweise in den Kauf von DLCs stecken kann. Entschädigungen für diejenigen, die sich Sondereditionen von The Secret World geleistet haben, gibt’s übrigens auch: Besitzer des »Großmeister-Pakets« (lebenslanges Abo für knapp 200 Euro) behalten natürlich ihre Mitgliedschaft und bekommen zusätzlich noch 20 Prozent Rabatt im Ingame-Shop.

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Jeder Kampfstil hat drei Unterarten, etwa die Wahl zwischen Pistolen, Schrotflinten oder Sturmgewehren bei Fernwaffen. Während Pistolen eher Unterstützungseffekte auslösen, entfalten etwa Sturmgewehre mehr heilende Wirkung (logisch!). Und im Bereich der Magie sorgt die Chaos-Abteilung eher für Tank-Funktionen, während die Blutmagie für die Heilung und der Elementalismus für den Support zuständig sind. Alleskönner also ebenso machbar wie spezialisierte Krieger.

Da wir immer nur zwei Waffen mit je sieben jederzeit wechselbaren aktiven und passiven Talenten einsetzen dürfen, müssen wir Waffen und Fähigkeiten clever kombinieren. Beispielsweise befördert uns eine Mischung aus Zweihand-Hammer und Chaos-Magie zum idealen Tank, während ein Blutmagier mit Sturmgewehr als Heiler fungiert.

Verskillen möglich? Jein.

Die Frage, ob wir uns dabei ordentlich »verskillen«, also komplett nutzlose oder unkombinierbare Talente lernen können, beantworten wir mit einer leichten Entwarnung. Wer seine Punkte wahllos auf alle neun Unterbäume verteilt, dem ist natürlich nicht zu helfen, aber wer schon zu fortgeschrittener Spielzeit merkt, dass einer der beiden Zweige nicht zu seinem Spielstil passt, kann relativ schnell einen passenden anderen Zweig heranzüchten.

Nach einer gewissen Sperrfrist lassen sich die meisten Quests im Spiel zudem wiederholen, sie werfen dann dieselbe Punktebelohnung ab wie beim ersten Mal. So lohnt es sich auch, niedrigestufigere Gebiete erneut zu besuchen und schnelle Punkte einzusacken.

Updates im Wochenrythmus

Funcom patcht und feilt fast im wöchentlichen Rhythmus an The Secret World. Neben der Beseitigung von vielen kleineren Fehlern, die es seit dem Start gab und zum Teil immer noch gibt (allerdings nicht in einem derart monströsen Ausmaß wie damals bei Age of Conan), sind es vor allem die großen Updates, die das Spielgefühl verändert haben.

The Secret World - Trailer zu Issue #4 Video starten 6:38 The Secret World - Trailer zu Issue #4

Das vierte und neueste Update etwa führte einen Zehn-Spieler-Raid in Manhattan ein, während das erste große Update 1.1 unter anderem sieben neue Missionen in der Welt verteilt hat. Davon hätten wir gerne noch viel mehr, denn besonders das kreative Design der vollvertonten Quests zeichnet The Secret World gegenüber der Konkurrenz aus – auch wenn unser Held selbst leider stumm bleibt.

Neben den kampflastigen Action-Missionen, haben es uns vor allem die Sabotage- und Investigativ-Missionen angetan, die in Sachen Spannung so gut wie jedes andere Online-Rollenspiel schlagen.

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