Luft nach oben
Leider fehlen dem geschlossenen Betatest von World of Warplanes noch die Aufrüstoptionen, mit denen wir unsere Flugzeuge nach unserem Geschmack verbessern und spezialisieren können. Dieses Rollenspiel-Element macht schließlich einen großen Teil des Spaßes in World of Tanks aus und wird uns bestimmt auch bei den Kampfflugzeugen interessante Entscheidungen auftischen.
Auch die Vehikel-Auswahl ist bisher eher begrenzt. Während es in World of Tanks fast 200 Panzer gibt, zählt die aktuelle Version von World of Warplanes rund 50 Flugzeugtypen. Aber wir machen uns wenig Sorgen: World of Tanks hat ebenfalls klein begonnen und ist erst über die Zeit gewachsen.
Ein paar der bekanntesten Flugzeuge (etwa die deutsche Messerschmidt Bf. 109 in mehreren Varianten, die amerikanische Corsair und die russische IL-2) sind zudem bereits dabei, genauso wie eine Reihe Exoten, die nie die realen Schlachtfelder gesehen haben. Zum Beispiel die amerikanische Vought F5U, aufgrund ihres Aussehens » Fliegender Pfannkuchen« genannt, oder die deutsche Messerschnitt 609, von der es damals noch nicht mal einen Prototypen gab.
Mittelmaßen mit Abwechslung
Grafisch haut uns World of Warplanes nicht aus den Sandalen, gibt sich aber auch keine wirkliche Blöße. Texturen, Modelle und Effekte sind Free2Play-Mittelmaß, mal eher im oberen Bereich, mal im unteren. Schade allerdings, dass eine Cockpitansicht fehlt. Stattdessen können wir unseren Todesengel nur von außen bewundern oder in die »Sniper-Ansicht«, eine Art Ego-Perspektive, zoomen und das Modell damit komplett aus unserem Sichtfeld verschwinden lassen.
Die Karten unterscheiden sich optisch angenehm, auch wenn wir uns noch eine Schneeversion wünschen. Einige Maps überzeugen mit spielerischen Highlights (daruner Canyons, in denen wir Deckung suchen können), andere mit Schlachtenatmosphäre (etwa der Pearl-Habor-Verschnitt), einzelne sind aber auch etwas öde (Zum Beispiel eine 08/15-Wüste). Im direkten Vergleich zum großen Bruder schneidet World of Warplanes etwas detailärmer ab, es fehlt der Umgebung noch an Kleinigkeiten fürs Augen und Schärfe.
Dasselbe lässt sich auch für die Geräuschumgebung von World of Warplanes sagen. Die Basisqualität stimmt und gerade die Waffensounds sind recht druckvoll – für den letzten Kick zum Attribut »sehr gut« mangelt es den Motoren aber an Kraft und am knackigen Rattern der Propeller.
Die Treffergeräusche und vorbeisausenden Kugeln geben uns zwar ein gutes Gefühl, wann wir beschossen werden und wann nicht, sind aber für unseren Geschmack etwas zu laut und wirken dadurch fast comicartig. Das ist aber eine Kleinigkeit und fällt nach einiger Zeit nicht mehr auf.
Geht das Konzept auf?
World of Warplanes erweitert einen Ansatz, der schon in World of Tanks gut funktioniert und Millionen Fans begeistert. Das heißt aber nicht, dass die Entwickler sich zurücklehnen und alles beim Alten belassen können. Wargaming muss auf jeden Fall an der Steuerung schrauben und die serverseitige Variante streichen. Die schützt zwar zuverlässig vor Hackern, hemmt aber gleichzeitig den Spielspaß.
Beim Rest stimmt der Ansatz auf jeden Fall schon mal, lässt aber auch ordentlich Luft nach oben – Klar, ist ja auch »nur« eine Beta. Ob World of Warplanes ein Hit wie sein großer Bruder wird? Das die Zeit zeigen, ein solider Action-Multiplayer-Flugsimulator ist aber auf jeden Fall drin.
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