Erst gestern hat Sony seine drei neuen TVs präsentiert. Dabei kam heraus: Die Japaner setzen weiterhin auf Geräte aus 2023 und das neue Flaggschiff hat kein OLED-Panel, den man konzentriert sich auf Mini-LED.
Was mich persönlich aber am meisten gefreut hat, war ein besonderes Sound-Feature, das es nur auf Sonys OLEDs gibt, aber in abgewandelter Form auch auf die neuen Mini-LEDs kommt.
Ich spreche von Acoustic Surface.
Das ist Acoustic Surface
Im Grunde ist die Technologie ganz einfach zu verstehen: Der Bildschirm wird in Schwingung versetzt und dadurch entsteht Klang. Das war’s. Simpel, oder?
So funktioniert’s: Aktuatoren sitzen an der Rückseite des Bildschirms und wandeln elektrische Signale in mechanische Bewegungen um; das Display vibriert.
Am besten sieht man das an diesem Video:
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Die Vorteile von Acoustic Surface:
- Der Bildschirm wird zur Box: Im Grunde kann man sagen, dass der TV zum Center-Speaker wird. Je nach Größe des TVs wirkt der Klang sogar noch wuchtiger.
- Bessere Klangverortung: Zwitschert ein Vöglein oben links im Bild, kommt von da auch der Sound.
- Ton kommt frontal: Durch die Technik strahlt der Klang direkt auf die Zuschauer ab und nicht nach unten oder hinten.
Und ich sag’ euch: Das funktioniert verdammt gut!
Schon der Sony A1 von 2017, der erste Fernseher, der Acoustic Surface besaß, hat mich beeindruckt. Klar, für Surround-Sound braucht es noch mehr Boxen, aber die Technik ist aus dem Stand eine immense Verbesserung zu gewöhnlichen TV-Lautsprechern.
Das ist der große Haken an der Technik: Sie funktioniert ausschließlich bei OLED. Durch die selbstleuchtenden Pixel fällt die Vibration nämlich nicht auf.
Darum funktioniert Acoustic Surface nicht mit LED: Durch die Hintergrundbeleuchtung würde ein sich bewegendes Panel das Bild unscharf machen.
Bei den neuen Mini-LED-TVs kommt dennoch eine ähnliche Technik zum Einsatz.
Das ist Acoustic Multi-Audio
Die Namensverwandtschaft lässt vermuten: Dieses Feature hat etwas mit Acoustic Surface zu tun. Es funktioniert ähnlich, aber ohne Vibrationen.
Sony weiß, dass der Klang am besten von vorne kommt – wie im Kino eben (mehr dazu gleich). Da Mini-LEDs aber mit Hintergrundbeleuchtung arbeiten, mussten die Ingenieure ums Eck denken.
Die Lösung: Lautsprecher rund ums Chassis.
Das hat nicht denselben Effekt wie Acoustic Surface, weil der Klang nicht aus dem Bildschirm kommt. Auch braucht man bei größeren TVs mehr Tweeter, aber das System könnte dennoch Schule machen.
Beim Flaggschiff Bravia 9 kommt folgende Aufstellung in einem 2.2.2-Kanalsystem zum Einsatz:
- 2 Beam-Tweeter: Die strahlen nach oben
- 2 Frame-Tweeters: Die strahlen zu den Seiten
- 2 Front-Facing-Speakers: Die strahlen nach vorne
- 2 Subwoofer: Tieftöner, die nach unten strahlen
- 4 unabhängige Verstärker
Der Bravia 7 besitzt immerhin noch vier Lautsprecher im 2-Kanal-System.
Auch, wenn es nicht dasselbe wie Acoustic Surface ist, kommt durch mehr Kanäle auf unterschiedlichen Positionen ein besserer, differenzierterer Klang aus dem Gerät.
Gerade Dialoge sind oft leise. Das liegt daran, dass sich Sound, der auf mehrere Kanäle gemastert wurde, durch zu wenige Kanäle am Fernseher quetschen muss.
Wenn ihr Genaueres wissen wollt, lege ich euch diesen Artikel ans Herz:
Kann das eure Soundbar ersetzen? Das muss ein Test im heimischen Wohnzimmer zeigen. Aus der Ferne lässt sich nicht beurteilen, wie gut Sonys Prozessor den Klang auf die Kanäle verteilt.
Denkbar wäre es aber. Und rein von Technik und Logik müssten mehrere Kanäle verteilt rund um das Gehäuse besser und differenzierter tönen als eine Klangstange.
Ach ja: Sucht ihr nach einer Soundbar unter 150 Euro, beachtet unbedingt 6 Dinge.
Was hat Acoustic Surface mit Kino zu tun?
Ganz einfach: Im Kino kommt der Sound von hinter der Leinwand. Die ist luft- und klangdurchlässig, weswegen Lautsprecher unter anderem dahinter platziert werden.
Wie viele Lautsprecher schon in einem kleinen Kinosaal verbaut sind, seht ihr in nachstehendem Video. Darin hat Grobi.tv das Cinecittá in Nürnberg besucht, wo sie mit zwei Experten das Setup besprechen.
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Ich bin selbst regelmäßiger Besucher des Cinecittá und habe schon eine Titelstory für das SFT-Magazin zum Multiplex-Kino geschrieben. Darin ging es um den Aufbau des Cinemagnum, einem Kinosaal mit einer fast 30 Meter hohen Leinwand.
Vielleicht sollte ich dem Kino mal einen Besuch als Tech-Redakteur von GameStar einen Besuch abstatten …
Hättet ihr an einem solchen Artikel Interesse? Schreibt es doch mal in die Kommentare!
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