10 vergessene Tech-Riesen die einst jeder kannte - Kennt ihr sie alle?

Diese 10 Tech-Giganten haben den Anschluss verpasst - Kennt ihr sie alle?

Das Blackberry Passport war mit seinem quadratischem Display und physischer Tastatur sehr einzigartig - ein Erfolg wurde es leider trotzdem nicht (Bild: Blackberry) Das Blackberry Passport war mit seinem quadratischem Display und physischer Tastatur sehr einzigartig - ein Erfolg wurde es leider trotzdem nicht (Bild: Blackberry)

Heute begeben wir uns auf eine Zeitreise in die Geschichte berühmter Tech-Unternehmen, die einst jeder kannte und heute kaum noch Relevanz haben. Was hat zu deren Scheitern geführt? Welche Fehler wurden begangen und gibt es sie noch heute? Diesen Fragen gehen wir heute auf den Grund. 

1. Commodore International

Commodore war einst der Inbegriff von Heimcomputern. Das ist aber sehr lange her. (Bild: Super Snapper über Unsplash) Commodore war einst der Inbegriff von Heimcomputern. Das ist aber sehr lange her. (Bild: Super Snapper über Unsplash)

Was hat Commodore bekannt gemacht? Commodore International war ein bedeutender Pionier in der Heimcomputerrevolution der 80er-Jahre. Gegründet von Jack Tramiel im Jahr 1954, begann das Unternehmen zunächst als Hersteller von Schreibmaschinen und Bürogeräten, bevor es in den aufkeimenden Markt für Heimcomputer einstieg. 

Der Commodore 64, veröffentlicht im Jahr 1982, wurde zum meistverkauften Heimcomputer seiner Zeit. Mit beeindruckender Farbgrafik, dem Sound und der breiten Palette an verfügbaren Software-Titeln wurde der C64 zu einem Symbol für die aufkeimende Computertechnologie in Privathaushalten.

Was ging schief? Trotz des Erfolgs von Commodores Produkten konnte das Unternehmen in den 80er Jahren seine Position nicht halten. Interne Konflikte, Managementprobleme und der rasante Fortschritt in der Technologiebranche führten zu finanziellen Schwierigkeiten. Tramiel verließ das Unternehmen und kaufte 1984 die Endkundensparte von Atari. 10 Jahre später war Commodore insolvent und wurde aufgelöst. 

Trotz seines Untergangs hat Commodore ein bleibendes Erbe in der Computerwelt hinterlassen. 

2. Nokia 

HMD Global veröffentlicht noch heute Handys mit dem Nokia-Branding. (Bild: HMD Global) HMD Global veröffentlicht noch heute Handys mit dem Nokia-Branding. (Bild: HMD Global)

Was hat Nokia bekannt gemacht? Nokia war einst der weltweit führende Handy-Hersteller und ein Synonym für Mobiltelefone. Das finnische Unternehmen hat jedoch eine lange und vielfältige Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.

Nokia wurde 1865 als Papiermühle gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Mischkonzern, der Produkte wie Gummistiefel, Kabel, Reifen, Fernseher und andere elektronische Geräte herstellte.

Im 20. Jahrhundert konzentrierte sich Nokia auf die Telekommunikationsbranche und wurde zu einem der wichtigsten Anbieter von Netzwerken und Diensten. Nokia stieg auch in den Markt für Mobiltelefone ein und produzierte einige der ersten und erfolgreichsten Handys der Welt.

Der Höhepunkt von Nokias Erfolg war in den frühen 2000er-Jahren, als das Unternehmen fast die Hälfte des weltweiten Handy-Marktes dominierte. Die Handys waren bekannt für ihre Robustheit, innovativen Features und manchmal etwas verrückten Designs.

Die Neuauflage des Nokia-Klassikers: Das 3310. (Bild: Isaac Smith über Unsplash) Die Neuauflage des Nokia-Klassikers: Das 3310. (Bild: Isaac Smith über Unsplash)

Was ging schief? Nokia konnte den Trend zu Smartphones und Touchscreens nicht rechtzeitig erkennen und sich darauf einstellen. Das iPhone von Apple, das 2007 eingeführt wurde, veränderte die Spielregeln gänzlich und legte den Grundstein für den Erfolg von Smartphones.

Während Nokia versuchte, mit Symbian und später mit Windows Phone mitzuhalten, konnte das Unternehmen nicht mehr an die Spitze zurückkehren. Im Jahr 2014 verkaufte Nokia seine Handysparte, seine Marke und seine Patente für einen Zeitraum von 10 Jahren an Microsoft, was als Symbol für den Fall des einstigen Handyriesen angesehen wurde.

Was macht Nokia heute? Die Nokia-Marke wird heutzutage von HMD Global verwendet, einem unabhängigen finnischen Unternehmen, das von ehemaligen Nokia-Managern gegründet wurde.

Das Unternehmen hat eine Lizenzvereinbarung mit Nokia, um Handys unter dem Nokia-Branding zu veröffentlichen. Die Geräte werden von Partnern wie Foxconn hergestellt. HMD Global hat einige beliebte Nokia-Modelle wie das 3310 neu aufgelegt, aber auch neue Smartphones mit Android-Betriebssystem auf den Markt gebracht.

Es gibt sogar Gerüchte, dass HMD Global plant, Smartphones unter dem HMD-Branding statt dem Nokia-Branding zu veröffentlichen.

Seitdem die Mobilfunksparte abgestoßen wurde agiert Nokia selbst vor allem im Bereich Netzwerk-Infrastruktur und ist maßgeblich am Ausbau von 5G-Netzwerken beteiligt.

Auf dem Mobile World Congress 2023 haben sie sogar eine gemeinsame Forschung mit Bosch für den neuen Mobilfunkstandard 6G bekannt gegeben. Nokia stellt also keine eigenen Handys mehr her, ist aber noch allgegenwärtig - wenn auch nur im Hintergrund.

3. AOL 

»Ins Internet gehen« und AOL gingen Hand-in-Hand. Heute ist das Unternehmen nicht mehr allgegenwärtig. (Bild: AOL) »Ins Internet gehen« und AOL gingen Hand-in-Hand. Heute ist das Unternehmen nicht mehr allgegenwärtig. (Bild: AOL)

Was hat AOL bekannt gemacht? AOL war einst das Tor ins Internet für Millionen, aber ihr Versagen, sich an das Zeitalter des Breitband-Internets anzupassen, war ihr Verderben. In den 90er Jahren war AOL die All-in-One-Lösung für Online-Communities, Interenetzugang, E-Mail, Chat und sogar Unterhaltungsdiensten.

Darüber hinaus war war AOL auch ein Pionier in der Entwicklung von Online-Diensten wie AOL Instant Messenger, AOL Hometown, AOL Groups und AOL Blogs.

Was ging schief? Wie auch bei die vorher erwähnten Unternehmen hat auch AOL den Wandel der Zeit zu spät registriert. Mit dem Aufkommen von Breitband-Internet verlor AOL an Attraktivität, da sie immer noch teure und unzuverlässige disk-basierte Dienste anboten.

Außerdem verlor AOL viele Kunden, die zu anderen E-Mail- und Chat-Anbietern wechselten, die kostenlos und webbasiert waren.

Dazu kamen hohe Kosten für Marketing und eine notorische Fusion mit Time Warner, die zu finanziellen Problemen führte. Die Fusion wurde 2000 abgeschlossen und galt als einer der größten Flops in der Geschichte der Medienindustrie.

Die beiden Unternehmen trennten sich 2009 wieder und AOL wurde zu einem eigenständigen Unternehmen, nachdem sie mehr als 99% ihres Wertes verloren hatten.

Und was macht AOL heute? AOL ist heute ein digitales Medien- und Technologieunternehmen, das zu einem Teil Verizon Media gehört, einer Tochtergesellschaft von Verizon Communications. AOL betreibt mehrere Content-Websites, Medienmarken und Werbedienste, die sich an verschiedene Zielgruppen richten.

Einige der bekanntesten sind HuffPost, TechCrunch, Engadget, Yahoo News, Yahoo Mail und AOL Mail. AOL bietet auch weiterhin einen DFÜ-Internetzugang, wie in alten Zeiten. Laut einem Bericht von 2019 hatte AOL noch etwa 1,5 Millionen DFÜ-Kunden, die monatlich 20 US-Dollar für den Service zahlten.

Der andere Teil von Verizon Media wurde im Mai 2021 von Apollo Global Management, einem Private-Equity-Unternehmen, für 5 Milliarden US-Dollar gekauft. Der neue Name des Unternehmens ist Yahoo, aber die AOL-Marke bleibt bestehen.

Also obwohl AOL nicht mehr allgegenwärtig ist, hat das Unternehmen eine gewisse Relevanz behalten. 

4. Blackberry 

Blackberry hat den Zeitgeist komplett verpasst und verschwanden deswegen vom Markt. (Bild: Amazon) Blackberry hat den Zeitgeist komplett verpasst und verschwanden deswegen vom Markt. (Bild: Amazon)

Was hat Blackberry bekannt gemacht? Blackberry, einst der Inbegriff für sichere Kommunikation, scheiterte an der Aufrechterhaltung seiner Relevanz in der Ära der Apps. Ihr Versäumnis, einen florierenden App-Marktplatz zu entwickeln, bedeutete, dass ihre Geräte gegenüber iOS und Android an Vielseitigkeit verloren. Sicherheit war nicht mehr ausreichend, um die Nutzer zu überzeugen.

In den späten 90er und frühen 2000er Jahren wurde Blackberry für seine revolutionären Smartphones bekannt, die sich durch ihre physischen Tastaturen und sichere Messaging-Dienste auszeichneten. Gerade deswegen war die Handymarke besonders bei Geschäftsleuten und Regierungsmitarbeiter beliebt. 

Der Aufstieg von Blackberry erreichte seinen Höhepunkt in den späten 2000er Jahren. Zu dieser Zeit war es sogar eines der wertvollsten Technologieunternehmen weltweit. 

Was ging schief? Der Fall begann in den frühen 2010er Jahren. Das Unternehmen konnte nicht schnell genug auf die Veränderungen im Smartphone-Markt reagieren.

Touchscreen-Geräte, wie das iPhone von Apple und Android-Smartphones, wurden immer beliebter, während Blackberry an seinen physischen Tastaturen festhielt. Das Unternehmen verschlief auch den Trend von App Stores und hatte nicht genügend Apps von Drittanbietern für seine Plattform.

Der Marktanteil von Blackberry begann rapide zu schrumpfen, und das Unternehmen verzeichnete hohe finanzielle Verluste. Versuche, mit eigenen Touchscreen-Smartphones wie dem Blackberry Storm konkurrenzfähig zu bleiben, waren nicht erfolgreich. 

2013 war das Jahr, in dem Blackberry sein neues Betriebssystem Blackberry 10 vorstellte, das jedoch nicht genug Anklang bei den Nutzern fand. 2016 kündigte Blackberry an, dass es keine eigenen Smartphones mehr herstellen würde, sondern sich auf Software konzentrieren würde. Das führte zu massiven Entlassungen und einer Umstrukturierung des Unternehmens.

Blackberry ist nicht mehr: Obwohl Blackberry versuchte, sich auf Software und Sicherheitslösungen zu konzentrieren, konnte das Unternehmen nie wieder seinen früheren Glanz zurückgewinnen und stellte die Entwicklung seiner Handys ein. 

Das Unternehmen hat sich nun auf Software und Dienstleistungen für die Sicherheit von Geräten und Systemen spezialisiert. Sie bieten Lösungen für Cybersecurity, Critical Event Management und Internet-of-Things (IoT) an. 

Nils und Blackberry - Eine Story ohne Happy End: Unser Kollege Nils ist ein großer Fan von Blackberry-Handys, weshalb er nur schwierig einen Ersatz für sein jetziges findet. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:

Am 4. Januar 2022 endete der Support für Handys mit BlackBerry OS 7.1, BlackBerry 10 sowie Tablets mit dem BlackBerry PlayBook OS 2.1

5. MySpace

MySpace bot umfangreiche Möglichkeiten die eigene Profilseite anzupassen. Letztendlich war diese hohe Anpassbarkeit für viele Nutzer zu kompliziert und chaotisch. (Bild: myspace) MySpace bot umfangreiche Möglichkeiten die eigene Profilseite anzupassen. Letztendlich war diese hohe Anpassbarkeit für viele Nutzer zu kompliziert und chaotisch. (Bild: myspace)

Wofür war MySpace bekannt? MySpace war einer der ersten Social-Media-Plattformen, die den Weg für die Ära sozialer Netzwerke ebnete, aber ihre unzureichende Kontrolle über die Benutzererfahrung war ihre Achillesferse. 

Was die Plattform so beliebt gemacht hat, hat sie letztendlich auch chaotisch und unattraktiv gemacht: Die Möglichkeit, alles Mögliche anzupassen. 

In den späten 2000ern erreichte MySpace seinen Höhepunkt mit über 100 Millionen Nutzern, dominierte die Social-Media-Landschaft und war besonders bei Musikern und Künstlern beliebt. 2005 wurde es von News Corporation für 580 Millionen Dollar gekauft. 

Was ging schief? Ab 2008 verlor MySpace rapide an Popularität, hauptsächlich wegen schlechter Nutzererfahrung, Überladenheit mit Werbung und dem Aufstieg von Facebook.

Dazu kamen Sicherheitsprobleme, Datenschutzskandale und rechtliche Streitigkeiten. Die Social-Media-Plattform hatte mehrere Fälle von Hackerangriffen, Identitätsdiebstahl, Cybermobbing und Urheberrechtsverletzungen, die das Vertrauen der Nutzer und der Werbekunden untergruben - leider sind solche Probleme auch keine Seltenheit bei heutigen Social-Media-Plattformen.

Im Jahr 2011 wurde MySpace für fast schon läppische 35 Millionen Dollar an Specific Media verkauft. 

Was macht MySpace heute? Myspace existiert noch heute als soziales Netzwerk, die seinen Nutzern ermöglicht Profile zu erstellen, Musik zu hören, Videos anzuschauen, Nachrichten zu lesen und mit anderen zu interagieren - nur ohne den Ruhm und Bekanntheitsstatus von damals.

6. Blockbuster 

Blockbuster: Der Filmverleih-Service aus den USA hatte auch hierzulande 20 Filialen. (Bild: Wikipedia) Blockbuster: Der Filmverleih-Service aus den USA hatte auch hierzulande 20 Filialen. (Bild: Wikipedia)

Wofür war Blockbuster bekannt? Blockbuster, einst die Adresse für Film- und Spieleverleih, konnte nicht mit der Revolution des Streaming-Dienstes mithalten. Während Netflix den Markt umkrempelte, versuchte Blockbuster zwar eigene Online-Dienste zu entwickeln, konnte aber nicht mit der Bequemlichkeit und der Vielfalt des Streamings konkurrieren. 

Netflix setzte früh auf das Potenzial des Online-Streamings und entwickelte ein Abonnementmodell, das es den Nutzern ermöglichte, Filme und Serien bequem von zu Hause aus anzusehen. Sie investierten auch stark in die Produktion eigener Inhalte, was zu hochwertigen Serien und Filmen führte, die exklusiv auf ihrer Plattform verfügbar waren.

Was ging schief? Blockbuster hingegen vertraute weiterhin auf das traditionelle Geschäftsmodell von physischen Filialen und versäumte rechtzeitig in Online-Streaming zu investieren. Sie reagierten nicht schnell genug auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden. Während Netflix durch Datenanalyse personalisierte Empfehlungen bieten konnte, blieb Blockbuster in dieser Hinsicht zurück.

2010 meldete das Unternehmen Insolvenz an und 2014 wieder, nachdem es von der Satelliten-TV-Firma Dish Network übernommen wurde. Dish Network versuchte, Blockbuster als Streaming-Dienst wiederzubeleben, scheiterte aber an den hohen Lizenzgebühren und der geringen Nachfrage.

Heute existiert noch eine einzige Blockbuster-Filiale, die sich in Bend, Orgeon befindet. Der Laden wird von einer lokalen Geschäftsfrau geführt und ist zu einer Touristenattraktion geworden. (Bild: Wikipedia) Heute existiert noch eine einzige Blockbuster-Filiale, die sich in Bend, Orgeon befindet. Der Laden wird von einer lokalen Geschäftsfrau geführt und ist zu einer Touristenattraktion geworden. (Bild: Wikipedia)

7. Palm Inc. 

Die Palm-PDAs erinnern etwas an frühe Smartphones. (Bild: Wikipedia) Die Palm-PDAs erinnern etwas an frühe Smartphones. (Bild: Wikipedia)

Wofür war Palm bekannt? Palm war ein Pionier in der Handheld-Computer- und Smartphone-Industrie. In den späten 90er-Jahren revolutionierte Palm den Markt mit dem PalmPilot, einem erfolgreichen Personal Digital Assistant (PDA). Das war ein smartes Gerät mit einem Touchscreen, das für Internetanwendungen entwickelt worden ist.

Mit dem Betriebssystem Palm OS wurde Palm zum Marktführer. 2003 spaltete sich Palm in zwei unabhängige Unternehmen auf: PalmOne, das für die Hardware zuständig war, und PalmSource, das für das Betriebssystem zuständig war.

Palm stellte auch einige der ersten Smartphones mit Palm OS vor, wie zum Beispiel das Treo 180, das eine physische Tastatur und einen Touchscreen hatte.

Was ging schief? 2007 wurde Palm von Apple’s iPhone und später von Android-Geräten überschattet. Das Unternehmen konnte nicht mit der sich entwickelnden Smartphone-Technologie mithalten. 2010 versuchte Palm mit dem Pre und WebOS ein Comeback, aber es war zu spät.

Im selben Jahr wurde Palm von HP übernommen, das WebOS in seinen Produkten integrieren wollte. HPs Strategiewechsel führte jedoch dazu, dass HP 2011 die Produktion von WebOS-Geräten wie dem Pre, dem Veer und dem TouchPad einstellte. Palm, einst ein Pionier, konnte sich nicht gegen die rasante Entwicklung der Smartphone-Branche behaupten und verschwand schließlich vom Markt.

8. Kodak

Kodak war einst die Marke, wenn es um Fotografie geht. Heute besetzen sie mit der Analogfotografie eine Nische - eine die allerdings wächst. Kodak war einst die Marke, wenn es um Fotografie geht. Heute besetzen sie mit der Analogfotografie eine Nische - eine die allerdings wächst.

Wofür war Kodak bekannt? Kodak ist ein Pionier-Unternehmen der Fotografie, das 1888 von George Eastman gegründet wurde. Er verbesserte den Rollfilm und erfand die ersten einfach zu bedienenden Kameras, die die Fotografie für die breite Öffentlichkeit zugänglich machten. Kodak wurde zu einer Weltmarke und dominierte den Markt für fotografisches Material im 20. Jahrhundert.

Kodak war paradoxerweise auch der Erfinder der ersten Digitalkamera im Jahr 1975, aber das Unternehmen erkannte nicht das Potenzial dieser Technologie und setzte weiterhin auf den analogen Film.

Was ging schief? Mit dem Aufstieg der Digitalfotografie verlor Kodak den Anschluss an seine Konkurrenten und geriet in eine tiefe Krise. 2012 musste Kodak Insolvenz anmelden und sich neu ausrichten.

Was macht Kodak heute? Heute ist Kodak ein Anbieter für Drucktechnologie, der sich vor allem auf den professionellen Markt konzentriert. Das Unternehmen hat aber auch seine traditionellen Produkte wie Filme, Kameras und Fotopapier wiederbelebt, um von dem wachsenden Interesse an der Analogfotografie zu profitieren.

Viele Fotografen schätzen die Ästhetik und den kreativen Prozess der analogen Fotografie, die ein Gegenpol zur digitalen Bilderflut ist. Kodak versucht so, seine Relevanz und seinen Ruf als Ikone der Fotografie wiederherzustellen.

Vielleicht erleben wir mit Kodak ein großes Comeback?

9. Altavista

Vor Google war Altavista. (Bild: Wikipedia) Vor Google war Altavista. (Bild: Wikipedia)

Wofür war AltaVista bekannt? AltaVista war eine der ersten Suchmaschinen, die eine Volltextrecherche nach relevanten Seiten im Internet ermöglichte. Sie wurde 1995 von Forschern der Digital Equipment Corporation (DEC) entwickelt, die zeigen wollten, wie leistungsfähig ihre Server waren.

Was ging schief? AltaVista verlor jedoch an Popularität und Marktanteil, als Google Ende der 1990er Jahre auf den Markt kam. Google bot eine bessere Suchqualität, eine einfachere und sauberere Benutzeroberfläche und eine Reihe von innovativen Diensten wie Google Maps, Gmail und Google News an.

AltaVista versuchte, mit Google zu konkurrieren, indem es sich zu einem Web-Portal wandelte, das verschiedene Inhalte und Dienste anbot, aber das erwies sich als ein Fehler, da es seine Kernkompetenz vernachlässigte - eine Suchmaschine zu sein.

Im Jahr 2003 wurde AltaVista von Overture übernommen, einem Unternehmen, das Suchtechnik entwickelte und das sich seit 2003 im Besitz von Yahoo Inc. befindet. Seit 2010 wurden alle Suchanfragen von AltaVista auf Yahoo Search umgeleitet und am 8. Juli 2013 wurde der Dienst endgültig eingestellt.

10. Kwick! 

Vor Facebook war Kwick - zumindest in Deutschland. (Bild: Wikipedia) Vor Facebook war Kwick - zumindest in Deutschland. (Bild: Wikipedia)

Als letztes Unternehmen schauen wir uns eines aus Deutschland an: Kwick!

Wofür war Kwick bekannt? Kwick war eine beliebte deutsche Social-Networking-Plattform, die 1999 gegründet wurde. Sie erlebte in den 2000er-Jahren einen raschen Aufstieg, indem sie eine breite Nutzerbasis anzog und als Treffpunkt für Freundschaften und Flirts diente. Mit interaktiven Features und einem einfachen Design gewann Kwick an Popularität, erreichte aber in den 2010er-Jahren eine Plateauphase.

Was ging schief? Mit dem Aufkommen von sozialen Medien wie Facebook und Instagram verlor Kwick allmählich an Relevanz. Die Nutzerzahlen sanken, da Konkurrenten fortschrittlichere Funktionen boten. Im Jahr 2014 wurde die Plattform geschlossen, da sie den neuen Marktanforderungen nicht mehr gerecht werden konnte. 

Kanntet ihr alle Tech-Unternehmen und habt sie früher genutzt? Findet ihr den Verlust von einer dieser Firmen besonders tragisch? Schreibt es uns unten in die Kommentare!

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