Ein Shooter mit echten Nanopartikeln als Gegner? Klingt ein bisschen nach Science-Fiction, ist aber jetzt Realität. Japanische Wissenschaftler haben das weltweit kleinste Videospiel entwickelt und berichten davon im japanischen Journal of Applied Physics. Doch die Technologie dahinter ist mehr als nur Spielerei.
High-Tech trifft Retro-Gaming
Ein Team der Nagoya University hat ein einzigartiges Experiment gewagt: Sie haben eine Art Shooter erschaffen, der auf einem (realen) Milliardstel Meter stattfindet.
Das Ziel der Forschung war es, eine intuitive Möglichkeit zu schaffen, ihre Technologie zu präsentieren. Als Fans von Retro-Videospielen entwarfen sie also einen interaktiven Shooter und haben sich dabei von klassischen Arcade-Titeln inspirieren lassen, so Forschungsleiter Takayuki Hoshino.
Das Spiel ist ein Shooter, bei dem der Spieler ein Schiff steuert und Kugeln auf echte Nanopartikel schießt, um sie abzuwehren. Damit haben wir erfolgreich die Echtzeit-Interaktion zwischen digitalen Daten und physischen Nano-Objekten demonstriert.
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Das Raumschiff – dargestellt durch einen dreieckigen Elektronenstrahl – kämpft gegen winzige Polystyrolkugeln, die als Gegner dienen.
Was bedeutet das genau? Polystyrolkugeln sind unvorstellbar winzige Kunststoffpartikel, die oft in wissenschaftlichen Experimenten verwendet werden. Sie sind leicht, stabil und reagieren auf elektrische Felder, weshalb sie sich ideal als Gegner
für das Nano-Spiel eignen.
Den Elektronenstrahl kann man sich dabei wie einen unsichtbaren, extrem feinen Laser vorstellen. Er erzeugt nicht nur das Bild des Raumschiffs (das Dreieck im Video unten), sondern steuert auch durch elektrische Felder die Bewegung der Nanopartikel – als würde eine unsichtbare Kraft die winzigen Gegner verschieben.
Und so funktioniert’s:
- Spielmechanik:
- Ein Joystick kontrolliert das
Raumschiff
- Geschosse werden auf echte Nanopartikel (Polystyrolkugeln) abgefeuert
- Das Ziel: Die winzigen Gegner zurückdrängen
- Ein Joystick kontrolliert das
- Technologie dahinter:
- Nutzung von Hochgeschwindigkeits-Elektronenstrahlen
- Nano-Mixed Reality (MR) verbindet digitale und physische Welt
15:28
Vierfach gut! Dieses Spiel hat alles, was ihr braucht
Mehr als nur ein Spiel: Wissenschaftliche Anwendungen
Natürlich ist das Projekt mehr als nur ein cooles Experiment für Retro-Fans. Laut Professor Hoshino, dem Projektleiter, könnte die Technik in der Nanotechnologie und Biomedizin revolutionäre Anwendungen finden:
- Neue Schnittstelle für Computer-Interaktion: Die Technologie ermöglicht es, virtuelle Objekte mit realen Nanomaterialien zu verknüpfen.
- Nanopräziser 3D-Druck: In Echtzeit erstellte Nano-Strukturen könnten für hochpräzise Fertigungsprozesse genutzt werden.
- Gezielte Medizin: Die Methode könnte eines Tages genutzt werden, um toxische Substanzen gezielt zu Viruszellen in lebenden Organismen zu lenken und diese zu eliminieren.
Die Anwendungszwecke sind also vielfältig. Doch das kleinste Videospiel der Welt zu erschaffen, ist schon mal ein faszinierender Start für diese Technologie.
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