Die Liste der PC-Spiele, die auf die Unreal Engine 3 setzen, liest sich wie ein Who-is-Who der Spielebranche: Bioshock,Dark Sector, Gears of War, Unreal Tournament 3, Tom Clancy’s Rainbow Six: Vegas, Mirror’s Edge, Mass Effectoder Batman: Arkham Asylumsowie deren Nachfolger – sofern vorhanden - verwenden die aktuelle Engine von Epic Games. Fast jeder Spieler konnte sich schon auf dem eigenen Bildschirm von der Qualität der Unreal Engine 3 überzeugen. Zu den Lizenznehmern gehören alle Branchenriesen wie Ubisoft, Electronic Arts, Sony, THQ oder Activision Blizzard.
Die dominierende Engine
Epic Games hat die Fähigkeiten der Unreal Engine 3 im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. So wurde beispielsweise 2005 die Reality Engine aufgekauft und deren Chef-Programmierer Tim Johnson übernommen. Auf diese Weise erhielt die Unreal Engine 3 bessere Licht- und Schatteneffekte durch sogenannten »Precomputed Radiance Transfer« mit weichen Schatten und der Berechnung von gestreutem Licht auch in nicht direkt sichtbaren Bereichen.
Aber wie kam es zu dieser Dominanz der Unreal Engine 3? Die Engine erleichtert den Entwicklern schon seit Jahren die Arbeit. So können im Unreal Editor beispielsweise Levels in »Echtzeit« erstellt werden. Wird eine Lichtquelle verschoben, so werden die daraus folgenden Effekte sofort berechnet. Grafiker arbeiten auf diese Weise mit Texturen, Musiker mit den Soundeffekten. Mit dem Skript-Tool »Kismet« können komplette Missionen über Flussdiagramme erstellt werden, ohne dass dafür neuer Programmcode geschrieben werden muss. Die Darstellung von Vegation übernimmt die Middleware Speedtree.
Da die Unreal Engine 3 so gut wie alles enthält, was für die Spiele-Entwicklung notwendig ist, Epic Games bei vorhersagbarem Erfolg eines Spieles die Engine gegen Einnahme-Beteiligung sogar kostenlos lizenzierte und den Entwicklern viel Unterstützung bietet, wundert es nicht, dass viele Spielestudios zugriffen haben. Einen ähnlichen Umfang bietet heute sonst nur noch die CryEngine 3, allerdings hat es Crytek im Gegensatz zu Epic Games bislang schwerer, Lizenznehmer zu finden.
Ständige Verbesserungen
Der große Erfolg der Unreal Engine 3 hat allerdings auch seine Schattenseiten. Galt früher das Verwenden der Unreal Engine 3 als Pluspunkt bei der Vermarktung, hat sich dies durch die Masse an derartigen Spielen natürlich abgeschliffen. Zwar ist die Unreal Engine 3 ihrerseits auch in die Jahre gekommen, wurde aber immer wieder verbessert, was eine kleine Zeitreise durch die Jahre 2006 bis 2010 zeigt.
Unreal Engine 4
Seit Oktober 2007 ist bekannt, dass Epic Games am Nachfolger Unreal Engine 4 arbeitet - und das anscheinend schon seit dem Jahr 2003. Für PC-Nutzer ist dies aber zumindest vorerst noch kein Grund zur Hoffnung auf neue technische Bestleistungen am PC. Laut Tim Sweeney, dem technischen Leiter von Epic Games, wird die neue Version der Engine exklusiv für die Nachfolger der Xbox 360 und der PlayStation 3 entwickelt.
Sweeney erwartete damals die nächste Konsolengeneration schon für das Jahr 2009 und sprach von Prozessoren mit 20 oder mehr Kernen, die 80 oder mehr Threads bearbeiten könnten. Der Schwerpunkt der neuen Engine scheint vor allem auf der Unterstützung dieser Features zu liegen, doch die Nachfolge-Konsolen von Microsoft und Sony lassen weiter auf sich warten. Eine PC-Version ist erst nach dem Erscheinen der Unreal Engine 4 für Konsolen geplant. Vielleicht denkt Epic ja noch einmal über die Reihenfolge nach – die neuen Konsolen werden momentan nicht vor 2013 oder 2014 erwartet.
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