Intel's Core i9 10900K mit zehn Kernen wird offenbar sehr heiß unter hoher Last, auch bei Einsatz einer AiO(All-in-One)-Wasserkühlung mit 240mm-Radiator. Das berichtet Nutzer WolStame aus dem Forum der chinesischen Website Weibo (maschinell übersetzt, via Twitter-Nutzer @9550pro).
Demnach habe Intel's neues Flaggschiff für den Desktop im Stresstest über 90 Grad in der Spitze und fast 90 Grad im Schnitt erreicht.
Was sagen die Testergebnisse?
WolStame verwendete für den Versuch den System-Stabilitätstest »Stress FPU« aus AIDA64. Außerdem kommt HWiNFO64 zum Einsatz, um die Temperaturen zu überprüfen und Angaben zur Leistungsaufnahme zu erhalten.
Der Core i9 10900K kommt laut WolStame bei 4,8 GHz Taktrate auf allen zehn Kernen und zwanzig Threads im Maximum auf 93 Grad, durchschnittlich sind es 87 Grad. Dabei nimmt er bis zu 235 Watt Leistung auf, im Schnitt sind es 233 Watt.
Obwohl die CPU laut der Grafiken (siehe linkes Bild oben) dabei noch nicht begonnen hat zu throtteln, sprich die Taktrate herabzusetzen, um das Temperatur-Limit einzuhalten, dürften die erzielten Werte bereits sehr nahe an den gesetzten Limits liegen.
Der sogenannte Velocity-Boost, den Intel für seine neuen Topmodelle 10900(K, KF und F) anbietet und mit dem die jeweils höchsten Taktraten ab Werk erzielt werden können, funktioniert bei solch hohen Temperaturen übrigens nicht, weshalb die Taktfrequenz von 4,9 GHz auf allen Kernen in dem Test nicht erreicht werden konnte.
Vergleichswerte mit Achtkern-CPU: In einem eigenen Test kam ein Intel Core i7 7820X samt Wasserkühlung mit 360mm-Radiator unter Stress FPU auf rund 70 Grad bei ausgewogenen, dafür aber deutlich hörbaren Einstellungen (Lüfter und Pumpe). In Spielen liegt die Temperatur selten über 60 Grad. Bei leisen Einstellungen für Lüfter und Pumpe sind es rund 10 Grad mehr.
Der Core i9 10900K besitzt dagegen zwei Kerne mehr und taktet deutlich höher. Gleichzeitig gehen aus den geleakten Informationen keine Details zu den genauen Settings der Wasserkühlung hervor.
Warum lotet Intel die Grenzen so stark aus?
Dass Intels neues CPU-Flaggschiff im Desktop-Bereich in Sachen Leistungsaufnahme und Temperaturen gegenüber dem Core i9 9900K nochmal einen drauf setzt, käme nicht überraschend, auch weil Comet Lake-S (Core i 10000) nach wie vor im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt wird.
Das verwendet Intel bereits seit sechs Jahren. Konkurrent AMD hingegen nutzt seit Ryzen 3000 ein 7nm-Verfahren von TSMC, das durch die Strukturverkleinerung energieeffizienter ist.
Hersteller versuchen in der Regel, eine gute Balance zwischen Performance (Taktrate) und Leistungsaufnahme respektive zu kühlender Abwärme zu finden. Hier hat AMD im Moment Vorteile, die Intel ohne den Wechsel zu einer neuen Fertigung kaum ausgleichen kann.
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