
Welche CPU ist die beste für Spieler? Der Prozessor ist das Herzstück des PCs. Welche CPUs von AMD und Intel in verschiedenen Preisbereichen die besten sind, verrät unsere Kaufberatung, inklusive Benchmark-Vergleich. Eine Spiele-CPU sollte dabei mindestens über vier Kerne verfügen. Außerdem beschränken wir uns auf die aktuellen Mainstream-Sockel von AMD (AM4) und Intel (1151 v2) sowie den aktuellen Intel-Sockel 1200 .
Die Highend-Plattformen wie der Sockel TR4 oder der Sockel 2066 bieten zwar die höchsten Kernzahlen und Quad-Channel statt Dual-Channel-Speicher. Die entsprechenden Prozessoren und Mainboards sind aber vergleichsweise teuer und lohnen sich aus unserer Sicht nicht für einen Spiele-PC.
Intel Comet Lake ist angekommen: Die neuen Intel-Prozessoren mit 10.000er-Nummerierung benötigen einen neuen Sockel (1200) und eignen sich damit nicht für Aufrüster. Intel fertigt weiterhin in 14nm, bietet euch in der neuen Generation aber durchgehend mehr Kerne - bis zu 10 bei den Topmodellen. Die virtuelle Kernverdopplung Hyperthreading beherrschen nun alle Core i-CPUs, auch die günstigen i3-Einstiegsmodelle, die nun 4/8 Cores/Threads bieten aber erst etwas später auf den Markt kommen und hier noch nicht enthalten sind. In der Mittelklasse tummeln sich sechs Kerne mit 12 Threads, ganz wie bei AMDs Ryzen. Und auch die Preisgestaltung orientiert sich an der Konkurrenz.
AMD Zen3 ist ebenfalls da - ein wenig: AMD ist es tatsächlich gelungen mit Zen3 Intel im hart umkämpften Bereich der IPC abzuhängen. Ryzen 5000 bietet genauso viel und mitunter auch mehr Leistung als vergleichbar teure Intel-Prozessoren und das nicht mehr nur in Anwendungen sondern auch bei Spielen. Es spricht also eigentlich alles für AMD - wäre da nicht das Problem mit der aktuell (25. November 2020) kaum gegebenen Verfügbarkeit. Mitunter gibt es Bundles mit Ryzen 5000 und Mainboards, Solo-CPUs hingegen werden oft nur zu Mondpreisen angeboten.
Inhaltsverzeichnis
Auf Seite 1 stellen wir die Tipps der Kaufberatungs-Redaktion in verschiedenen Anwendungs- und Preisbereichen vor. Wir haben die besten Prozessoren für jeden Anspruch und jedes Budget.
- Preis-Leistungs-Tipp: AMD Ryzen 5 3600 für 180 Euro
- Intels Budget-CPU für 70 Euro: Core i3 9100F
- Starke Gaming-CPU: Intel Core i5 10400 für 200 Euro
- Die beste High-End-CPU unter 500 Euro: Intel Core i7 10700K
- Intel oder AMD: Welche Prozessoren sind besser?
Auf Seite 2 und 3 bieten wir Alternativen zu unseren Favoriten und Benchmarks.
- AMDs Budet-Alternative: AMD Ryzen 3 3100
- Die besten Gaming-CPUs bis 200 Euro
- Extrem leistungsstarke CPUs für unter 550 Euro
- Benchmarks zu den gängigen Prozessoren
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Preis-Leistungs-Tipp: AMD Ryzen 5 3600
- 6 Kerne/12 Threads
- 3,6 GHz/4,2 GHz (Basis/Turbo)
- Sockel AM4 und 65 Watt TDP
Preis: ca. 209 Euro
AMDs Meisterstück: Am Preis-Leistungs-Tipp ändert sich nichts. Der Ryzen 5 3600 bietet viel Spieleleistung dank der Zen2-Architektur und der guten Pro-Takt-Leistung (IPC), aber auch ausreichend Anwendungsperformance für den Alltag. Für spürbar unter 200 Euro gibt es aktuell nichts Vergleichbares. Gerade in Spielen erreicht die CPU ein ähnliches Niveau wie die Ryzen-7- und Ryzen-9-CPUs der 3000er-Generation. Dabei wird es sehr wahrscheinlich noch eine ganze Weile bleiben, da Spiele auch in Zukunft noch sehr gut mit sechs Kernen zu Recht kommen sollten.
Gaming-CPU: Die Anwendungsleistung ist durch die etwas geringere Kernzahl nicht ganz so hoch wie bei den teureren Ryzen-CPUs. Wer aber primär mit seinem Rechner spielt, der erhält im Ryzen 5 3600 eine schnelle CPU mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Aufpreis von etwa 30 Euro für den Ryzen 5 3600X lohnt sich nicht, da beide Prozessoren in der Praxis quasi gleich schnell sind, wie unserer Test des Ryzen 5 3600X zeigt. Intels nur wenig teurerer Core i5-10400 ist allgemein ähnlich schnell und bei Games sogar minimal flotter, erfordert aber ein neues Mainboard.
Pro:
- erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis
- hohe Spiele- und Anwendungsleistung
- in Spielen fast so schnell wie teurere Modelle mit mehr Kernen
Contra:
- vergleichsweise geringer Takt
AMD Ryzen 5 3600 bei Alternate*
Intels Budget-CPU für 100 Euro: Core i3 10100
- 4 Kerne/8 Threads
- 3,6 GHz/4,3 GHz (Basis/Turbo)
- Sockel 1200 und 65 Watt TDP
Preis: ca. 109 Euro
Budget-CPU von Intel: Die Einsteigerklasse ist wieder interessanter geworden seit Intel auch bei kleineren CPUs Hyberthreading bietet. Die vier zusätzlichen virtuellen Kerne sorgen bei vielen modernen Spielen für spürbar bessere Frameraten und Frametimes als reine Quadcores wie der Core i3 9100F. Gegenüber diesem Vorgängermodell (das noch immer angeboten wird aber nur wenige Euro günstiger ist) steigt zudem der Boost-Takt behutsam um 100 MHz.
Guter Einstieg mit Upgradepfad: Für relativ wenig Geld bekommt ihr eine solide CPU, die in aktuellen Spielen durchaus hohe FPS errechnen kann, für GPU-Schwergewichte wie die RTX 3080 sollte es aber etwas mehr Power sein. Dank der modernen LGA1200-Plattform, die ihr für die CPU benötigt, könnt ihr aber problemlos später auf eine deutlich kräftigere CPU upgraden. Spart daher nicht zu sehr beim Mainboard wenn ihr diese Option im Auge habt.
Pro:
- hohe Pro-Takt-Leistung
- hohe Taktraten
- vergleichsweise günstig
Contra:
- wenig zukunftssicher
Intel Core i3 10100 bei Amazon*
Konter zum Ryzen 5 3600: Intel Core i5 10400
- 6 Kerne/12 Threads
- 2,9 GHz/4,3 GHz (Basis/Turbo)
- Sockel 1200 und 55 Watt TDP
Preis: ca. 170 Euro
Gaming-Stärke: Als Vertreter der neuen Comet-Lake-Prozessoren bietet der Core i5 10400 die von Intel gewohnt gute Pro-Takt-Leistung (IPC), die sich vor allem in Games positiv auswirkt. Mit 209 Euro ist die CPU zwar etwas teurer als AMDs konkurrierender Ryzen 5 3600 (außerdem wird ein neues Mainboard benötigt), bei vielen Spielen kommt ihr aber im Gegenzug auf ein paar zusätzliche FPS. Benötigt ihr die integrierte GPU nicht (auch wenn sie in Notfällen durchaus praktisch ist), könnt ihr zum etwas günstigeren F-Modell greifen.
Wie jede neue Core-i-CPU beherrscht auch der Core i5 10400 die virtuelle Kernverdopplung Hyperthreading. Bislang war das nur den teureren i7 und i9 vergönnt. Vor allem bei Anwendungen wie Videoschnitt und Rendering bringt dieses Feature bis zu 30 Prozent mehr Leistung. Wer seine CPU also ab und zu auch für rechenintensive Formatumwandlungen nutzt, kann hier nur profitieren.
Pro:
- hohe Pro-Takt-Leistung in Spielen
- hoher Takt
- Hyperthreading
Contra:
- benötigt ein neues Mainboard mit Sockel LGA 1200
- etwas geringere Anwendungsleistung als Ryzen 5
Intel Core i5 10400 bei Alternate*
High-End-CPU unter 500 Euro: Intel Core i7 10700K
- 8 Kerne /16 Threads
- 3,8 GHz/5,1 GHz (Basis/Turbo)
- Sockel 1200 und 125 Watt TDP
Preis: ca. 355 Euro
Keine Leistungsprobleme auch in Zukunft: Der Intel Core i7 10700K löst den i7 9700K als Vertreter des bezahlbaren Highend-Segmentes ab und legt nicht nur einiges an zusätzlichem Takt, sondern dank Hyperthreading auch 16 simultane Threads in die Waagschale. Zwar steigt die TDP, immerhin ändert Intel nur wenig am Fertigungsprozess in 14nm, in Anwendungen und Spielen schlägt sich die CPU aber teils deutlich besser als ihr Vorgänger.
Starker Konkurrent für AMD: Mit 8 Kernen und 16 Threads sowie einem Preis um 440 Euro konkurriert die CPU mit AMDs Ryzen 9 3900X, der allerdings 12 Kerne und 24 Threads bietet. AMD schneidet daher bei Anwendungen besser ab, in Spielen jedoch gewinnt Intel durch den höheren Takt die meisten Duelle.
Pro:
- hohe Pro-Takt-Leistung
- sehr gute Single- und Multicore-Performance
- hohe Spielperformance
Contra:
- recht hohe Energieaufnahme
- Preis
Intel Core i7 10700K bei Alternate*
AMDs Budet-Alternative: AMD Ryzen 3 3100
- 4 Kerne/8 Threads
- 3,6 GHz/3,96 GHz (Basis/Turbo)
- Sockel AM4 und 65 Watt TDP
Preis: ca. 110 Euro
Für preisbewusste Spieler: Mit dem Erscheinen des Ryzen 3 3100 und 3100X verschwindet der bisherige Budget-Tip Ryzen 3 1200 (12nm) aus den Händlerregalen. Das ist schade, da der Nachfolger zwar Zen2 und Hyperthreading bietet aber mit 110 Euro auch fast doppelt so teuer ist. Für nur wenig Aufpreis gibt es bereits den besser für die Zukunft geeigneten Ryzen 5 3600. Eine Alternative wäre auch der Ryzen 3 3300X, der nur ein Prozessormodul einsetzt und so interne Latenzen umgeht - unsere Wahl ist er hier dennoch nicht, da der Preisunterschied zum 3600 zu gering ausfällt und er zudem nur schwer erhältlich ist.
Performance auf hohem Niveau, noch. Bei vielen aktuellen Spielen braucht sich der Ryzen 3 3100 aber nicht zu verstecken, mit vier Kernen, acht Threads, guter IPC und nicht zu niedrigem Takt liegt seine Leistung beinahe auf dem Niveau des einst (und von seinen Nutzern oft immer noch) sehr beliebten Intel Core i7-7700K. Je mehr Spiele aber von zusätzlichen Kernen und noch höherem Takt profitieren, desto eher verblasst sein Glanz. Für ein Budget-System eignet sich das Ryzen 3 3100 aber dennoch sehr gut, ihr könnt schließlich bei Bedarf auf ein größeres Modell aufrüsten ohne die ganze Plattform zu wechseln.
Wie alle Ryzen-Prozessoren setzt auch der Ryzen 3 3100 auf den Sockel AM4, den AMD auch noch mit der kommenden 4000er-Generation unterstützen wird. So könnt ihr die CPU bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt gegen ein leistungsfähigeres Modell aus den höheren Preisbereichen dieser Kaufberatung austauschen - ein UEFI-Update für die kommenden CPUs vorausgesetzt. In unserer Kaufberatung zu AM4-Mainboards findet ihr geeignete Modelle ab 60 Euro.
Pro:
- Zen2-Architektur mit guter IPC
- Boxed-Lüfter ausreichend
- niedriger Preis
Contra:
- kaum zukunftssicher
- Aufpreis zum Ryzen 5 3600 recht gering
AMD Ryzen 3 3100 bei Alternate*
Intel oder AMD: Welche Prozessoren sind besser?
Kaum noch funktionale Unterschiede: Die alte Frage lässt sich einfach beantworten - kauft einfach die CPU, die am besten zu eurem Anwendungsprofil und eurer Preisvorstellung passt. Funktionale Unterschiede gibt es so gut wie keine mehr und instabile AMD-Systeme gehören ebenfalls der Vergangenheit an - und selbst früher waren es eher unsäglich instabile Mainboards oder Overclocking und nicht die CPUs selbst, die Probleme verursacht haben.
Es kommt auf die Anwendung an: AMDs Ryzen 3000 bieten bei gleichem Preis oft mehr Rechenkerne und/oder Multithreading, die Pro-Takt-Leistung liegt mittlerweile auf dem (hohen) Niveau von Intel. Mit der Comet-Lake-Serie gönnt Intel zudem jeder Core-i-CPU Multithreading und schließt so zu AMD auf. Die CPUs von Intel punkten trotzdem vor allem mit hohen Taktfrequenzen und schaffen es so oft, einen kleinen Leistungsvorteil bei Spielen zu halten. Allerdings kosten sie häufig auch ein paar Euro mehr.
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