Jedem seine Stadt
Um den mitunter etwas biederen spielerischen Kern haben die Entwickler wie einen Mantel eine zweite Ebene gewickelt. Sie besteht aus der bereits erwähnten Metropole, ebenfalls dargestellt in der isometrischen 2D-Ansicht. Diese Stadt stellt eine Mischung aus Kommandozentrale, Verwaltungseinheit und interaktivem Hauptmenü dar.
Anfang noch recht klein, wächst sie nach und nach mit fortwährender Spieldauer, wobei jedes Gebäude seine eigene Funktion hat. Daneben holt man sich hier seine Aufträge von herumstehenden Personen ab, bei denen dann das bestens bekannte Ausrufezeichen über dem Kopf aufleuchtet.
Ein wenig macht diese Stadt den Eindruck, als würde sie als Sammelstelle für alle möglichen Ideen und Einfälle der Entwickler dienen. Viele sind sehr wohl gelungen und motivierend, mitunter wirkt sie in ihrer Funktionalität aber etwas überfrachtet. Gelegenheitsspieler werden angesichts der Komplexität stark gefordert.
So gibt es nicht nur ein eigenes Rohstoff- und Warensystem, sondern auch Gold als allgemeine Währung. Dazu kommen »Empire Points«, mit denen man in bestimmten Läden einkaufen kann, auch einige Städte und Fraktionen haben ihr eigenes Points-System, die wiederum nur für die einheimischen Läden brauchbar sind.
Obendrauf setzt Age of Empires Online allgemein Experience Points, die den eigenen Level vorantreiben. Wie bei einem Action-Rollenspiel lassen sich viele Gegenstände oder sonstige Einrichtungen nur ab einem bestimmten Level nutzen. Für jedes Level-Up kassiert man zudem drei Tech-Points, die man in Errungenschaften im dreigeteilten Technologiebaum (Militär, Wirtschaft, Allgemein) investieren kann. Level und Technologiefortschritt zusammen wiederum ergeben die bekannte Zivilisationsstufe. Sie bestimmt, was in den Missionen gebaut und genutzt werden kann.
Beraten und verkauft
Raucht der Kopf schon? Es geht aber noch weiter: Jede Funktion der Hauptstadt steht über bestimmte Gebäude zur Verfügung. Die kann man aber nicht einfach so bauen. Man benötigt erstens eine Blaupause für das Gebäude selbst und zweitens die entsprechenden Rohstoffe. Die können per Gold auch am Markt erworben werden.
Zu den fortgeschrittenen Bauten gehören unter anderem die »Advisors Hall«. Darin kann pro Zivilisationsstufe ein Berater eingesetzt werden, der einen allgemeinen, in jeder Mission nutzbaren Vorteil bringt. Das andere sind die verschiedenen Handwerksgilden, die unter Zuhilfenahme der Ressourcen ganz besondere Gegenstände oder auch Truppentypen entwickeln und bauen.
Gegenstände in Form von Items dienen meist für allgemeine Upgrades von Gebäuden oder Einheiten. Es gibt aber auch so genannte »Consumables«, die (ähnlich einer Spezialfähigkeit oder eines Zauberspruchs bei einem Action-Rollenspiel) innerhalb einer Mission einen bestimmten kurzzeitigen Vorteil bringen und meist extra Rohstoffe verbrauchen - und zwar die der Siedlung innerhalb einer Mission und nicht die der Stadt.
Praktisch alles, was über die letzten Abschnitte erwähnt wurde, bekommt man in Form von zu öffnenden Schatztruhen, einerseits als Belohnung für erfolgreich beendete Missionen (zusammen mit Erfahrungspunkten) oder durch die Plünderung von bewachten Banditenlagern, zumindest bis man das eigene Crafting-System voll entwickelt hat.
Griechischer Comic
Technisch gibt sich Age of Empires Online keine Blöße. Die Grafik mit ihrem leicht comic-haften 2D wirkt halbwegs modern. Den vielen netten Details und schönen Animationen steht die polygonarme und zudem übertrieben bunte Landschaft entgegen. Immerhin spielt es sich damit auch auf älteren Rechnern noch flüssig. Eine genretypische Musikuntermalung und passende (griechische) Sprachausgabe bei den Spartanern runden die ordentliche Präsentation ab.
Eine permanente Internetverbindung ist für Age of Empires Online ebenso zwingend notwendig wie ein Windows-Live-Account, der bei jedem Spielstart abgefragt wird. Da Microsoft die Live-ID für alle möglichen Sachen benutzt, stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass man bereits einen Account besitzt, sich aber an das Password nicht mehr erinnern kann. Sowohl die Wiederbeschaffung der ID (es gibt keine Mail-Benachrichtigung) als auch das Anlegen einer alternativen ID kann zur echten Qual ausarten.
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