Alan Wake - Eindrücke von der E3-Präsentation

Auf der E3 gab’s endlich ein Lebenszeichen des lang verschollenen Remedy-Thrillers – und was für eines.

Jahre hatten wir nichts mehr gehört vom kommenden Werk der Max Payne-Macher. Auf der E3 spielte Alan Wake aber dann doch eine herausragende Rolle – während der Microsoft-Pressekonferenz als kurze und hinter verschlossenen Türen als rund 15-minütige Präsentation. Gezeigt wurde eine der zahlreichen „Episoden“ des Spiels: Die Story rund um den Schriftsteller Wake, der wegen einer Schreibblockade Urlaub im idyllischen Bright Falls macht und sich plötzlich in einem verwirrenden Alptraum wiederfindet, ist in viele kleine Häppchen eingeteilt, die ähnlich einer modernen TV-Serie mit „previously on“ eingeleitet und „to be continued“ sowie einem fetten Cliffhanger beendet werden. Womit sich bei der Präsentation auch schnell klärt, dass Alan Wake kein „Sandbox“-Spiel werden wird: Trotz vieler Quadratkilometer detailreich gestalteter US-Nordwestküstennatur, zahlreicher befahrbarer Straßen und begehbarer Gebäude ist das Spiel kein Grusel-GTA, ja nicht mal ein High End-Silent Hill, sondern ein streng linearer Psychothriller.

Was natürlich nicht heißt, dass es dem Ganzen an Action mangelt: In der Präsentation jagt Wake dem Sheriff Rusty hinterher, der mehr über die seltsamen Vorgänge (zu denen z.B. das Verschwinden von Wakes Frau und das Auftauchen blutrünstiger Schattenwesen gehört) weiß, aber von eben jenen Kreaturen verschleppt wird. Immer wieder wird Wake bei der von einem herrlich atmosphärischen Soundtrack unterlegten Hatz über düstere Waldwege von den Schatten angegriffen – in Form kreischender Vogelschwärme, besessener Fahrzeuge oder wankender, sichelschwingender Zweibeiner. Der Revolver allein ist allerdings wirkungslos: Die Wesen müssen erst mit dem Strahl der Taschenlampe geschwächt werden, um sie abknallen zu können. Besser noch ist der Gebrauch einer Leuchtpistole, die gleich eine ganze Gruppe der sphärischen Biester in die Hölle zurück treibt. Das Ganze ist sehr effektreich inszeniert, wobei die ständigen Verwisch- und chaotischen Leuchteffekte auf Dauer aber auch ein bisschen nerven könnten. Dafür ist die Dramaturgie grandios – die gesehene Alan Wake-Episode packt einen vom ersten Augenblick an und lässt einen bis zum bedrohlichen Finale nicht mehr los. „To be continued“ – aber erst im Frühjahr 2010.

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