Amazon Rufus: Wie hilfreich ist die neue KI beim Shoppen wirklich? Ich habe es ausprobiert

Der digitale Assistent Rufus soll Amazon-Shopper bei der Produktauswahl unterstützen.

Seit etwas mehr als einer Woche können die ersten deutschen Kunden von Amazon auf den KI-gestützten Einkaufsassistenten zugreifen. Auch in meiner Amazon-App wurde Rufus mittlerweile rechtzeitig zum Black Friday bei Amazon freigeschaltet.

Grund genug, die KI unter die Lupe zu nehmen.

Amazon Rufus: Das kann die KI

Die Hauptfunktionen von Rufus:

• Empfehlungen für Produkte aussprechen.
• Fragen zu Produkten beantworten.
• Produkte vergleichen.
• Bewertungen von Kunden zusammenfassen.

Laut Amazon wurde Rufus sowohl mit dem eigenen Katalog von Produkten als auch mit Informationen aus dem Internet trainiert.

Amazon-Kunden sollen der KI-Fragen stellen können, die sich um Produkte drehen, die es bei Amazon zu erwerben gibt.

Das klingt erst einmal nützlich. Oft habe ich bei Produkten Fragen, die nicht sofort geklärt werden können. Laut Amazon soll Rufus genau hier die entscheidenden Informationen liefern, um eine bessere Entscheidung treffen zu können.

Der allgemeine Chat mit Rufus

Rufus erscheint als neues Symbol in der unteren Leiste der Amazon-App. Mit einem Druck auf das Symbol öffnet sich Rufus.

Neben Beispielen, wie »Was braucht man als Gamer« könnt ihr per Texteingabe direkt mit Rufus kommunizieren.

Die Antworten der KI auf die von Amazon selbst erstellten Beispiele sind zum großen Teil ernüchternd.

Auf die »Was brauchen Gamer«-Frage liefert Rufus »ein paar coole Gaming-Sachen«, unter anderem die Logitech G502 Hero Gaming Maus oder die Razer Blackwidow Chroma V2 Gaming Tastatur.

Erwartet hätte ich hier eher eine Liste oder ein Nachhaken, was man darunter genau versteht. Möchte man mit Gaming anfangen oder hat man schon einen PC mit Hardware oder eine Konsole zu Hause stehen?

Auch die Frage nach dem besten Souls-like Spiel von From Software kann Rufus nicht gänzlich korrekt beantworten. Zwar erwähnt Rufus die Spiele Bloodborne, Dark Souls 3 und Sekiro, aber eben auch Nioh sowie Salt and Sanctuary. Die letzteren beiden Spiele sind nicht von From Software.

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Bei der Frage nach dem Unterschied zwischen Windows 10 und Windows 11 ist Rufus kurz angebunden und behauptet, dass Windows 10 noch bis 2024 Sicherheitsupdates bekommt. Dies ist nachweislich falsch, da es bis Oktober 2025 offiziell unterstützt wird. Zudem können Heimanwender erweiterte Updates buchen, was den Support um ein weiteres Jahr verlängert.

Auch der Vergleich zweier Produkte ist im Test eher oberflächlich. Beim Vergleich zwischen dem FireTV-Stick 4K und dem FireTV-Stick erwähnt Rufus zumindest die wesentlichen Vorteile 4K Ultra HD, HDR und Dolby Vision, sowie den schnelleren Prozessor. Rufus liefert aber keine Tabellen mit spezifischeren Informationen.

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Rufus als produktspezifische Berater

Neben dem eher allgemeinen Ansatz funktioniert Rufus auch mit einzelnen Produkten. Ruft ihr eines auf, seht ihr am unteren Rand mehrere Interaktionen, die Rufus vorschlägt.

Beim Espressokocher zum Beispiel, ob dieser auch für Induktionsherde geeignet ist, oder was Kunden dazu sagen.

Auch die Frage, ob Sonys PS5-Controller immer noch von Problemen mit Drifts betroffen sind, wurde von der KI anhand neuer Kundenbewertungen bejaht.

Daneben hatte Rufus aber auch wiederholt Aussetzer. Auf die Frage, ob ein ausgewählter Espressokocher auch für Induktionsherde geeignet sei, schlug Rufus mir Induktionsherde zum Kauf vor. Gar nicht hilfreich.

Die Antworten von Rufus reichten in meinem Test von nützlich zu unbrauchbar. Als nützlich empfand ich die Zusammenfassung von Kundenmeinungen. Hier erhält man eine Übersicht, was Kunden zu dem Produkt geschrieben haben. Auch wenn sie teilweise etwas oberflächlich waren, können sie einen ersten Überblick verschaffen.

Rufus leistete sich allerdings auch wiederholt Patzer. Entweder gab die KI Antworten, die gar nicht zur Frage passten, oder die Antworten enthielten Fehler.

Mein erstes Fazit zu Rufus

Wie bei jeder KI ist es auch bei Rufus notwendig, die gemachten Angaben zu überprüfen. Die Qualität der Antworten ist nicht gut genug, um der KI blind zu vertrauen.

Während die Zusammenfassung der Reviews noch nützlich ist, kommt Rufus selbst bei einfachen Fragen schnell ins Schleudern. Damit kann die Recherche länger dauern, als wenn man sofort ohne KI losgelegt hätte.