PCs setzen längst vermehrt auf schnelle SSDs als Datenspeicher, aber SSD ist nicht gleich SSD.
Welchen Unterschied es für einen Spiele-PC macht, ob man auf ein Modell im 2,5-Zoll-Format mit dem älteren SATA-Standard oder eine top-aktuelle M.2-SSD mit PCI Express setzt, habe ich mir mit Benchmarks angeschaut.
In diesem Duell tritt ein No-Name-Produkt von Amazon in Form der Fanxiang SATA-SSD gegen Samsungs SSD 9100 Pro mit M.2-Schnittstelle und PCI Express 5.0 an, die damit aktuell eine der schnellsten SSDs der Welt ist.
Ich nutze sie jeweils in der Version mit 1 TByte Speicherplatz. Erstere ist aktuell ab ungefähr 55 Euro zu haben, letztere ab circa 160 Euro.
Auch ein interessanter Vergleich: Die SSD der PlayStation 5 im Duell mit PCs
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PlayStation 5 vs. High-End-PC vs. Normaler PC: Wer ist in Ratchet and Clank am schnellsten?
Die Test-Kandidaten in der Gegenüberstellung
Auf dem Papier sind die Unterschiede zwischen den beiden SSDs sehr groß, wie die folgende Tabelle zeigt:
Samsung SSD 9100 Pro | Fanxiang SSD | |
---|---|---|
Schnittstelle | PCIe 5.0 | SATA3 |
Formfaktor | M.2 (2280) | 2,5 Zoll |
Leserate | 14.700 MB/s | 550 MB/s |
Schreibrate | 13.330 MB/s | 500 MB/s |
Speichermodule | 3D-NAND (TLC) | 3D-NAND (TLC) |
Die Fanxiang-SSD kann allein aufgrund ihrer Schnittstelle keine höheren Datenraten erreichen, sie ist also durch SATA3 im Vergleich zur Samsung-SSD mit PCI Express 5.0 stark limitiert.
Die angegebenen Datenraten bestätigen sich in meinen Tests mit dem Benchmark-Tool CrystalDiskMark, wie ihr dem Diagramm unten entnehmen könnt.
Zum Vergleich sind darin auch die Werte der inzwischen etwa 14 Jahre alten Samsung SSD 830 sowie des Vorgängers der SSD 9100 Pro in Form der SSD 990 Pro mit PCI Express 4.0 enthalten. Auch hier sorgen die jeweiligen Schnittstellen für eine entsprechende Begrenzung bei den Maximalwerten.
CrystalDiskMark: Lesen
Testsystem: Ryzen 7 7800X3D, Zotac Geforce RTX 4090 Amp!, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- SEQ1M Q8T1
- SEQ1M Q1T1
- RND4K Q32T1
- RND4K Q1T1
- 0
- 3000
- 6000
- 9000
- 12000
- 15000
Hinweis: Der Darstellungsfehler in den Benchmarks wird in einem zeitnah kommenden Update für die Webseite behoben.
In meinen Messungen ist die neue Samsung-SSD im Bestfall nicht weniger als ungefähr 25 Mal schneller als die Fanxiang SSD von Amazon. Aber welchen Unterschied macht das für einen Spiele-PC im Gaming-Alltag?
Samsung SSD 9100 Pro: Benchmarks in Spielen
Um das herauszufinden, habe ich mir die Ladezeiten in fünf Spielen angesehen. Auf die FPS hat der Datenträger dagegen keinen nennenswerten Einfluss.
Wie stark sich die SSD 9100 Pro in diesen Messungen vom Fanxiang-Modell absetzen kann, seht ihr unten.
Monster Hunter Wilds unterstützt dabei auch die DirectStorage-Technik, was die Geschwindigkeitsvorteile von PCIe in der Theorie besonders gut nutzen kann. (Hinweis: In Zusammenhang mit dem Spiel gibt es User-Berichte über eine möglicherweise fehlende Nutzung der GPU).
Ladezeiten in Spielen: Spielstand laden aus dem Hauptmenü
Testsystem: Ryzen 7 7800X3D, Zotac Geforce RTX 4090 Amp!, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- Samsung SSD 9100 Pro
- Fanxiang SSD
- 0,0
- 8,0
- 16,0
- 24,0
- 32,0
- 40,0
Vom extrem großen Vorteil in CrystalDiskMark bleibt bei den Ladezeiten in Spielen nur wenig übrig. Addiert man alle Ladezeiten, hat die Samsung SSD einen Vorteil von ungefähr 15 Prozent beziehungsweise knapp 50 Sekunden (270 Sekunden vs. 318 Sekunden).
Welche Nachteile sehr günstigen SSDs bei Amazon generell haben können und ob sich das auch meiner Erfahrung nach bestätigt, erfahrt ihr inklusive Messungen im Artikel Günstige SSDs von Amazon im Duell mit Modellen von etablierten Herstellern
.
Fazit: Lohnt sich der Kauf der SSD 9100 Pro?

Nils Raettig: Auch PCI Express 5.0 und die Samsung SSD 9100 Pro ändern nichts daran, dass extrem schnelle Datenraten in Spielen aus meiner Sicht keine wirklich relevanten Vorteile bieten.
Insofern lohnt es sich nicht, 100 Aufpreis für die SSD 9100 Pro im Vergleich zu der Fanxiang-SSD von Amazon zu zahlen.
Da DirectStorage meinem Eindruck nach weiterhin nur sehr langsam in Fahrt kommt und die Technik bislang in der Praxis noch keine sehr großen Vorteile mit sich bringt, dürfte sich das auch auf längere Sicht nicht so schnell ändern.
Bewegt man oft große Datenmengen oder nutzt den Rechner auch für die Videobearbeitung, kann das anders aussehen. Zumal es der Samsung SSD 9100 Pro erstaunlich gut gelingt, auch in der Version ohne Heatsink für etwa 20 Euro Aufpreis nicht zu heiß zu werden und stabile Datenraten zu bieten.
Spielt ihr aber primär mit eurem PC, könnt ihr euch das Geld für eine teure Top-SSD mit PCI Express 5.0 und M.2-Schnittstelle sparen und zu einem günstigeren Modell greifen, etwa mit M.2 und PCI Express 3.0 oder 4.0. Und selbst mit einer flotten SATA3-SSD sind im Jahr 2025 keine großen Nachteile zu erwarten.
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