Alexa 2.0 wird ein Reinfall, wenn Amazon dieselben 4 Fehler wie Google macht

Heute stellt Amazon die neue Alexa vor. Die soll wohl durch KI smarter werden. Google hat uns mit der Umstellung vom Google Assistant auf Gemini gezeigt, dass das auch ordentlich in die Hose gehen kann.

Wenn Amazon dieselben Fehler wie Google macht, sehe ich schwarz für Alexa. Wenn Amazon dieselben Fehler wie Google macht, sehe ich schwarz für Alexa.

Amazon stellt heute auf einem Event in New York die neue Alexa vor. Die wird wohl mit einem KI-Upgrade kommen. Das kann durchaus klappen: Alexa ist eine Vorreiterin der neuen KI-Modelle und kann von Sprachfähigkeiten wie ChatGPTs profitieren. Aber so eine Nachrüstung von einem regelbasierten System zu einer generativen KI kann auch ein richtiger Reinfall sein.

Wie man es nicht macht, hat uns Google letztes Jahr mit seiner Umrüstung des Google Assistant (Ok, Google) auf den hauseigenen KI-Chatbot Gemini gezeigt. Denn auch wenn man ein modernes KI-Modell hat, kann das trotzdem an den einfachsten Funktionen scheitern.

Damit die neue Alexa heute nicht dasselbe Schicksal ereilt, sollte Amazon von Google gelernt haben.

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Hier sind vier Dinge, die Amazon hoffentlich mittlerweile verstanden hat:

1. KI ja, aber nicht auf Kosten der Basisfunktionen

Was Google falsch gemacht hat: Google ersetzt den Assistant gerade schrittweise durch Gemini. Im August 2024 ist die KI aber bereits der Standard-Assistent auf den Pixel-9-Handys. Das war offensichtlich ein völlig verfrühter Zeitpunkt, denn basale Funktionen wie einen Wecker stellen, Musik von Spotify abspielen, Anrufe tätigen – all das kann ich mit Gemini auf meinem Handy bis heute nicht. Und damit verfehlt Google vollkommen das, was die Leute vor allem von ihrem Assistenten haben wollen: Eine Sprachfernsteuerung ihres Handys.

Was Amazon besser machen muss: Alexa besticht durch die zahlreichen integrierten Drittanbieter: Da sind diverse Streaming-Anbieter wie Deezer und Netflix. Aber auch Transportdienste wie Uber und die Deutsche Bahn. All diese Dienste und auch weitere müssen in die neue Alexa integriert sein.

Und mehr noch: Viele Nutzer steuern mit Alexa ihr Smart Home: Wenn die neue Version Probleme damit haben sollte, ein smartes Türschloss zu verschließen oder mit einem smarten Thermostat zu interagieren, dann ist Ärger vorprogrammiert.

2. Alexa muss schnell sein

Was Google falsch gemacht hat: Wenn ihr gebannt vor ChatGPT sitzt und zuschaut wie der Text vor euren Augen Zeile für Zeile generiert wird, mag das faszinierend sein – oder auch nicht. Wenn ihr aber euren Assistenten per Sprachbefehl steuert, dann ist die Latenz in der Reaktion immer störend.

Genau das erleben Nutzer, die versuchen, Gemini als ihren Standard-Assistenten zu verwenden. Die KI braucht einen Moment, um den Text zu generieren. Man fragt sich sofort: Habe ich deutlich genug gesprochen, hat Gemini mich verstanden? Das sorgt für Frust.

Was Amazon besser machen muss: Ein KI-Upgrade darf nicht dazu führen, dass Alexa plötzlich mehrere Sekunden Verzögerung hat. Das ist gerade bei einfachen Befehlen wie Licht an nicht nur störend, sondern auch einfach unnötig. Hier sollte Amazon von Google gelernt haben, wie die Kunden ihr Produkt nutzen und was ihren Bedürfnissen und den alltäglichen Anforderungen entspricht.

3. Alexa darf nicht vor sich hin halluzinieren

Was Google falsch gemacht hat: Halluzinationen sind ein Problem jedes modernen Chatbots. Das bedeutet: Sie nennen Informationen, die falsch sind, aber richtig klingen. Das macht Gemini genauso wie ChatGPT. Wenn man mit einem Chatbot Quellen für eine wissenschaftliche Arbeit heraussucht, ist ein Gegencheck nötig. Das dürfte vielen klar sein. Aber würde man tatsächlich Informationen, die man per Sprachausgabe hört, überprüfen?

Was Amazon besser machen muss: Alexa ist in erster Linie ein Alltagshelfer. Menschen wollen mit ihr schnell Informationen abfragen, ohne extra ein Handy, eine Fernbedienung oder Sonstiges in die Hand zu nehmen. Alexa wird halluzinieren, das liegt in der Konstruktion der KI-Modelle begründet. Aber sie muss zusätzlich eines können: Das weiß ich nicht sagen. Das ist ein Ausdruck, der der Konkurrenz allzu oft abhanden kommt.

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4. Alexa muss besser hören

Was Google falsch gemacht hat: Der Google Assistant hat seine Karriere mit der nervigen wie einprägsamen Phrase Ok, Google begonnen. Damit könnt ihr den Assistenten aktivieren und dann einen Befehl geben. Das funktioniert bei Gemini so nicht.

Wer Gemini aber aus Gewohnheit mit ihrem Namen anspricht, erlebt lästige Überraschungen. Wenn ich Gemini genau so sage, wie ich es in der hippen Google-Werbung höre, versteht der Assistent gerne Germany oder Terminal – und meint mich dann entsprechend über diese Begriffe wortreich aufklären zu müssen. Das ist ist nicht nur leicht demütigend, sondern vor allem nervig und kostet Zeit.

Was Amazon besser machen muss: Viele Nutzer beklagen sich, dass Alexa in den letzten Jahren geradezu schwerhörig geworden wäre: Kommandos müssten teilweise gebrüllt werden. Ich kann das bestätigen: Ich höre meine Mitbewohnerin immer wieder durch die Wohnung tönen: Alexa! Aus! AUS!


Alexa ist mit 10 Jahren mittlerweile eine alte Dame. Auch wenn Google nicht einmal in der Spracherkennung ein Fettnäpfchen ausgelassen hat, reicht es nicht, einfach nur nicht dieselben Fehler zu machen.

Die neue Alexa muss zuerst einmal die alte sein, nur in besser.

Was denkt ihr darüber? Freut ihr euch auf die neue Alexa? Und wie geht es euch mit der alten? Oder habt ihr schon einmal versucht, Gemini statt des Google Assistants zu benutzen? Schreibt uns eure Meinung und Erfahrungen in die Kommentare!

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