AMD Radeon HD 7990 - Doppelte Grafikkarte zum doppelten Preis

Unter dem Codenamen »Malta« bringt AMD seine neuste Flaggschiff-Grafikkarte auf den Markt. Die AMD Radeon HD 7990 vereint zwei Radeon HD 7970-Chips auf einer Platine und schlägt mit 900 Euro zu Buche.

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Die AMD Radeon HD 7990 vereint zwei Chips der Radeon HD 7970 GHz Edition auf einer Platine. Die AMD Radeon HD 7990 vereint zwei Chips der Radeon HD 7970 GHz Edition auf einer Platine.

Knapp ein Jahr nach Nvidia bringt nun auch AMD mit der AMD Radeon HD 7990 eine Dual-GPU-Grafikkarte auf den Markt. Das Flaggschiff kombiniert zwei Radeon HD 7970 und erhebt Anspruch auf den Titel als schnellste Grafikkarte der Welt.

Mittlerweile sind selbst Mittelklasse-Grafikkarten schnell genug um aktuelle Titel in maximalen Details und Full-HD-Auflösung flüssig darzustellen. High-End-Karten lassen sich meist auch nur noch durch exzessive Kantenglättungsmodi oder extreme Auflösungen ans Limit bringen. Wirklich eng wird es erst, wenn Auflösungen weit jenseits der 1920x1080, stereoskopisches 3D oder die Darstellung auf mehreren Monitoren das Ziel sind. Für solcherlei Ansprüche müssen enthusiastische Spieler richtig tief in die Tasche greifen und neben einem potenten Prozessor auch entsprechend leistungsfähige Grafikkarten verbauen. Genau hier kommen SLI- und Crossfire-Systeme, sowie Multi-GPU-Karten wie die AMD Radeon HD 7990 ins Spiel.

Die Vorteile dieser Karten- oder Chip-Konstellationen liegen auf der Hand: Theoretisch verdoppelt sich die Spieleleistung im Vergleich zu einer Single-GPU-Karte! Einzelkarten mit mehreren Grafikchips benötigen im Vergleich zu SLI- oder Crossfire-Systmen allerdings nur einen PCI-Express-Steckplatz, in manchen engen Gehäusen mag auch das ein ausschlaggebender Faktor sein. Für viele Spieler dürften die Nachteile aber gewichtiger wiegen: In der Realität verdoppeln sich die FPS-Werte nur in den wenigsten Fällen, da die meisten Spiele nicht für solche extremen Konfigurationen optimiert sind. Zudem müssen die Grafikkartentreiber für jedes Spiel angepasst werden, was durchaus eine Weile dauern kann. Zusätzliche Grafikchips bedeuten zudem auch einen höheren Stromverbrauch, mehr Hitze, meist mehr Lärm und vor allem einen deutlich höheren Preis.

Trotz der genannten Nachteile findet sich mittlerweile in fast jeder Grafikkarten-Generation ein Dual-GPU-Flaggschiff - es scheint also einen Markt für die High-End-Modelle zu geben. Der aktuelle Vertreter auf Seiten von Nvidia ist hier die Geforce GTX 690, die zwei Geforce GTX 680 auf einer Karte kombiniert. Nun zieht AMD nach und bringt ebenfalls eine Karte mit mehreren Grafikchips, der Hersteller verbaut auf der Radeon HD 7990 zwei Radeon HD 7970 GHz Edition. Im Test muss die HD 7990 somit gegen ihren direkten Konkurrenten die GTX 690 antreten. Zudem vergleichen wir die HD 7990 mit der bereits 2012 veröffentlichten HD-7990-Variante von Powercolor - der Radeon HD 7990 Devil 13. Die Devil 13 vereint ebenfalls zwei Chips der HD 7970 GHz Edition auf einer Platine.

Radeon HD 7990 im Detail

Front Ohne Kühler lässt sich gut erkennen, dass AMD auf der Karte zwei Grafikchips verbaut.

Rückansicht Eine matt schwarze Platte schützt die Rückseite der Karte.

AMD bezeichnet die Radeon HD 7990 intern mit dem Codenamen »Malta« und packt zwei Tahiti-XT2-Grafikchips, die in der Form auch schon auf der Radeon HD 7970 GHz Edition zum Einsatz kommen auf die über 30 cm lange Platine. Dementsprechend verdoppelt sich die Anzahl der Transistoren im Vergleich zu einer einzelnen AMD Radeon HD 7970 GHz Edition von 4,3 auf 8,6 Milliarden. Wie alle Chips der HD-7000-Generation fertigt AMD auch die verbauten Komponenten auf der HD7990 im 28-Nanometer-Verfahren. Die Taktfrequenz der beiden Tahiti-GPUs liegt bei jeweils 950 MHz und steigt durch die automatische Übertaktung »Powertune with Boost« unter Last auf 1,0 GHz. Damit liegt sie nur geringfügig hinter den 1.050 MHz der AMD Radeon HD 7970 GHz Edition. Der Speichertakt beläuft sich auf nominell 1.500 MHz, effektiv rechnet der Videospeicher also mit 6.000 MHz. Mit 4.096 Shader-Einheiten sowie 6,0 GByte Videospeicher entsprechen auch diese Werte der Verdoppelung einer Radeon HD 7970. Jeder Grafikchip kann dabei über ein 384 Bit breites Interface auf 3,0 GByte Video-RAM zugreifen, die theoretisch maximale Speicherbandbreite beträgt stolze 576,0 GByte pro Sekunde. Da aber in der Praxis jeder Grafikchips nur über ein Speicherinterface auf den Video-RAM zugreifen kann, erreicht die Karte mit 288 GByte/s nahezu die identischen Werte einer Radeon HD 7970 (288 GByte/s).I m Vergleich zur Nvidia Geforce GTX 690 mit ihren zwei mal 192 GB/s lesen sich die Spezifikationen somit noch eindrucksvoller. Sowohl beim Videospeicher, der Bandbreite, der Anzahl der Shader-Einheiten als auch dem Interface liegt die AMD Radeon HD 7990 vorne (siehe Tabelle).

AMD legt der HD 7990 noch acht Spiele im Wert von mehreren hundert Euro mit in den Karton. AMD legt der HD 7990 noch acht Spiele im Wert von mehreren hundert Euro mit in den Karton.

Ähnlich wie die Nvidia Dual-GPU-Karte unterstützt auch AMDs Flaggschiff eine Turbo-Technik zur automatischen Übertaktung, statt GPU-Boost nennt AMD diese Funktion »Powertune with Boost«. Je nach Auslastung der Grafikchips erhöht die Karte dadurch selbstständig die Taktfrequenz des Grafikchips von 950 auf 1.000 MHz. Damit nicht beide Grafikchips unnötig Strom verbraten, hilft AMDs Zerocore-Power-Technologie beim Energie sparen, so schaltet sich eine der beiden GPUs im Idle-Betrieb vollständig ab. Wie alle aktuellen Grafikkarten, unterstützt auch die Radeon HD 7990 PCI Express 3.0, die Karte passt aber auch problemlos in Mainboards mit PCIe-2.0-Steckplätzen - die Leistungseinbußen sind minimal. Per »Eyefinity« können Sie vier Monitore per Display-Port und einen über DVI anschließen.

Technische Daten

Grafikchip

2x Tahiti XT2

2x GK104

GK110

Tahiti XT2

Fertigung

28nm

28nm

28nm

28nm

Chiptakt

950 MHz

915 MHz

837 MHz

1.000 MHz

Shader-Einheiten

4.096

2x 1.536

2.688

2.048

Textur-Einheiten

2x 128

2x 128

224

128

GDDR5-Speicher

2x 3.072 MByte

2x 2.2048 MByte

6.144 MByte

3.072 MByte

Speichertakt (effektiv)

6.000 MHz

6.000 MHz

6.008 MHz

6.000 MHz

Speicheranbindung

2x 384 Bit

2x 256 Bit

384 Bit

384 Bit

Speicherbandbreite

2x 288 GB/s

2x 192 GB/s

288 GB/s

288 GB/s

Stromverbrauch Volllast (TDP)

375 Watt

300 Watt

250 Watt

250 Watt

Stromverbrauch Leerlauf (TDP)

15 Watt

15 Watt

15 Watt

15 Watt

Preis

1.000 Euro

870 Euro

950 Euro

390 Euro

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