Warum der befürchtete Einbruch des PC-Markts auch etwas Gutes haben könnte

Neue Ryzen-7000-Prozessoren werden schon bald erwartet, laut aktueller Gerüchte legt AMD aber vorher trotzdem noch mit neuen Ryzen-5000-Modellen nach.

Es ist ziemlich unüblich, kurz vor Release einer neuen CPU-Generation noch frische Modelle für die alte Generation auf den Markt zu bringen. Genau das soll aber laut aktueller Gerüchte im Falle von Ryzen 7000 und Ryzen 5000 passieren. So könnten unerwartet neue Möglichkeiten zum Aufrüsten entstehen, die im Gegensatz zu Ryzen 7000 nicht zwingend ein neues Mainboard und DDR5-Speicher nötig machen.

Um welche Gerüchte geht es? Neben CPUs für das Einsteigersegment, das generell erst spät und in geringem Umfang mit Ryzen 5000 bedient wurde, sind gleich mehrere neue Zen-3D-Modelle im Gespräch. Sie könnten wie im Falle des Ryzen 7 5800X von 2020 und des erst kürzlich erschienenen Ryzen 7 5800X3D als neue Varianten bestehende Modelle wie den Ryzen 5 5600X verbessern.

Der Leaker Greymon55 gibt bei Twitter an, dass diese Gerüchte wahr seien. Nähere Informationen sollen außerdem schon im nächsten Monat und damit im Juli folgen, da der Tweet von Ende Juni stammt:

Was macht Zen 3D für Spieler so attraktiv? Prozessoren wie der Ryzen 7 5800X3D verfügen über einen zusätzlichen 3D-V-Cache. Er vergrößert den für die Spieleleistung wichtigen L3-Cache gegenüber bisherigen Modellen. Unter Last können die Taktraten zwar im gleichen Zuge sinken, beim Gaming überwiegen aber meist die Vorteile. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Test des Ryzen 7 5800X3D:

Ryzen 7 5800X3D im Test: AMD stößt Intel mit Wucht (und Einschränkungen) vom Gaming-Thron

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Einbruch des PC-Markts könnte eine Rolle spielen

Stellt sich noch die Frage, warum AMD fast zwei Jahre nach Release der aktuellen Generation und kurz vor dem vermuteten Erscheinen des Nachfolgers überhaupt neues Futter für Ryzen 5000 liefern sollte?

Ein denkbarer Grund findet sich in anhaltenden Meldungen über einen erwarteten Einbruch des PC-Markts. Laut einem Bericht von Computerbase hat das auch Mainboard-Hersteller wie Asus und Gigabyte dazu gebracht, ihre Produktionspläne ungewohnt deutlich nach unten anzupassen.

Sollten die aktuellen Berichte stimmen, planen viele Mainboard-Hersteller mit einem klaren Abfall des PC-Markts. Sollten die aktuellen Berichte stimmen, planen viele Mainboard-Hersteller mit einem klaren Abfall des PC-Markts.

Eine Ryzen-7000-CPU zu kaufen, macht zwingend den Kauf eines neuen AM5-Mainboards samt DDR5-Speicher nötig. Eine frische Ryzen-5000-CPU kann dagegen auf vielen der bereits verbreiteten AM4-Platinen mit dem seit Jahren etablierten DDR4-RAM zum Einsatz kommen, wenn das BIOS mitmacht. In Zeiten der Abkühlung des Marktes könnte es sich lohnen, die zweite Variante noch mal mit neuen Modellen attraktiver zu machen.

Ebenfalls gut vorstellbar ist, dass AMD den niedrigpreisige Einsteigerbereich vorerst weiter (beziehungsweise nur) mit Ryzen 5000 bedient. Ryzen 7000 dürfte sich stattdessen zunächst primär zu Preisen ab 300 Euro aufwärts an Enthusiasten richten.

Mit etwas Glück ist dadurch im Zuge der erwartet schwierigen Situation auf dem PC-Markt bei Ryzen bald für jeden mehr als jetzt schon dabei: Neue Einsteigermodelle für den kleinen Geldbeutel, zusätzliche schnelle X3D-CPUs für AM4-Besitzer und absolute Spitzen-CPUs samt DDR5 für das High-End-Segment.

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AMD hat viel vor: Warum man sowohl in AMDs kommende Ryzen-7000-CPUs als auch in die neuen RX-7000-Grafikkarten als Spieler durchaus große Hoffnungen stecken kann, erfahrt ihr hier:

Irre Taktraten und Effizienzwunder: Ryzen 7000 und Radeon RX 7000 lassen auf Großes hoffen

Wie schätzt ihr die Lage ein? Haltet ihr die Gerüchte für durchaus plausibel oder rechnet ihr nicht mit weiteren Ryzen-5000-Modellen mit dem neuen 3D-V-Cache und/oder das Einsteigersegment? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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