Seite 5: AMD Radeon HD 6970 - im Test gegen Geforce GTX 570

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Lautstärke und Stromverbrauch

Die Radeon HD 6970 ähnelt optisch der Radeon HD 6870, misst statt 24,5 aber 27,5 cm. Statt noch akzeptablen 2,7 Sone produziert der Radiallüfter auf der bis zu 90 Grad heißen HD 6970 deutlich hörbare 3,9 Sone und geht damit ungefähr so laut zu Werke wie eine Geforce GTX 580. Beide Kühlsysteme sind so aus dem Gehäuse heraus zwar eindeutig hörbar, das Geräusch selbst aber noch erträglich. Die Geforce GTX 570 produziert wie die langsameren HD 6870 und HD 6950 zufriedenstellende 2,7 Sone.

Im Inneren des Kühlers steckt eine Vampor-Champer-System, dass die Hitze mittels einer Flüssigkeit schnell vom Chip zu den Lamellen schafft. Im Inneren des Kühlers steckt eine Vampor-Champer-System, dass die Hitze mittels einer Flüssigkeit schnell vom Chip zu den Lamellen schafft.

Für rund 15 Prozent weniger Leistung als die Geforce GTX 570 braucht die Radeon HD 6970 genauso viel Strom: Unser Testsystem zieht mit beiden Karten jeweils rund 380 Watt aus der Steckdose. Im Leerlauf ist der Rechner mit der Radeon allerdings etwas genügsamer (151 statt 160 Watt). Besonders energieeffizient ist der Cayman-Grafikchip somit nicht, obgleich AMD das Energiemanagement generalüberholt hat. Eine integrierte Steuerungseinheit überwacht alle Bauteile des Chips und erlaubt direkte Kontrolle über die Stromaufnahme anstatt der bloßen Änderung von Spannung und Taktfrequenzen. Mit der PowerTune genannten Technik will AMD sicherstellen, dass der Grafikprozessor auch in theoretischen Extremfällen wie dem Stabilitätstest Furmark nicht außerhalb der Spezifikation läuft. Laut AMD verbraucht eine Grafikkarte im Furmark mitunter 20 Prozent mehr Strom als im anspruchsvollsten Spiel. Die maximal zulässige Stromaufnahme und vor allem auch die leistungsrelevanten Taktfrequenzen müssten daher in erster Linie auf theoretische Anwendungen und nicht auf die alltägliche Spielepraxis ausgelegt werden. Tatsächlich bedeutet dies nichts anderes, als dass der Grafikchip seine Taktfrequenz reduziert, sobald der Stromverbrauch die Vorgabe von AMD übersteigt (was Nvidia bei den Geforce-GTX-500-Karten über eine Programmerkennung beim Furmark ebenfalls macht). In Spiele soll diese Automatik allerdings nicht greifen und zumindest bei unseren Benchmarks konnten wir keine Taktdrosselung feststellen – laut MSI Afterburner arbeitete die Radeon HD 6970 durchgängig mit den spezifizierten 880 MHz Taktfrequenz.

PowerTune lässt sich im Catalyst Control Center über das Übertaktungsmenü Overdrive konfigurieren. Bis zu 20 Prozent mehr Stromaufnahme dürfen Sie erlauben – aber auch bis zu 20 Prozent weniger. Wenn Sie mehr freigeben, übertaktet sich die Karte zwar nicht von selbst, erreicht aber auch in Extremsituation häufiger ihren maximalen Takt von 880 MHz und bietet mehr Übertaktungsspielraum (in beiden Fällen verlieren Sie die Garantie Ihrer Grafikkarte). Wenn Sie die erlaubte Stromaufnahme senken, springt der Taktbegrenzer früher an. Laut AMDs eigenen Tests kann das den Energieverbrauch ein ganzes Stück reduzieren, ohne allzu viel Leistung zu kosten.

Fazit

Standardmäßig können Sie an eine Karte bis zu fünf Monitore anschließen, brauchen dann aber Displayport-TFTs- oder Adapter. Für die maximalen sechs TFTs ist eine spezielle, nur separat erhältliche Verteilerbox fällig. Standardmäßig können Sie an eine Karte bis zu fünf Monitore anschließen, brauchen dann aber Displayport-TFTs- oder Adapter. Für die maximalen sechs TFTs ist eine spezielle, nur separat erhältliche Verteilerbox fällig.

Die Strategie eines kleinen, energieeffizienten Grafikchips gibt AMD mit Cayman beziehungsweise der Radeon HD 6970 auf. Trotzdem kommt das neue Radeon-Spitzenmodell alles in allem nicht an die Geforce GTX 570 heran. Für uns scheint entweder der Treiber noch nicht auf die neue Shader-Architektur optimiert zu sein oder der Chip selbst ist schlicht nicht so schnell wie erwartet beziehungsweise erreicht mehrheitlich nicht die eigentlich eingeplanten Taktraten. Ohne die im letzten Moment angesetzte Preissenkung von 399 auf jetzt 329 Euro wäre die Karte vollkommen überteuert gewesen. So aber hat die Radeon HD 6970 mit rund 15 Prozent weniger Spieleleistung zu einem 15 Prozent niedrigeren Preis noch ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis (wegen der schlechten Verfügbarkeit liegt die GTX 570 momentan eher bei 370 als den anvisierten 350 Euro). Der Stromverbrauch entspricht ungefähr dem der GTX 570, die Energieeffizienz ist bedingt durch die geringere Leistung also schlechter, und der Lüfter dreht deutlich lauter auf.

Für uns ist die Geforce GTX 570 somit die insgesamt rundere Oberklasse-Grafikkarte als die Radeon HD 6970. Da helfen auch die durchaus praktischen Übertakterfunktionen wie Powertune zur stabileren Stromversorgung oder das Backup-Bios nicht mehr, weil Sie der breiten Mehrheit der Spieler einfach egal sein werden. Die 2,0 GByte Videospeicher bringen in der Praxis sowieso nichts, es sei denn, Sie betreiben die Karte im Eyefinity-Betrieb mit wenigstens drei Monitoren. Aber dennoch machen Sie mit der Radeon HD 6970 nichts falsch, solange Sie nicht allzu empfindliche Ohren haben oder vorrangig mit Headset spielen. Die Radeon HD 6970 soll von den einschlägigen Herstellern ab sofort erhältlich sein. Ob es um die Verfügbarkeit besser bestellt sein wird als zuletzt bei Radeon HD 6870 und HD 6850 sowie Geforce GTX 580 und GTX 570, können wir noch nicht abschätzen. Am besten greifen Sie direkt zu, wenn Sie einen Neukauf beabsichtigen, bevor die Nachfrage das Angebot wieder übersteigt. Zumal eine kostengünstigere, aber genauso schnelle 1,0-GByte-Variante wie bei der Radeon HD 6950 noch nicht auf der Agenda von AMD steht.

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