Das aktuelle MacBook Air M3 kommt in der Standardkonfiguration mit 8 GByte Arbeitsspeicher. (Farknot Architect, Adobe Stock)

In einem Interview beantwortete Apple eine Reihe von Fragen zur aktuellen Mac-Ausstattung. Die wohl kontroverseste Aussage: 8 GByte RAM sind »eine geeignete Option«, abhängig von der Nutzung.

Warum das wichtig ist: Selbst in der Pro-Reihe der Macs beträgt die RAM-Ausstattung 8 GByte. Für mehr Arbeitsspeicher verlangt Apple deutlich mehr Geld.

Möchte man den gewählten Mac auf 16 GByte aufrüsten, werden stolze 230 Euro fällig.
Auch bei den anderen Macs im Line-up verlangt Apple den hohen Preis von 230 Euro.

Wie argumentiert Apple, dass auch 2024 noch 8 GByte statt 16 GByte standardmäßig im Mac verbaut sind?

Dafür reichen 8 GByte laut Apple aus

Was ist passiert? Kate Bergeron (Vice President of Engineering) und Evan Buyze (Mac Product Marketing Team) beantworteten die Fragen der chinesischen Plattform IT Home (via Applesfera).

Auf den Hinweis der Plattform, dass die Kombination von 8 plus 256 GByte nicht kundenfreundlich sei, was die langfristige Nutzung und das generelle Arbeitserlebnis angehe, antwortete Apple:

Die 8 GByte Speicher reichen aus, um häufige Aufgaben wie das Surfen im Internet, das Streamen von Inhalten und die leichte Bearbeitung von Fotos und Videos auszuführen. Für diese Art von Aktivitäten sind 8 GByte Arbeitsspeicher eine geeignete Option und bieten dem durchschnittlichen Benutzer eine gute Leistung.

Kontext: Die Aussage bezieht sich auf das MacBook Air, das derzeit die Einstiegsklasse in Apples Laptop-Palette darstellt.
Das Problem: Selbst das kleinste Modell der Pro-Serie mit einer UVP von rund 2.000 Euro ist nur mit 8 GByte Arbeitsspeicher ausgestattet. Ein Upgrade auf 16 GByte ist alles andere als kostengünstig.

Gegen Ende des Jahres wird der neue M4-Chip erwartet, der unter anderem für KI-Anwendungen optimiert sein soll. Es bleibt abzuwarten, ob Apple dann auf eine Standardkonfiguration mit 16 GByte respektive 18 GByte für die Pro-Reihe umstellt.

Seit 2016 gehören 8 GByte zur Standardausstattung eines MacBooks, zuvor war der Arbeitsspeicher mit 4 GByte bemessen.

Reichen 8 GByte Arbeitsspeicher beim Mac wirklich aus?

8 GByte RAM reichen dafür aus: Apple hat unserer Einschätzung nach nicht unrecht, wenn sie behaupten, dass die Menge an Arbeitsspeicher für rudimentäre Aufgaben ausreicht.

Hier arbeiten die Macs im Prinzip nervenschonend, ähnlich wie viele Laptops der Konkurrenz mit Windows als Betriebssystem.

8 GByte RAM könnten allerdings knapp werden: Bei ressourcenhungrigeren Aufgaben wie Bild- und Grafikbearbeitung (zum Beispiel von Adobe) kann es mit 8 GByte allerdings zu Problemen mit der knappen Menge an Arbeitsspeicher kommen.

Unerwartete Abstürze oder längere Wartezeiten sind mögliche Folgen.

Zum Vergleich: Der YouTube-Kanal Max Tech hat das aktuelle MacBook Air mit M3 Chip mit 8 und 16 GByte Arbeitsspeicher verglichen.

Das MacBook mit 16 GByte Arbeitsspeicher benötigt für Aufgaben wie den Export in Lightroom oder das Videoschnittprogramm Final Cut Pro deutlich weniger Zeit.
Während das MacBook Air M3 mit 8 GByte Arbeitsspeicher für einen Export 1:46 Minuten benötigt, sind es mit 16 GByte nur noch 1:11 Minuten.

Ältere Macs sind deutlich attraktiver

Patrick Schneider

@technikfind_de

Das meint der Experte: 8 GByte Arbeitsspeicher sind für den »normalen« Gebrauch gerechtfertigt, es muss aber nicht unbedingt das neueste Modell sein.

Wer sich wirklich einen Mac für rudimentäre Aufgaben wie Surfen, Office-Anwendungen, Streaming (Filme, Serien) und Co. zulegen will, für den kann sich ein Blick auf ältere MacBooks durchaus lohnen.

Das MacBook Air mit M1-Chip ist leistungsmäßig immer noch auf einem sehr guten Niveau und für alltägliche Aufgaben gut gerüstet.

Wenn ihr weniger Geld ausgeben wollt, kann sich auch ein Blick über den Tellerrand lohnen. Bei Windows-Laptops bekommt ihr in der Regel mehr Arbeitsspeicher zu einem günstigeren Preis.

Kommt für euch auch ein Gaming-Notebook infrage, schaut euch unsere Kaufberatung an: