Heute habe ich das Asus Rog Strix G18 im Test. Das Notebook ist mit seinem großen 18-Zoll-Display ein klassisches Desktop-Replacement-Gerät (DTR). Entsprechend üppig fallen Abmessungen und Gewicht aus. Besonders spannend an diesem Notebook ist die RTX 4080, die mit vollen 175 Watt TGP arbeiten darf.
Transparenzhinweis: Asus hat mir das Strix G18 für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht. Das Testgerät wurde nach dem Test wieder zurückgeschickt.
Ausstattung
Asus hat uns das ROG Strix G18 mit der Modellnummer G814JZR in die Redaktion geschickt. Das Notebook weist die folgende Ausstattung auf:
- CPU: Intel Core i9 14900HX mit 24 Kernen und maximal 5,8 GHz
- Grafik: Nvidia RTX 4080 mit einer TGP von 175 Watt
- RAM: 32 GB DDR5-4800
- Display: 18-Zoll-IPS-Panel mit einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln
- SSD: 1x 1 TByte PCIe 4.0 NVMe
- Konnektivität: WiFi 6E, Bluetooth 5.3, 2,5 GBit-LAN
- Audio: 2x Lautsprecher
- Akku: 90 Wh
- Abmessungen: 39,9 x 29,4 x 3,8 Zentimeter
- Gewicht: 2,97 kg (Notebook), 0,79 kg (Netzteil)
Design
Optisch wirkt das G18 auf den ersten Blick geradezu unspektakulär und könnte durchaus als großes Office-Notebook durchgehen. Lediglich die großen Luftauslässe an der Rückseite deuten darauf hin, dass im Gehäuse wohl etwas mehr Leistung stecken dürfte.
Nach dem Einschalten legt das Asus Notebook dann seine optische Zurückhaltung ab. An der Vorderseite erstrahlt eine RGB-Leiste, die sich auch noch ein Stück um beide Seiten herumzieht.
Von dieser Beleuchtung hat man als Anwender zumindest was, wenn man das Gerät benutzt, was bei einer Illumination an der Rückseite oder am Deckel nicht der Fall ist. Ich bin zwar wirklich kein großer Freund von beleuchteter Hardware, aber selbst ich muss zugeben, dass der Hersteller das schön integriert hat.
Das Gehäuse selbst besteht aus Kunststoff, der Deckel aus Aluminium. Beim eingesetzten Material, das sich rund um die Tastatur befindet, handelt es sich um einen sehr glatten Kunststoff, der teilweise auch bedruckt wurde. Das Material fühlt sich dabei durchaus hochwertig an.
Die Verwindungssteifigkeit würde ich als unterdurchschnittlich bezeichnen. Speziell die superbreite Handballenauflage lässt sich direkt neben dem Touchpad bereits mit wenig Druck etwas eindrücken. Hier hätte Asus an der Unterseite links und rechts neben dem Touchpad besser noch Verstrebung anbringen sollen.
Die Tastatur ist dagegen erfreulich fest und kann nur mit übertrieben starkem Druck minimal eingedrückt werden. Hebt man das geöffnete Notebook an einer Kante hoch, sind deutliche Knarzgeräusche zu hören. Auch die Unterseite kann leicht eingedrückt werden. Mit der Stabilität eines Alu-Chassis kann das Gehäuse des G18 nicht mithalten.
Allerdings muss man das Ganze ein wenig relativieren, denn es handelt sich um ein richtig großes Notebook, welches sich klar auf dem Schreibtisch am wohlsten fühlt.
Nur die wenigstens von euch werden es sich antun, dieses Riesengerät ständig mit sich herumzuschleppen. Für das vorgesehene Einsatzgebiet als Desktop-Replacement ist die Stabilität daher noch ausreichend.
Das Asus Strix G18 bietet euch die folgenden Anschlüsse:
- 2x USB-C 3.1 mit DisplayPort-Unterstützung
- 2x USB-A 3.1
- 1x Thunderbolt 4 / USB4 mit DisplayPort-Unterstützung
- 1x HDMI 2.1
- 1x 3.5mm Klinke (Line-In/Out)
- 1x RJ-45 2.5Gb LAN
Eingabegeräte
Die Tastatur des Asus G18 kommt im Island-Style. Hinsichtlich der Stabilität hatte ich aufgrund der labilen Handballenauflage schon ernsthafte Sorgen. Doch die Überraschung ist gelungen, das Keyboard lässt sich nur mit Kraft minimal eindrücken.
Das Tippgefühl gefällt mir grundsätzlich gut, auch wenn ich absolut nicht nachvollziehen kann, warum der Hersteller bei der Menge an zur Verfügung stehendem Platz eine einzeilige Enter-Taster verbauen muss.
Oberhalb der Tastatur befinden sich noch fünf Zusatztasten für die Lautstärke, Mikrofon ein/aus, für die Auswahl verschiedener herstellerspezifischer Leistungsprofile und für das Tool Asus ROG Armoury Cate.
Das 13 x 8,5 Zentimeter messende Touchpad lässt sich angenehm bedienen, gibt bei Druck allerdings wie die Handballenauflage nach. Ein paar Verstrebungen mehr an der Unterseite hätten dem G18 gutgetan.
Display
Beim Display verbaut Asus ein 18-Zoll-IPS-Panel des Herstellers BOE (NE180QDM-NZ4) mit einer Bildwiederholfrequenz von schnellen 240 Hz. Die Auflösung beträgt für ein Gaming-Notebook sinnvoll gewählte 2.560 × 1.600 Pixel.
Beim Farbraum gibt BOE eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraumes von 99 Prozent an, während Asus selbst von 100 Prozent spricht. Eine Abdeckung von 99 Prozent ist aber ebenfalls in vielen Fällen für professionelle Anwendungen ausreichend.
Laut Datenblatt erreicht das Panel eine maximale Helligkeit von 500 cd/m². Im Test bleibt es mit 457 cd/m² allerdings etwas dunkler. Rein subjektiv wirkt das Display sehr farbenfroh und gleichmäßig ausgeleuchtet. Dank der matten Oberfläche werden Reflexionen auf ein Minimum reduziert.
Ein Blick ins Innere
Um in das Innere des Asus G18 zu gelangen, müssen zuerst elf Schrauben herausgedreht werden. Danach lassen sich die umlaufenden Clips vorsichtig mit einem Spatel oder einem Plektrum lösen.
Nach dem Abnehmen der Bodenplatte kommt ein üppig dimensioniertes Kühlsystem mit drei Lüftern zum Vorschein. Der 90-Wh-Akku wirkt in dem großen Gehäuse fast schon ein wenig verloren.
Das Asus G18 bietet dem aufrüstwilligen User verschiedene Möglichkeiten. Alle Steckplätze sind allerdings erst einmal von Wärmeleitfolie abgedeckt und nicht sofort erkennbar. Es sind zwei M.2 Slots für SSDs vorhanden. Weiterhin können die beiden RAM-Riegel und das WLAN-Modul ausgetauscht werden.
Performance
Wie zu erwarten, liegt der Intel 14900HX beim Geekbench CPU-Score vorne. Im Single-Core-Vergleich ist der Vorsprung noch überschaubar, während sich beim Multi-Core-Test deutlich bemerkbar macht, dass der 14900HX mit seinen 24 Kernen ganze 8 Cores mehr als der Ultra 9 185H hat.
In einem extra Artikel haben wir das Testverfahren ausführlich erklärt: So testen wir die Notebooks auf GameStar Tech
Keine Überraschungen gibt es auch im Geekbench-GPU-Benchmark. Die RTX 4080m die im Asus G18 mit einer TGP von 175 Watt betrieben wird, deklassiert eine 125 Watt RTX 4070m und ist fast doppelt so schnell wie eine RTX 4060m.
Richtig Gas gibt das Asus-Notebook dann beim 3DMark Time Spy. Alle Einzeltests werden souverän gewonnen. Die RTX 4080m spielt hier schon in einer komplett anderen Liga als die RTX 4070m.
Beim PC Mark 10 liegt das Asus G18 bei den Benchmarks Essentials
und Produktivität
knapp vorn. Das Kapitel Digital Content Creation
gewinnt das G18 deutlich, während die RTX 4070m im Gaming-Benchmark überhaupt kein Land mehr sieht.
Spiele-Benchmarks
Wenig überraschend setzt sich die 175 Watt RTX 4080m in jedem Test deutlich von der 125 Watt RTX 4070 ab. In 4K schafft aber auch die RTX 4080m keine spieletaugliche Frameraten mehr.
In AC Valhalla sind die Abstände immer noch deutlich vorhanden. Mit einer Ausnahme: In 4K kann sich das G18 nicht vom eigentlich schwächeren Acer Neo 14 absetzen. Der Test wurde mehrfach wiederholt, das Ergebnis blieb dasselbe.
Temperaturen & Lautstärke
Die Temperaturen haben mir sehr gut gefallen. Dass die CPU unter Last kurzzeitig auch mal 90 Grad erreicht, ist nichts Ungewöhnliches. Im Idle hätten es vielleicht ein paar Grad weniger sein können, aber dennoch sind die gemessenen Werte gut.
Absolut überzeugend arbeitet die Kühlung bei der 175-Watt-GPU. Diese wird unter Volllast nur 79 Grad warm, ein ausgezeichnetes Ergebnis. Die SSD bleibt mit maximal 46 Grad ebenfalls in einem völlig unkritischen Bereich.
Die Temperaturen der Oberflächen sind ebenfalls einwandfrei. An keinem Messpunkt werden 50 Grad erreicht. Der wärmste Hotspot liegt mit 48,4 Grad oberhalb der Tastatur. Die Handballenauflage erwärmt sich auf schlappe 30 Grad, während es auf der Tastatur maximal 34,5 Grad werden. Insgesamt eine überzeugende Vorstellung.
Asus hat das Kühlsystem des G18 augenscheinlich gut im Griff, trotz wirklich guter Temperaturen wird das Gerät maximal 49,5 Dezibel laut. Das ist durchaus gut hörbar, allerdings handelt es sich um ein tieffrequentes Rauschen, das meinem Erachten nach relativ gut erträglich ist.
Akkulaufzeit
Der im Asus G18 verbaute Akku hat eine Kapazität von satten 90 Wh. Viel Kapital kann das große Notebook daraus allerdings nicht schlagen. Im Gaming-Test kommt das Gerät auf eine Laufzeit von 66 Minuten, bei den leistungsstarken Komponenten habe ich aber auch nicht mit mehr gerechnet.
Die Laufzeit im Test Modernes Office
ist mit 90 Minuten auch nicht sehr viel länger. Lediglich im Reader Test
des Battery-Eater-Tools kommt das G18 auf eine konkurrenzfähige Laufzeit von rund 11,5 Stunden.
Das klingt jetzt alles erst einmal alles nicht wirklich berauschend. Man muss die Werte aber im Kontext betrachten: Das Asus Strix G18 ist ein großes und sehr leistungsstarkes Desktop-Replacement-System, das sich für den mobilen Einsatz sowieso nur bedingt eignet.
Seht den Akku mehr als eine integrierte unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), die eure Daten und Spielstände bei einem plötzlichen Stromausfall retten kann und nicht als mobile Stromversorgung.
Solltet ihr euch das Asus Strix G18 kaufen?
Das Asus Strix G18 ist das richtige Notebook für euch, wenn …
- … ihr Wert auf hohe Leistung und trotzdem niedrige Temperaturen legt.
- … Größe und Gewicht keine Rolle spielen.
- … ihr einen halbwegs mobilen Rechner mit großem Display sucht.
Mögliche Alternativen
Razer Blade 18: Dieses Notebook kostet gewöhnlich ebenfalls weit über 3.000 Euro. Es gibt aber immer mal wieder Deals wie beispielsweise vor einigen Tagen, wo es für 2.499 Euro erhältlich war. Ein ausgezeichneter Preis für ein qualitativ hochwertiges Notebook mit RTX 4080 und Intel Core i9 14900HX.
MSI Titan 18: Wenn ihr nicht mehr wisst, wohin mit dem Geld, könnte das MSI Titan 18 eine valide Alternative sein. Ab 3.800 Euro geht der Spaß mit Mini-LED-Display, RTX 4080, Core i9 14900HX und 64 GB RAM los. Dafür bekommt ihr ein Spitzen-Notebook, das keine Kompromisse eingeht…auch nicht beim Gewicht von 3,6 Kilogramm.
Acer Predator Helios 18: Mit knapp über 3.000 Euro ebenfalls nicht günstig ist das Acer Predator Helios 18. Es besitzt die gleiche GPU und CPU wie die beiden anderen Empfehlungen. Als Display setzt der Hersteller ebenfalls auf ein hochwertiges Mini-LED-Panel.
Wenn es drei Nummern kleiner sein darf, werft gerne mal einen Blick auf das Asus Zephyrus G14: Gaming-Kracher im Taschenformat: Der Asus Zephyrus G14 hat mich im Test voll überzeugt!
Fazit zum Asus Strix G18
Das Asus Strix G18 ist ein großes Notebook, dessen solltet ihr euch vor dem Kauf bewusst sein. Einen solchen Klopper den ganzen Tag mit sich herumzuschleppen, ist keine Freude. Allerdings muss ich fairerweise direkt dazu sagen, dass das G18 dafür eigentlich auch nicht gedacht ist. Es soll einen stationären PC ersetzen und lediglich ein Minimum an Mobilität gewährleisten.
Berücksichtigt ihr diesen Umstand, erhaltet ihr ein wirklich gutes Notebook, welches das Potenzial hätte, sehr gut zu sein. Dem steht allerdings das nicht sonderlich verwindungssteife Chassis im Weg. Speziell am Boden, der Handballenauflage und im Bereich des Touchpads gibt das Material bereits bei moderatem Druck deutlich nach.
Sicher, das schränkt die Funktionalität nicht ein, es zeugt aber auch nicht gerade von besonders hoher Qualität. Bei einem Gerät, das euch im Angebot mindestens 2.800 Euro kostet, erwarte ich mehr.
Die Verarbeitungsqualität ist eigentlich gut, ich sehe bei dem labilen Chassis daher eher einen Konstruktionsfehler als eine schludrige Verarbeitung. Dieser Lapsus ist umso bedauerlicher, da Leistung, Display, Tastatur und die Temperaturen absolut überzeugen.
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