Der neue Handheld-PC Asus ROG Ally X ist seit einigen Wochen auf dem Markt und konnte bei den meisten Tests einen sehr guten Eindruck hinterlassen - auch bei unserem.
Das Ally X ist allerdings deutlich teurer als das erste Modell, obwohl die Änderungen nicht zahlreich sind. Es gibt zwar schlagfertige Gründe, das zusätzliche Geld in die Hand zunehmen, aber auch welche, die klar für das günstigere Gerät sprechen.
Unsere Gegenüberstellung bringt euch Klarheit.
Die wichtigsten Unterschiede
Der Akku
Der allerwichtigste Unterschied zwischen den beiden Geräten ist ohne Zweifel die Akkukapazität. Die ist beim neuen Gerät doppelt so groß – und das merkt man.
Ihr könnt mit dem Ally X deutlich länger ohne Stromkabel spielen, als mit dem Vorgänger. Wenn ihr also vorhabt, mobil zu spielen, zum Beispiel auf Reisen oder in eurem Garten, dann lohnt sich der höhere Preis des neuen Gerätes allemal.
Ich habe mit dem ROG Ally X gerne Elden Ring gespielt und dabei hielt es mit einer TDP von 25 Watt meistens über drei Stunden durch, bevor der Handheld wieder aufgeladen werden musste. Beim ROG Ally sind nur weniger als zwei Stunden mit derselben TDP möglich.
Der Arbeitsspeicher
Das ROG Ally X besitzt zwar denselben Ryzen Z1 Extreme-Prozessor wie das ROG Ally, allerdings ist die Leistung in Spielen trotzdem etwas besser.
Das liegt daran, dass beim neuen Gerät 24,0 GByte RAM verbaut wurden. Das heißt, der GPU können 8,0 GByte als Videospeicher zugewiesen werden und trotzdem bleiben 16,0 GByte für das restliche System übrig. In der Praxis liegt der Leistungsgewinn bei etwa 5 bis 10 Prozent.
Das ist nicht die Welt, aber kann den Unterschied zwischen 27 und 30 FPS bedeuten. Oder zwischen hoher und mittlerer Textureinstellung.
Elden Ring
- 30 W
- 25 W
- 15 W
- 0
- 10
- 20
- 30
- 40
- 50
Der USB4-Anschluss
Wenn ihr in Zukunft plant, den Handheld-PC mit einer eGPU zu kombinieren, also einer externen Grafikkarte, dann empfiehlt es sich beim Neukauf, zum ROG Ally X zu greifen.
Der USB4-Anschluss stellt sicher, dass ihr herkömmliche externe Grafikkarten-Gehäuse anschließen könnt, die über diese Verbindung verbunden werden
Beim Vorgänger habt ihr als einzige Option die proprietären eGPUs von Asus, die nur mit Asus ROG-Geräten kompatibel sind (und nicht günstig).
Solltet ihr schon eine Asus-eGPU besitzen, dann müsst ihr euch gut überlegen, ob ihr auf das ROG Ally X aufsteigen wollt. Diese Modelle könnt ihr nicht mit dem neuen Handheld verbinden.
Der erweiterbare Speicher
Bei beiden Handhelds könnt ihr die interne SSD austauschen. Beim ersten ROG Ally handelt es sich noch um kleinere 2230er SSDs. Die Auswahl ist bei diesem Formfaktor nicht sehr groß und die Preise meist höher.
Der Speicher lässt sich zwar mit einer microSD-Karte erweitern, jedoch sind die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten deutlich langsamer und es gibt Berichte über defekte microSD-Karten beim ersten Gerät.
Der neue ROG Ally X verwendet hingegen das weitverbreitete 2280-Format für SSDs, das ihr auch bei vielen Desktop-Mainboards findet. Die Preise sind niedriger.
Dazu kommt der microSD-Kartenslot, bei dem es noch keine Berichte über defekte Speicherkarten gibt.
Die Ergonomie
Der ROG Ally X ist dank abgerundeter Griffe etwas ergonomischer als das erste Modell. Obwohl der Akku doppelt so groß ist, ist das Gewicht nur um 70 Gramm gewachsen, was in der Praxis nicht negativ auffällt.
Das neue Gerät ist etwas schwerer, dennoch empfand ich es als minimal angenehmer zu halten im Vergleich zum ersten ROG Ally.
Der Preis
Das vielleicht wichtigste zum Schluss: Das neue Asus ROG Ally X kostet stolze 900 Euro.
Das Vorgängermodell ist nicht selten im Angebot und sogar für Preise unter 500 Euro erhältlich, wenn ihr die Augen offen haltet.
Sollten die Neuerungen für euch nicht ausschlaggebend sein, dann könnt ihr mit dem ersten Gerät sehr viel Geld sparen.
Für wen lohnt sich das Upgrade?
Asus ROG Ally X hat wenig Neuerungen, die aber eine großen Unterschied ausmachen können. Greift zum neuen Modell, wenn …
- … ihr vor allem unterwegs oder fern von einer Steckdose damit spielen wollt.
- … ihr vorhabt, den Speicher zu erweitern.
- … ihr euch zukünftig eine eGPU kaufen wollt.
Ihr könnt dagegen getrost zum Vorgänger greifen, wenn …
- … ihr kein Problem damit habt, mit angeschlossenen Stromkabel zu spielen.
- … ihr schon eine Asus ROG eGPU besitzt.
- … euch der Preis von 900 Euro zu hoch ist.
Meine Empfehlung: Wenn euch der hohe Preis von 900 Euro abschreckt, dann macht ihr mit dem Griff zum Vorgänger nichts falsch. Für den großen Preisunterschied könnt ihr euch noch eine solide Powerbank in den Warenkorb packen.
Wenn ihr jedoch das aktuell beste Gesamtpaket bei den Windows-Handhelds haben wollt und euch nicht mit externen Stromquellen herumschlagen wollt, dann gibt es derzeit keine bessere Wahl als Asus neuen ROG Ally X.
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