Augmented-Reality-Laptop: Der Hersteller Spacetop präsentiert seinen Computer ohne Bildschirm

Groovy! Dieser Laptop projiziert euch den Bildschirm vors Gesicht – und beeindruckend mit einer gigantischen Bilddiagonalen. Sieht so der Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Sehen wir bald alle so aus, als wären wir frisch aus der Matrix gefallen? Immerhin hat die AR-Brille von Sightfull mehr Tragekomfort als eine zentnerschswere VR-Brille. (Bild-Quelle: RobinHiggins über Pixabay, Sightful) Sehen wir bald alle so aus, als wären wir frisch aus der Matrix gefallen? Immerhin hat die AR-Brille von Sightfull mehr Tragekomfort als eine zentnerschswere VR-Brille. (Bild-Quelle: RobinHiggins über Pixabay, Sightful)

Der Hersteller Sightfull hat jetzt einen wahrlich ungewöhnlichen Laptop vorgestellt. Der Name des Geräts: Spacetop. Hinter der Firma Sightful stecken zwei israelische Ingenieure, die zuvor bei der amerikanischen AR-Firma Magic Leap beschäftigt waren (golem, t3n und Slashcam haben berichtet). 

Die Besonderheit besteht darin, dass Spacetop über keinen Bildschirm verfügt. Stattdessen wird das Notebook mit einer AR-Brille geliefert, die euch einen Augmented-Reality-Desktop direkt vor die Augen projiziert. Über eine Bilddiagonale von gigantischen Ausmaßen soll euer virtueller Arbeitsplatz verfügen: 2,54 Meter (100 Zoll) werden seitens Hersteller aufgeführt. 

So sieht als der digitale Arbeitsplatz der Zukunft aus? Vielleicht

Ein weiterer vom Hersteller propagierter Vorteil betrifft die Privatsphäre. Denn welche Fenster auf dem Desktop geöffnet sind, oder welche Geschäfts-Mail mit Sicherheitsstufe 1 gerade beantwortet wird, sieht nur die- oder derjenige mit VR-Brille auf der Nase.

Da, wo bei einem Laptop der Bildschirm angebracht wäre, befindet sich beim Spacetop ein Sockel. Über diese blendet die VR-Brille laut Herstellerangaben Informationen ein.

Der VR-Laptop ist derzeit im Rahmen eines Early-Adopter-Programms erhältlich (begrenzt auf 1.000 Interessenten). Kosten wird das Spacetop bei Markteinführung vermutlich 2.000 US-Dollar.

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Die wichtigsten Eckdaten zum Spacetop

Einen Wermutstropfen lautet bereits jetzt: Der Spacetop hat eine tendenziell ernüchternde Akkulaufzeit von fünf Stunden. Für amtliches Remote Arbeiten ohne Steckdose ist der Spacetop dann unter Umständen (noch) nicht ausgelegt. 

Das Spacetop an sich erinnert in Bauart und Größe an einen gewöhnlichen Laptop - das schließt die Eingabegeräte ein; in das Gehäuse sind, wie auch bei konventionellen Laptops, Tastatur und Trackpad verbaut.

Nachfolgend haben wir einige Fakten zum AR-Headset zusammengetragen. Das Werbematerial zum Laptop zeigt eine schlank gehaltene AR-Brille, die nichts mit bekannt-klobigen Tech-Augengläsern gemein hat.

Der Vorteil dieser kompakten Bauart hat zugleich einen Nachteil im Gepäck: Die AR-Gläser lassen sich nicht zusammen mit einer Sehstärken-Brille verwenden. Auf Anfrage sollen jedoch Gläser mit Stärke lieferbar sein.

Zu den Fakten der AR-Brille: 

  • Auflösung von 1080p pro Auge 
  • Bildwiederholrate von 72 Hertz
  • Sichtfeld von 53 Grad 

Die wichtigsten technischen Spezifikationen des Spaceports lauten: 

  • CPU: Snapdragon-865-Prozessor 
  • GPU: Adreno-650-Grafikkarte 
  • Arbeitsspeicher: 8 GByte RAM 
  • Speicherplatz: 256-Gigabyte-SSD-Festplatte 
  • Zwei USB-C-Ports (3.2 Gen2) - inklusive DP Alternate Mode. Dementsprechend können wahlweise Bildschirme mit dem Spacetop verbunden werden. 

Meinung des Redakteurs

Patrick Poti: Dank einer gefühlten Tonne auf dem Nasenrücken und Rundum-Isolation von der Außenwelt verbinde ich mit Virtual-Reality-Arbeitsplätzen eher Kopfschmerzen als Komfort.

In Anbetracht der Tatsache, dass der virtuelle Arbeitsplatz bei Spacetop in meine sichtbare Realität hineinreicht, das AR-Spekuliereisen eher an eine Sonnenbrille erinnert, denn einen Ziegelstein mit Tech-Innereien, bin ich vorsichtig optimistisch; ich bleibe aber vorerst bei meinem Multiscreeen-Setup.

Indes: es gibt erste (konstruktive) Kritik von The Verge, die sich die VR-Brille des Spacetops schon aufs Gesicht gezogen haben. Zentrale Kritikpunkte sind: Ihr müsst den Kopf hin und her schwenken, um auch wirklich die komplette Bilddiagonale überblicken zu können.

Entsprechend verglich The Verge den AR-Arbeitsplatz mit einem Multi-Monitor-Setup. Daneben wurde der Prozessor (Snapdragon-865-Prozessor) und dessen überschaubare Leistung moniert. Abschließend wird dem Spacetop aber durchaus Zukunftspotenzial bescheinigt.

Denkt ihr, das AR-Gerät Spacetop ist der Inbegriff der »Neuen Arbeit«? Müssen sich bald alle Laptop-Menschen, die sich den digitalen Gewinnern zurechnen wollen, AR-Gläser aufsetzen – oder wird das Gerät auf dem Markt zerschellen? Schreibt uns eure Meinung dazu gerne unten in die Kommentare! 

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