Das nervigste Detail dieser Tastatur ist gleichzeitig der Grund, warum ich sie jetzt über all mit hin nehme

Redakteur Alex hat beim Test Probleme mit der Corsair K70 Pro Mini Wireless. Doch gerade das störendste Detail überzeugt ihn am Ende am meisten.

Corsair K70 Pro Mini Wireless. Corsair K70 Pro Mini Wireless.

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Ein guter Freund von mir schwört schon seit Jahren auf Mini-Tastaturen. Ich hab ihn dafür immer belächelt: Du hast doch so viel Platz auf deinem Schreibtisch, sagte ich mehr als ein Mal, warum legst du dir nicht endlich eine gescheite Tastatur zu? Zu meiner Verteidigung sei jedoch erwähnt, dass die Dinger, die mein Kumpel Stefan seit irgendwann in den frühen 2000er-Jahren nutzt, nicht wirklich viel mit den hochfrisierten und vor RGB strotzenden Schönheiten von heute zu tun haben. Sonst hätte ich mich höchstwahrscheinlich direkt darauf gestürzt.

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Wie dem auch sei, mittlerweile bin ich ohnehin längst anderer Meinung. Meinen Zweitschreibtisch respektive meinen hübschen Fliesenwohnzimmertisch ziert seit geraumer Weile eine Razer Blackwidow V3 Mini Hyperspeed – auch wenn ich immer noch keine Handballenauflage dafür habe. Die V3 Mini kommt im 65-Prozent-Format und ist für mich vor allem wegen ihrer drahtlosen Verbindung interessant. Allzu viele Kabel verschandeln mir ja den Fliesentisch.

Die Tastatur aus diesem Test besticht ebenfalls durch ihre kabellosen Anschlussmöglichkeiten. Im Gegensatz zum minimal günstigeren Modell von Razer (190 Euro versus 200 Euro) zählt die Corsair K70 Pro Mini Wireless jedoch zu den 60-Prozent-Vertretern. Ein Umstand, der mich im Test mehr als ein Mal gestört, sich aber letztlich zu meinem persönlichen Highlight entwickelt hat.

Kurzfazit

Die Corsair K70 Pro Mini Wireless ist hochwertig verarbeitet. Dank ihres geringen Formfaktors ist sie ideal für kleinste Schreibtischanordnungen oder Reisen geeignet. Der Akku hält trotz RGB-Beleuchtung mehr als einen Tag, ohne sogar über eine Woche. Zum Preis von 200 Euro ist sie zwar alles andere als ein Schnäppchen, bietet dafür allerdings einigen technischen Schnickschnack.

Pro
  • hervorragende Verarbeitung
  • hohe Aktualisierungsrate
  • lange Akkulaufzeit
  • mehrere Anschlussmöglichkeiten
  • Switches austauschbar
Contra
  • hoher Preis

Das ist die Corsair K70 Pro Mini Wireless

  • Mechanischen Switches: Cherry MX Speed RGB Silver, Cherry MX Red
  • Beleuchtung: RGB-Einzeltastenbeleuchtung
  • Onboardspeicher: bis zu 50 Profile
  • Anbindung: 2,4 GHz Slipstream, Bluetooth, USB-C
  • Tastenkappen: PBT-Doubleshot
  • Abtastrate: 2.000 Hz (2,4-GHz-Funk, Slipstream), 8.000 (USB-C, Corsair Axon)
  • Gewicht: 640 Gramm
  • Akkuleistung: 32 Stunden mit RGB, 200 Stunden ohne Beleuchtung (Angaben des Herstellers)
  • Reichweite: bis zu 10 Meter
  • Preis: 200 Euro

Was sind die Besonderheiten der K70 Pro Mini Wireless

Anschlussmöglichkeiten

Als Funktastatur sind die wichtigsten Merkmale natürlich die Anschlussmöglichkeiten. Die Corsair K70 Pro Mini Wireless bietet zwei kabellose Varianten: Einmal via eine 2,4-Ghz-Funkverbindung mit dem Namen Slipstream. Dafür muss am PC, Mac, Laptop oder der Konsole der Nano-USB-Dongle angesteckt sein. Der lässt sich übrigens auf der Rückseite der Tastatur in einer Aussparung unterbringen:

Es ist schwer zu erkennen, aber die Aussparung für den USB-Dongle befindet sich unterhalb der »Back«-Taste. Es ist schwer zu erkennen, aber die Aussparung für den USB-Dongle befindet sich unterhalb der »Back«-Taste.

Dazu gibt es noch die Möglichkeit, Bluetooth 4.2 zu verwenden. Ich empfehle euch allerdings die Slipstream-Technik. Die Pollingrate (Aktualisierungsrate) ist dadurch höher (bis zu 2.000 Hz) und die Eingabeverzögerung geringer. Zumindest kommt mir die K70 Pro Mini Wireless damit tatsächlich reaktionsfreudiger vor, mit Bluetooth habe ich aufgrund der großen Distanz zu meinem Recher (immerhin rund 5 Meter) außerdem Verbindungsprobleme, die anderweitig nicht auftreten.

Zur Not kann ich die Minitastatur aber auch via USB-C (konkret USB-C auf USB-A) mit meinem Rechner verbinden. Zum Laden muss das ohnehin sein. Dann stehen sogar 8.000 Hz Pollingrate via Corsair Axon zur Verfügung. Ich merke da zwar keinen Unterschied mehr, aber sei’s drum.

Apropos Laden: Corsair gibt eine Akkulaufzeit bei aktiviertem RGB von 32 Stunden an, ich komme auf rund 30 Stunden. Die 200 Stunden ohne RGB habe ich jetzt nicht explizit überprüft, gehe aber davon aus, dass sie sich irgendwo in dem Spektrum bewegen wird.

Hot-Swap-Schalter

Die Schalter lassen sich via Hot-Swap-Funktion jederzeit tauschen. Die Schalter lassen sich via Hot-Swap-Funktion jederzeit tauschen.

Besonders überzeugen mich auch die hochwertigen PBT-Doubleshot-Tastenkappen. Es schreibt sich damit sehr gut, gleichzeitig dürfte ihnen ein besonders langes Leben garantiert sein. Das tolle Schreibgefühl rührt aber nicht nur daher. Hauptverantwortlich sind die vormontierten Cherry MX Speed Silver RGB-Switches. Die linearen Schalter lösen besonders schnell und leichtgängig aus – ideal für Gamer. Zur Wahl stehen außerdem die ebenfalls recht flotten Switches Cherry MX Red.

Wer auf andere Schalter steht, muss sich aber nicht grämen. Dank der Hot-Swap-Funktion lassen sie sich jederzeit gegen andere austauschen – so lange sie dem Cherry-MX-Standard entsprechen.

Wie gut ist die K70 Pro Mini Wireless?

Dass es sich mit der K70 Pro Mini Wireless gut schreibt, habe ich bereits ausdrücklich erwähnt. Mir gefällt aber auch ihr Formfaktor, obwohl dafür einige Tasten auf dem 60-Prozent-Altar geopfert wurden. So zum Beispiel die Pfeiltasten.

Um ehrlich zu sein, war mir bis dahin gar nicht klar, dass ich ausgerechnet die sonst schnöden Pfeiltasten einmal vermissen würde. Nur als ich im Browser immer wieder vergebens versuchte, damit durch die automatisch vervollständigten Suchanfragen zu klicken, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es gibt zwar die Möglichkeit, die Pfeiltasten über die FN-Taste auf I, J, K und L zu verwenden, aber das ist mir zu umständlich. Da gewöhne ich mich lieber an den Verzicht.

Die K70 Pro Mini Wireless bietet keine dedizierten Pfeiltasten, stattdessen können sie via FN-Taste auf den Tasten I, J, K und L genutzt werden. Die K70 Pro Mini Wireless bietet keine dedizierten Pfeiltasten, stattdessen können sie via FN-Taste auf den Tasten I, J, K und L genutzt werden.

Der Verzicht hat im Übrigen auch seine Vorteile: Denn nur durch das konsequente Streichen von Tasten kann einerseits das gewohnte Schreibgefühl einer normalen Tastatur aufrechterhalten werden und sie andererseits so weit verkleinert werden, dass sie in praktisch jedes Handtäschchen passt. Zumindest ist die K70 Pro Mini Wireless dank ihrer geringen Größe (293 mm x 109 mm x 40 mm) meiner Meinung nach der ideale Reisebegleiter, ob Handtäschchen-geeignet oder nicht. Um eine Taste, auf die ich getrost verzichten kann, geht es im folgenden Artikel:

Ebenfalls richtig gut ist die Integration in die iCUE-Software von Corsair. Die ist gewohnt übersichtlich und bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, von denen ich ehrlicherweise zwar die wenigsten brauche, aber immerhin gibt es sie. Corsair versteht sich wirklich vortrefflich darauf, viele Optionen zu ermöglichen, ohne mich als Nutzer damit zu erschlagen. Chapeau!

Die RGB-Beleuchtung ist ebenfalls sehr gut gelungen. Alle Tasten lassen sich einzeln ansteuern, diverse vorgefertigte Profile bieten wohl für die meisten Geschmäcker das passende Bling-Bling. Ganz schick ist außerdem die rundherum angebrachte Lichtleiste. Sie sorgt für eine angenehm diffuse Beleuchtung auf meinem ohnehin schon super schicken Fliesentisch.

Für wen lohnt sich die K70 Pro Mini Wireless?

Der hohe Preis von 200 Euro grenzt die potenzielle Käuferschaft für die K70 Pro Mini Wireless stark ein. Vor allem, da sie in meinen Augen eine vollwertige Tastatur nicht ganz ersetzen kann. Dazu fehlen mir dann die Pfeiltasten doch zu sehr. Als Zweitgerät auf dem Wohnzimmertisch oder als Reisebegleiter ist sie allerdings ideal geeignet. Wo wir wieder beim Preis sind: Wer will so viel Geld für ein Sekundärgerät berappen?

Wenn Geld selbst für Peripheriegeräte jedoch keine Rolle spielt, dann können Gamer ebenso wie normale Nutzer hier bedenkenlos zuschlagen. Gleiches gilt für all jene, die auf Pfeiltasten und Co. ohnehin keinen Wert legen und lieber eine möglichst schlanke Tastatur ihr Eigen nennen wollen.

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