Das Ende der Steam Machines? - Valve sieht Zukunft für Steam OS

Das Experiment Steam Machines scheint gescheitert, Valve entfernt bei Steam die Hinweise auf die kleinen Rechner - das Spielen unter Linux soll aber im Fokus bleiben.

Steam Machines sind nun ein Teil der Videospiel-Geschichte. Steam Machines sind nun ein Teil der Videospiel-Geschichte.

Update, 06.04.2018: Die Steam Machines von Valve sind zwar keine Erfolgsgeschichte geworden, trotzdem will das Unternehmen aber weiterhin am eigenen Support von Linux als Spieleplattform festhalten. In einer offiziellen Stellungnahme auf Steam erklärte die Firma, man arbeite noch immer hart daran, Linux-Systeme zu einem »großartigen Ort für Spiele und Anwendungen« zu machen.

Vor allem die Vulkan-API habe von der Steam-Machines-Initiative profitiert, so Valve. Man investiere wesentliche Ressourcen in die Weiterentwicklung des Vulkan-Ökosystems, das Entwicklern die Unterstützung eigener Spiele und Programme unter Linux erleichtern soll. Außerdem arbeitet Valve eigener Auskunft nach an weiteren, noch nicht spruchreifen Linux-Initiativen.

Vulkan wird zwar noch in relativ wenigen Titeln wie etwa Doom oder Wolfenstein 2: The New Colossus verwendet, bislang konnten die entsprechenden Spiele aber technisch meist überzeugen. Ob mehr Titel dieser Art erscheinen werden und ob sie dem Linux-basierten SteamOS zu größerer Aufmerksamkeit verhelfen könnten, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.

Originalmeldung: Die Idee der Steam Machines war von Anfang an recht umstritten, auch wenn es durchaus gute Gründe für Valve gab, dieses Experiment zu starten. Valve hatte sich einen kleinen PC vorgestellt, der mit einer speziellen Linux-Version namens SteamOS zu einer alternative zu Spiele-PCs mit Windows werden solle. Da damals gerade Windows 8 aktuell war, mit dem sich nur wenige Gamer anfreunden wollten, schien auch der Zeitpunkt dafür recht gut gewählt.

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Gute Hardware-Unterstützung

Zusammen mit der Unterstützung mehrerer bekannter PC-Hersteller sollten die Steam Machines auch dafür sorgen, dass Spiele-PCs im Wohnzimmer den Konsolen Konkurrenz machen würden. Dazu hatte Valve außerdem den Steam Controller entwickelt, der bei vielen PC-Spielern heute durchaus beliebt ist, aber auch unter Windows problemlos funktioniert.

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Die beste Hardware, die aus dem Experiment Steam Machines stammt, war also auch alleine ein erfolgreiches Produkt - und der theoretisch mögliche Erfolg der kleinen Linux-Rechner blieb aus.

Windows 10 nicht zu schlagen

Das lag unter anderem auch daran, dass Microsoft mit Windows 10 viele der Kritikpunkte von Windows 8 behoben hat und sich sehr viele PC-Gamer schnell mit dem neuen Betriebssystem anfreunden konnten. Aber auch der harte Kern der Windows-7-Nutzer konnte nicht von SteamOS überzeugt werden.

Die Linux-Distribution ist zwar speziell für Spiele ausgelegt und Valve unterstützt Linux-Versionen von Spielen bei Steam, doch wie Tests zeigten, waren viele Titel bei gleicher Hardware unter Windows einfach deutlich schneller als unter SteamOS.

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Geringe Verkaufszahlen

Auf gewisse Weise torpedierte Valve auch die eigene Idee des Wohnzimmer-PCs mit Steam Link, einer Streaming-Box, die Spiele eines leistungsfähigen PCs auf den Fernseher übertragen konnte und so ebenfalls im Wohnzimmer spielbar macht. Geringe Verkaufszahlen der Steam Machines waren so eigentlich keine Überraschung mehr.

Nun hat Valve den Steam-Machines-Bereich ebenfalls von Steam entfernt und damit das Ende der Steam Machines bestätigt. Wichtig war das Experiment aber trotzdem, denn Gaming unter Linux hat davon mit Sicherheit profitiert und SteamOS wird wohl auch weiterhin gepflegt werden. Nur der Angriff auf Windows und Konsolen ist gescheitert.

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