Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten - So spielt sich das »Schwarze Auge«-Adventure

Funktioniert ein komplexes Pen&Paper-Rollenspielsystem auch als Adventure? Wir konnten uns vor Ort auf der gamescom überzeugen: Ja klar – und wunderhübsch sieht es auch noch aus.

Wer beim Wörtchen »Andergast« sogleich »Tod Nostria!« ruft, der ist ein echter Fan des in Deutschland sehr populären Pen&Paper-Rollenspielsystem »Das schwarze Auge«. Nach einigen Rollenspielen wie der Nordland-Trilogie der frühen Neunziger Jahre oder den Drakensang-Titeln wagt der Hamburger Entwickler und Publisher Daedalic (A New Beginning, The Whispered World) nun einen neuen Ansatz: Das Schwarze Auge: Satinavs Kettenwird ein waschechtes Point&Click-Adventure.

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Was zunächst ein wenig abwegig klingt, ergibt beim zweiten Blick vollkommen Sinn, denn zum einen sind Rätsel traditionell in den offiziellen Geschichten und Abenteuern verwurzelt und zum anderen bietet die Bände umfassende Geschichtsschreibung des aventurischen Kontinents genügend Stoff für Handlungs-getriebene Adventures.

So taucht Satinavs Ketten tief in die Welt von Aventurien ein und beginnt im leicht provinziellen Fürstentum und Städtchen Andergast, das seit Generationen mit dem Nachbarstaat Nostria im Clinch liegt. Als sich erste Entspannungstendenzen zwischen den beiden Fürstentümer abzeichnen, gerät der von einer düsteren Prophezeiung gezeichnete Held Geron in eine finstere Verschwörung, die das Schicksal beider Staaten beeinflussen wird. Während DSA-Kenner sich an vielen Details und Anspielungen erfreuen können, erwartet auch Nicht-Kenner eine packende und autonom funktionierende Geschichte.

Der Grad an liebevollen Details der handgezeichneten Bilder ist beeindruckend. Nicht zu sehen: Details wie das Gesicht des Vogel-Sezierers sowie seine Hand samt Arm sind aufwändig animiert. Der Grad an liebevollen Details der handgezeichneten Bilder ist beeindruckend. Nicht zu sehen: Details wie das Gesicht des Vogel-Sezierers sowie seine Hand samt Arm sind aufwändig animiert.

Die Steuerung und Rätsel geraten dabei ganz klassisch. So kombiniert und knobelt sich Geron durch das Abenteuer, in dem er zum Beispiel eine Lotteriefee durch ihren Lieblingssong ablenkt, um an die gewinnbringende Haselnuss zu kommen. Oder er täuscht einem den Pass versperrenden Stamm von Orks vor, dass ihr Kriegsgott neues Blut fordert und sie deshalb unverzüglich in den Kampf ziehen. DSA-Fans können sich übrigens freuen, da die Orks »echtes Orkisch« im Sinne des offiziellen Kanons sprechen. An der vollständigen Vertonung aller Dialoge wird derzeit noch gearbeitet.

Wie bei allen von Daedalic selbst entwickelten Adventures sind auch bei Satinavs Ketten die Hintergründe und Figuren allesamt handgezeichnet und –animiert. Das Ergebnis ist in unseren Augen mehr als beeindruckend. Eine so stimmig gezeichnete Mittelalter-Fantasy-Welt haben wir bisher noch nicht gesehen. Außerdem glänzen an allen Ecken und Enden liebevoll animierte Details, sei es »lediglich« ein Geflügelkäfig in der Ecke, Wellenkämme auf dem Meer oder die wechselnde Mimik in den Gesichtern der Charaktere. Satinavs Ketten erscheint im Frühjahr 2012.

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