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Profit zu jedem Preis? Warum das Internet stirbt und alle nur zuschauen
Ist das Internet, wie wir es kannten, bereits tot und wir haben es bloß nicht bemerkt? Vera geht in ihrem neuen Video der sogenannten Dead Internet Theory auf den Grund – einer Theorie, die so absurd klingt, dass sie eigentlich nur falsch sein kann. Oder? Wie viel Mensch steckt noch im Netz – und wie viel ist längst KI?
Was ist die Dead Internet Theory?
Die Theorie selbst hat ihre Wurzeln in einem Forum namens »Agora Road’s Macintosh Café«. Dort behauptete ein anonymer Nutzer 2021, das Internet sei schon Jahre zuvor gestorben – nicht im technischen Sinne, sondern im gesellschaftlichen.
Beiträge, Kommentare, Videos: Laut Theorie stammt vieles davon längst nicht mehr von echten Menschen, sondern von Bots, KI-Systemen oder automatisierten Content-Farmen. Eine großangelegte Desinformationskampagne soll das Netz systematisch unterwandert haben, um Kontrolle über die öffentliche Meinung zu gewinnen. Was wie die Prämisse eines Sci-Fi-Films klingt, trifft dennoch einen Nerv – denn das Gefühl der digitalen Leere kennen viele.
Zwischen Statistik und Misstrauen: Was ist dran?
Verschwörungstheorie hin oder her: Einige der zugrundeliegenden Beobachtungen lassen sich tatsächlich mit Daten belegen. Schon 2016 zeigte ein Report des Sicherheitsunternehmens Imperva, dass fast die Hälfte des gesamten Internet-Traffics auf Bots zurückzuführen war.
Mittlerweile dürften es sogar mehr sein. Plattformen wie YouTube und Facebook kämpfen längst mit gefälschten Views, automatisierten Kommentaren und Content-Farmen, die massenhaft generierten KI-Text ausspielen. Dazu kommt: Viele Inhalte wirken zunehmend generisch, austauschbar – als wären sie gar nicht mehr für Menschen gemacht, sondern nur für die Algorithmen.
Die Theorie mag übertreiben. Aber sie trifft ins Schwarze, wenn es um die zentrale Frage geht: Wer gestaltet das Netz eigentlich noch? Menschen oder Maschinen, die lediglich menschlich wirken?
Die KI-Vorhersage: Was kommt jetzt?
Im Frühjahr 2025 haben führende KI-Forscher in einem gemeinsamen Paper skizziert, wie sich künstliche Intelligenz bis 2027 entwickeln könnte. Die Prognosen sind ebenso beeindruckend wie beunruhigend: KI-Systeme könnten uns in vielen Bereichen übertreffen. Nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch in der Fähigkeit zur Manipulation. Experimente zeigen bereits, dass Bots in Foren gezielt Meinungen verändern können, effizienter als echte Menschen.
Doch wie es weitergeht, hängt davon ab, wie wir reagieren. Regulierung, Medienkompetenz und ein bewusster Umgang mit Technologie könnten das Netz wieder menschlicher machen. Vera bringt es im Video auf den Punkt: Vielleicht geht es nicht darum, ob das Internet tot ist, sondern darum, was wir daraus machen.
Denn die entscheidende Frage ist nicht, ob das Internet noch lebt – sondern, ob wir ihm wieder Leben einhauchen können.
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