Ich will nicht lügen – dieses Interview gehört zu den schönsten, die ich je geführt habe. Und ich habe viele großartige Interviews geführt. Was mich bei diesem besonders freut: Ich kam dazu, als ich gerade für einen anderen coolen Artikel recherchierte, nämlich den zu den unsterblichen Multiplayern.
Meine Neugierde für besondere Gaming-Nischen wurde also einfach doppelt belohnt. Mit einer Geschichte von einer Familie aus Hessen – und einer sehr beeindruckenden Spielerin, die bis ins hohe Alter Shooter spielt und damit vermutlich auch einen kleinen Rekord aufstellt.
Ein Septemberabend im Jahr 2022: Wir treffen uns zu viert in einem Discord-Call. Mit dabei sind Bernadette (30), Robert (57) und Dana (76). Die drei spielen zusammen als Familie in einem Clan. »Zocken ist schon lange Tradition in unserer Familie. Es schweißt uns zusammen und hat uns auch schon durch viele Krisen begleitet«, sagt Robert, der Vater.
Und ja, nicht nur seine Tochter Bernadette, sondern auch Mutter und Oma Dana spielt mit. Selbstverständlich. Robert lacht und erzählt: »Wenn jemand meine Mutter im Spiel beleidigt, kann ich sagen: ›Hey, pass auf, was du sagst. Sie ist auch hier!‹«
Eine Familie mit langer Gaming-Tradition
Angefangen hat alles mit dem ersten Far Cry, dem Shooter-Urgestein, das anfangs noch von Schöpfer und Entwickler Crytek betreut wurde, bevor Ubisoft dann später die Reihe übernommen hat. Robert erzählt:
2003 hingen mein Bruder und ich noch bei Counter-Strike, bis ein Kumpel aus Frankfurt fragte, ob wir nicht vielleicht Bock hätten, die Beta eines neuen Shooters zu spielen. Und das war Far Cry. Ich sag’s ehrlich, an dem Spiel habe ich drei Computer und drei Jobs verloren. Es bleibt bis heute der allerbeste Shooter.
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