Intel hat mit der Einführung der Alder Lake CPU-Reihe den Sockel gewechselt, was neue Mainboards zwingend nötig macht. Anstelle des vielen noch sehr vertrauten LGA 1200 gibt es nun schon einige Zeit den LGA 1700 und richtig, das weist auf 500 zusätzliche Kontakte zwischen CPU und Board hin. Diese sind nötig für Features wie PCIe Gen5 und den Support für DDR5-Speicher. Verpflichtend ist dieser RAM aber nicht, viele Platinen sind für DDR4 ausgelegt - beides gleichzeitig gibt es aber (noch) nicht. Inzwischen ist auch die mittlerweile dreizehnte Generation Core-i-CPUs erschienen und diese Raptor Lake genannten Prozessoren lassen sich ebenfalls mit LGA-1700-Boards nutzen.
Neben den bereits bekannten B660, H670 und Z690 genannten Chipsatzabstufungen gesellen sich jetzt auch noch die neueren 700er-Boards hinzu. Bahnbrechend neues bieten diese aber nicht, zufriedene Besitzer eines 600er-Boards können es auch mit Core i 13x00 weiternutzen. Die Wahl des Chipsatzes bestimmt aber, wie viele Features das Board bietet - und natürlich auch, wie teuer es ist.
Ungewohnt günstig
Asrock B660M Pro RS
Preis: ca. 115 Euro
Die Preise für LGA 1700-Mainboards liegen auf einem recht hohen Niveau, über AMDs B550-Platinen aber auch über den Vorgängern für LGA 1200. Wer sich weigert, mehr für das Mainboard als für den Prozessor auszugeben, kann aber auch vergleichsweise gut ausgestattete Einstiegsboards wie das Asrock B660M Pro RS bekommen. Und das sogar ohne die Einschnitte eines Boards mit eher für Officesysteme gedachtem Chipsatz.
Nicht nur bei der Boardgröße (Micro-ATX statt ATX) sondern auch bei den Features musste Asrock die Schere ansetzen. Der Grafikkartensteckplatz versteht sich nur auf PCIe Gen4 (kein Nachteil bisher, es gibt noch keine PCIe Gen5-GPUs), der zweite x16-Anschluss und der x1-Slot nutzen PCIe Gen3. Der LAN-Port überträgt mit einem Gigabit pro Sekunde statt der sonst inzwischen üblichen 2,5 GBit. Mit 2x M.2 und vier SATA-Ports könnt ihr dafür beim Massenspeicher durchaus sinnvoll aufrüsten und auch vier RAM-Slots (DDR4) sind vorhanden.
- Preis
- 4x DDR4
- Ausstattung
- kein PCIe Gen5
- Gigabit-LAN
Preis-Leistung mit B660
Asus TUF Gaming B660M-E D4
Preis: ca. 160 Euro
Das Asus-Board kommt mit B660-Chipsatz und dem kleineren mATX-Formfaktor. Ihr könnt es also auch in schmaleren Gehäusen nutzen, habt aber weniger Platz für Erweiterungen auf der Platine. So gibt es für Massenspeicher nur 2x M.2 PCIe Gen4 statt bis zu vier bei größeren und teureren Boards.
Der für die Grafikkarte vorgesehene x16-Steckplatz beherrscht kein PCIe Gen5, wie es bei Alder- und Rocket Lake möglich wäre. Stattdessen müsst ihr mit PCIe Gen4 vorlieb nehmen - was aktuell noch kein Verlust ist, Gen5-Grafikkarten gibt es noch keine.
Das Board gibt es in einer ähnlichen Variante auch mit DDR5-Steckplätzen, besitzt ihr aber noch eine gute Ausstattung schneller DDR4-Riegel wird der Umstieg mit der DDR4-Variante des Boards spürbar günstiger und nicht unbedingt weniger performant.
- 2,5 Gigabit LAN
- solide Brot- und Butter-Platine für i5
- auch für kleinere Gehäuse geeignet (mATX)
- älterer Onboardsoundchip
- kein OC via Multiplikator möglich
Gute Z790-Ausstattung aber günstig
ASRock Z790 PG Riptide
Preis: ca. 260 Euro
Während andere Z790 Euro eher lässig mit Preisgrenzen umgehen veranschlagt ASRock für das Riptide weniger als 300 Euro - fast schon günstig für Z790-Verhältnisse. Trotzdem wird nicht an Features gespart, alles was die aktuelle Plattform bietet, wird hier auch aufgefahren.
Dazu gehört natürlich der Support für DDR5 auch mit hohen Taktraten. Bis zu 128 Gigabyte könnt ihr dank vier Slots nutzen, auch wenn das vorerst im Gaming eher übertrieben scheint. Der erste PCIe-Slot beherrscht bereits PCIe Gen5, gleiches gilt für den primären M.2-Slot. Insgesamt sind gleich fünf M.2-Ports vorhanden und wenn euch das immer noch nicht genug Massenspeicher ermöglicht, gibt es noch acht SATA-Anschlüsse. LAN mit 2,5 GBit/s. gehört ebenso auf die Featureliste wie Thunderbolt 4.
- Erstklassige Ausstattung
- Zukunftssicher mit DDR5/PCIe Gen5
- 5x M.2 davon 1x PCIe Gen5
- Trotz gutem Preis nicht für Budget-Builds geeignet
Z790-Oberklasse optional auch mit DDR4
MSI MAG Z790 Tomahawk WiFi DDR4/DDR5
Preis: ca. 360 Euro
DDR4 oder DDR5: Ihr wollt ein hochwertig ausgestattetes Board mit einem Chipsatz der neuesten Generation, besitzt aber noch teuren DDR4-Speicher aus dem alten System? Dann wäre ein Z790-Board mit DDR4 eine Option für euch. Zwar verzichtet ihr im Vergleich zu hochtaktendem DDR5 auf ein paar Prozent Leistung, dafür spart ihr euch den Kauf neuer Speicherriegel. MSI bietet das Board aber auch als DDR5-Variante an, achtet beim Kauf daher auf die passende Bezeichnung.
Dank integriertem WiFi-Modul beherrscht das Board nicht nur LAN mit 2,5 Gigabit pro Sekunde sondern auch flottes WiFi6E-WLAN und Bluetooth 5.2. Für Übertakter interessant ist die Spannungsversorgung mit 16+2 Phasen. Für SSD-Massenspeicher stehen vier M.2-Slots zur Verfügung, einer davon beherrscht bereits PCIe Gen5.
- Gute Ausstattung inkl WiFi 6E
- M.2 mit PCIe Gen5
- Als DDR4 oder DDR5-Variante erhältlich
- Preis
Oberklasse zum Luxuspreis
Gigabyte Z690 Aorus Master 1.0
Preis: ca. 430 Euro
Wenn, dann richtig: Für die hochwertig ausgestatteten Mainboards zahlt ihr nicht viel weniger als für einen i9-Prozessor. Das lassen wir jetzt einmal kurz sacken..
Im Gegenzug liefern euch Boards wie das Gigabyte Z690 Aorus Master aber auch eine sehr gute Ausstattung mit viel Zukunftssicherheit. Und mit einem Blick auf die Preise von Platinen wie dem Asus ROG Strix Z690 ist Gigabyte sogar noch günstig mit dabei.
Mit einem 10 Gigabit-Anschluss fürs heimische LAN braucht ihr euch ums Nachrüsten von Netzwerkfunktionalitäten erst einmal keine Gedanken mehr zu machen. Hier wird es schon eher knifflig, einen passenden und bezahlbaren Router oder Switch zu bekommen.
Insgesamt 5x M.2 ist auf dem Board vorhanden, was das Aufrüsten von schnellem Speicher extrem erleichtert. Für zwei der Ports müsst ihr aber auf andere Anschlüsse verzichten: Ein M.2 teilt sich die Lanes mit dem unteren PCIe 16x-Steckplatz, der andere mit 2x SATA.
- 10 Gigabit LAN
- 5x M.2 für SSDs
- DDR5
- Preis
- wenige Prozent langsamer als vergleichbare Z690-Boards
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