Warum ist eure Downloadgeschwindigkeit nie so hoch, wie es euer Internetanbieter anzugeben scheint? Die Antwort ist einfacher, als ihr vielleicht glaubt

Es könnte am kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Mbit und Mbyte liegen.

Ihr ärgert euch über eure geringe Downloadgeschwindigkeit? Es kann sein, dass das nicht an eurer Leitung liegt - zumindest nicht direkt. (Bild: Adobe Stock - Alexandra) Ihr ärgert euch über eure geringe Downloadgeschwindigkeit? Es kann sein, dass das nicht an eurer Leitung liegt - zumindest nicht direkt. (Bild: Adobe Stock - Alexandra)

Ihr habt es vielleicht schon erlebt: Ihr seid bei einem neuen Internetanbieter und freut euch auf euer schnelles Internet, doch als ihr das neueste 200-Gigabyte-Spiel herunterladen wollt, merkt ihr, dass das nicht so schnell vonstattengeht, wie ihr dachtet.

Möglicherweise liegt das am Unterschied zwischen Megabit und Megabyte.

Wenn ihr ihn längst kennt, schaut stattdessen gerne in unserem aktuellen IFA-Ticker vorbei, der euch alle spannenden Neuigkeiten von der Messe zeigt. Wer dagegen Tech-Einsteiger ist und noch nicht weiß, wie sich Megabit und Megabyte unterscheiden, der liest einfach weiter.

Wie Internetanbieter vorgehen

Euer Internetanbieter gibt die Geschwindigkeiten der verfügbaren Internetleitungen in einer bestimmten Einheit an: Megabit – auch Mbit, Mb oder Mbps (Megabits pro Sekunde)

Wenn ihr also eine 500 Megabit-Leitung habt, verspricht euch der Anbieter eine Downloadrate von rund 500 Megabit pro Sekunde.

Hier kann ein Irrtum entstehen, da Downloadraten stattdessen oft in Megabytes (nicht Megabits) angegeben werden, zum Beispiel in Steam oder im Download-Fenster eures Browsers.

Wie unterscheiden sich Megabit und Megabyte? Es ist denkbar einfach: Bestimmt habt ihr schon einmal von den berühmten Nullen und Einsen gehört, durch die ein PC kommuniziert, Daten speichert und  – simpel gesagt – alles tut, was ein PC eben so macht.

Diese Nullen und Einsen sind die Bits, wobei ein Bit jeweils entweder für eine 0 oder eine 1 steht. Ein Datenpaket von 8 Bit wird wiederum zu einem Byte zusammengefasst. 

Wir halten fest:

  • Ein Byte ist die kleinste Maßeinheit für Datenspeicherung und Adressierung
  • Ein Bit ist die kleinstmögliche Informationseinheit in einem Byte.

Wie berechne ich meine tatsächliche Downloadgeschwindigkeit in Megabyte? Ganz einfach: ihr teilt die Anzahl an Megabit durch acht. Wenn eure Internetleitung also 500 Megabit Downloadrate bietet, dann werdet ihr eher eine Downloadgeschwindigkeit von rund 62,5 Megabyte haben. 

Wieso geben Internetanbieter ihre Geschwindigkeiten in Bit an? Ganz sicher ist das nicht, doch mit viel Fantasie kann kommt man da auf zwei fachliche Antworten:

  1. Standardisierung und Technik: Netzwerke und die zugrunde liegende Technik arbeiten auf der Bit-Ebene. Die meisten Protokolle, Übertragungsgeschwindigkeiten und Hardware-Spezifikationen werden in Bit oder Bit pro Sekunde gemessen. Deshalb ist es standardisiert, diese Einheiten zu verwenden, um die Bandbreite oder Übertragungskapazität auszudrücken.
  1. Kompatibilität mit globalen Standards: Viele internationale Standards und Organisationen wie die International Telecommunication Union (ITU) und das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) spezifizieren Netzwerkraten in Bits pro Sekunde (bps). Die Verwendung von Mbit/s ist daher weltweit einheitlich und erleichtert Vergleiche zwischen verschiedenen Anbietern und Technologien.

Doch es gibt noch einen dritten Grund, der ebenfalls viel damit zu tun haben dürfte:

  1. Reines Marketing: »Größer ist immer besser« müssen sich die ersten Internetanbieter gedacht haben, denn ein sehr wahrscheinlicher Grund für das Angeben in Megabit ist, dass es einfach nach mehr klingt als Megabyte – achtmal mehr, wie wir jetzt gelernt haben.
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