Am 27. Februar ist nach Monaten des Wartens endlich eine erste Version von Sigil erschienen. Bei dem Tool handelt es sich um ein neues Projekt des D&D-Verlages Wizards of the Coast, mit dem sie in Konkurrenz zu verschiedenen VTT-Programmen treten wollen.
Was ist "VTT"?
VTT steht für Virtual Tabletop und beschreibt in der Regel Programme oder Webseiten, mit deren Hilfe das Spielen übers Internet nicht nur möglich, sondern oftmals mit einigen hilfreichen Features ausgestatten wird. Die meisten dieser Programme erlauben es zu würfeln, Charakterbögen zu verwalten oder Abenteuer via 2D-Karten oder in einigen Fällen auch 3D-Umgebungen darzustellen.
Sigil ist dazu in der Lage, eure D&D-Abenteuer oder besser gesagt eure sicherlich epischen Gefechte in einer kompletten 3D-Umgebung darzustellen. Ihr könnt eure Gefechte also wie in einem Videospiel austragen, sofern ihr euch die nötige Zeit dafür nehmt, das alles vorzubereiten.
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D&D Virtual Tabletop zeigt seine digitalen Kampfkarten für das Rollenspiel
So funktioniert Sigil
Falls ihr Interesse an Sigil habt, dann könnt ihr euch das Programm ab sofort kostenlos runterladen. Allerdings ist es bislang nur auf Windows verfügbar. Um euch Sigil zuzulegen, benötigt ihr darüber hinaus einen Account für D&D Beyond, einen Online-Service, über den ihr Charaktere erstellen, Kampagnen verwalten und euch digitale Bücher zulegen könnt.
Hier eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Falls noch nicht passiert, legt euch einen Account für D&D Beyond zu.
- Geht auf die offizielle Webseite und ladet euch den DnD-Launcher runter.
- Führt das Programm aus und loggt euch in euren Account ein.
- Ladet im Launcher jetzt alles runter (das kann dauern).
- Klickt auf Play und Sigil fährt hoch. Jetzt könnt ihr einen Table erstellen und eine Karte bauen, oder ein vorgefertigtes Level auswählen.
Aktuell scheint es noch Server-Probleme zu geben; einige Spielerinnen und Spieler erlebten, dass der Launcher überraschend lange braucht, um das Programm herunterzuladen. Wundert euch also nicht, solltet ihr hier ein Weilchen warten müssen.
Sofern ihr die kostenlose Version nutzt, könnt ihr eine Karte erstellen und dafür auf einige Assets für die Umgebungen oder auch Tokens mit offiziellen Charakterwerten zurückgreifen. In der Praxis baut ihr eine Karte wie in einem Leveleditor auf dem PC. Ihr wählt aus einer Liste an Assets und platziert sie in der gewünschten Umgebung. Stellt euch darauf ein, wenig herumprobieren zu müssen.
Zudem ist das Programm bislang nur auf Englisch verfügbar.
Wer alle Funktionen von Sigil nutzen und noch mehr Assets haben will, braucht allerdings ein Master-Tier-Abonnement von D&D Beyond, was euch etwa 4 Euro im Monat kostet. Und wer auf zusätzliche Zauber, Klassen oder Monster-Werte zugreifen will, braucht nach wie vor die entsprechenden Regelwerke bei D&D Beyond.
Das zeichnet Sigil aus
Sigil ist nicht das erste Programm, mit dem ihr 3D-Karten für eure Kämpfe bauen und darin Mini-Figuren herumbewegen könnt. Vorgänger wie beispielsweise das auf Steam verfügbare Talespire waren zuerst dran und bieten aktuell deutlich mehr Assets und Funktionen als Sigil.
Der große Vorteil von Sigil liegt in der problemlosen Integration von D&D Beyond, das ohnehin viele Fans inzwischen für die Charaktergenerierung verwenden. Ihr könnt einfach alle erstellten Charaktere übertragen und damit direkt dort alle eure Skills, Angriffe oder Zauberslots verwalten.
Meinung der Redaktion

Fabiano Uslenghi
Bislang konnte ich lediglich die kostenlose Version von Sigil ausprobieren und sehe auf jeden Fall den Reiz eines solchen Programms. Mit einem Klick meine D&D-Beyond-Helden einzubauen lief erfreulich gut und dass das Programm sogar einige Zauber visuell in Szene setzt, macht ganz schön was her.
Allerdings hängt Wizards of the Coast hier durchaus noch der Konkurrenz hinterher. Die zahlreichen Vorteile (gerade bei der Erkundung) anderer VTTs wie etwa Foundry kann der D&D-Verlag damit noch nicht ausgleichen, selbst wenn hier alles in durchaus schickem 3D erstrahlt.
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