Ich habe 9 E-Scooter getestet: Darauf achte ich ab jetzt bei jedem Kauf

Der Kauf eines eigenen E-Scooters ist wie der Autokauf: Nur wer gut informiert ist, wird am Ende zufrieden sein. Ich verrate euch, worauf ihr unbedingt achten solltet.

Aktuell habe ich noch drei E-Scooter verschiedener Hersteller vor Ort und keiner bietet ales. Aktuell habe ich noch drei E-Scooter verschiedener Hersteller vor Ort und keiner bietet ales.

Ein E-Scooter-Kauf will gut überlegt sein. Immerhin seid ihr je nach Modell schnell im mittleren dreistelligen Bereich. Aber wer nur auf den Preis achtet, wird am Ende auch nicht glücklich – eine Reihe weiterer Faktoren will beachtet werden: Braucht es Blinker, wie wichtig sind die richtigen Reifen, und welche Reichweite ist wirklich sinnvoll?

Nachdem ich neun E-Scooter intensiv getestet habe, weiß ich jetzt genau, worauf es wirklich ankommt. Ich möchte meine Erfahrungen mit euch teilen und verrate, welche Details den Unterschied zwischen Frust und Fahrspaß ausmachen können.

In aller Kürze

  • Unbedingt vorab überlegen, wo ihr den Scooter verwendet
  • Federung bringt Komfort, aber auch mehr Gewicht
  • Reifen sollten mindestens 10 Zoll groß sein, bei Geländenutzung noch größer
  • Duales Bremssystem gibt mehr Kontrolle
  • Trommelbremsen lassen sich schlechter dosieren

Stadt oder Land? Der richtige Scooter für jede Umgebung

Eine entscheidende Frage sollte am Anfang eures Kaufprozesses stehen, da sich alle weiteren Entscheidungen danach richten: Wo möchte ich das Gerät einsetzen?

  • Möchte ich den E-Scooter eher in der Stadt verwenden?
  • Soll mich der E-Scooter auf Reisen begleiten?
  • Möchte ich auf dem Land mit dem E-Scooter die Natur entdecken?

Jede dieser Aufgaben stellt unterschiedliche Anforderungen an den Scooter, und darüber sollte man sich im Vorfeld im Klaren sein.

Meine eigenen Tests haben gezeigt, dass es keine One-size-fits-all-Lösung gibt. Die kleine Delle in meinem Helm ist der Beweis dafür, dass ein kompakter Stadtscooter mit kleinen Reifen und ohne Federung eher ungeeignet ist, um über holprige Feld- und Waldwege zu fahren.

Besonders als Einsteiger ist es ratsam, einen Helm beim Fahren aufzusetzen. Besonders als Einsteiger ist es ratsam, einen Helm beim Fahren aufzusetzen.

  • Für ländliche Gebiete braucht es ein robusteres Modell, das große Reifen und eine starke Federung mitbringt – nur so kann man auch unwegsames Gelände sicher meistern.
  • In der Stadt hingegen zählen Wendigkeit und Kompaktheit: Ein leichter Scooter, der problemlos durch enge Straßen und um Kurven flitzt.
  • Auf Reisen wiederum ist es wichtig, ein Modell zu haben, das sich einfach verstauen lässt und nicht viel Platz wegnimmt, idealerweise ein Leichtgewicht, das bequem transportiert werden kann.

Es lohnt sich also, den E-Scooter gezielt nach dem geplanten Einsatzbereich auszuwählen.

Aktuell habe ich noch drei E-Scooter im Test, die unterschiedlicher kaum sein könnten und als Beispiele dienen sollen: den Xiaomi Scooter 4 Pro Max GE (Stadt), den Navee V40 (Reise) sowie den gewaltigen Viron XI-1200-S (Land).

Federung, Reifen und Bremsen: Die unterschätzten Faktoren

Federung: Eine Federung bringt Fahrkomfort im Alltag, den ich nicht mehr missen möchte. Vor allem auf unebenem Gelände ist sie unerlässlich, da dadurch das Vibrieren des Lenkers etwas reduziert wird. Für die Stadt ist es allerdings ein reines Nice-to-Have-Feature, das oft höhere Kosten und mehr Gewicht nach sich zieht.

Besonders bei Modellen für Reisen sollte man daher auf eine Federung verzichten, weshalb ich besonders gerne den Navee V40 mitnehme, der im Gegensatz zum Xiaomi-Modell satte fünf Kilogramm leichter ist.

Die Reifengröße entscheidet darüber, ob man Unebenheiten leicht meistert oder ob man plötzlich neben dem E-Scooter liegt. Die Reifengröße entscheidet darüber, ob man Unebenheiten leicht meistert oder ob man plötzlich neben dem E-Scooter liegt.

Reifengrößen: Auch die Reifen beeinflussen das Fahrverhalten und Komfort enorm. Für die Stadt sollten eure Reifen mindestens 10 Zoll groß sein, idealerweise schlauchlos. Große Reifen helfen dabei, besser über Kanten zu fahren, während Tubeless-Reifen weniger pannenanfällig sind, Gewicht einsparen und ein weicheres Fahrgefühl sowie besseren Grip bieten.

Für das Gelände sind noch größere Reifen mit tiefem Profil gefragt, wie beim Viron XI-1200-S, der mit einem 20-Zoll-Reifen vorne und 16 Zoll hinten ausgestattet ist. So meistert er auch holprige Feld- und Waldwege, allerdings sollte die Geschwindigkeit auf solchen Untergründen reduziert werden.

Bremsen: Bei den Bremsen gibt es mehrere Systeme. Der Xiaomi Scooter setzt auf eine Trommelbremse am Vorderrad, der Navee verfügt hinten über eine Scheibenbremse und vorne über ein E-ABS-System, während der Viron mit Scheibenbremsen vorne und hinten ausgestattet ist, die sich einzeln betätigen lassen.

Letzteres gefällt mir besonders gut, da es mehr Kontrolle und sanfteres Bremsen ermöglicht. Trommelbremsen hingegen sind schwieriger zu dosieren, weshalb ich Scheibenbremsen klar bevorzuge.

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Reichweite und Batterien: Was sollte man unbedingt beachten?

Die Reichweitenangaben der Hersteller stimmen selten, aber Angaben von mehr als 30 Kilometern reichen für die meisten Nutzer aus, um ihre täglichen Wege zu erledigen.

Steigungen: Mehr Reichweite erfordert entweder eine größere Batterie oder eine geringere Motorleistung, was sich wiederum auf die Steigfähigkeit auswirkt – besonders in bergigen Gegenden ein wichtiger Faktor. Die Steigfähigkeit sollte nicht unter 15 Prozent liegen, um Hügel problemlos zu bewältigen.

Beim Viron XI-1200-S kommen viele Dinge zusammen: Er hat eine abnehmbare Batterie, eine Federung, große Reifen und Scheibenbremsen vorne und hinten, sodass er ideal für ländliche Gebiete ist. Beim Viron XI-1200-S kommen viele Dinge zusammen: Er hat eine abnehmbare Batterie, eine Federung, große Reifen und Scheibenbremsen vorne und hinten, sodass er ideal für ländliche Gebiete ist.

Abnehmbare Batterie: Wie bei E-Bikes stellt sich auch bei E-Scootern die Frage, ob die Batterie abnehmbar sein sollte. Ich bevorzuge abnehmbare Batterien, da ich so den Scooter unbrauchbar mache, wenn ich ihn irgendwo abstelle, und unterwegs das Tragegewicht reduzieren kann, indem ich die Batterie im Rucksack trage.

Zudem erhöht es die Reparierbarkeit und gibt mir das beruhigende Gefühl, jederzeit einen Wechselakku nutzen zu können. Das sorgt für mehr Sicherheit und Komfort im Alltag.

Sicherheit: Blinker und Sperrfunktionen – was wirklich zählt

E-Scooter bieten viele Sicherheitsaspekte, die im Straßenverkehr unverzichtbar sind, doch der Gesetzgeber beschränkt sich auf das Rücklicht und den Frontscheinwerfer.

Blinker sind nicht vorgeschrieben, bieten aber einen deutlichen Sicherheitsvorteil, da sie beim Abbiegen für mehr Sichtbarkeit sorgen und die Fahrstabilität erhöhen, da man den Arm nicht ausstrecken muss.

Leider sind nur wenige Modelle mit Blinkern ausgestattet, und von meinen Testgeräten hatte nur der Xiaomi-Scooter dieses Feature – ein klarer Vorteil in Sachen Sicherheit.

Eine Wegfahrsperre sollte ebenfalls vorhanden sein, sei es durch eine Smartphone-Verbindung, einen Schlüssel oder eine abnehmbare Batterie. Smarte Suchfunktionen bieten zusätzliches Peace of Mind, etwa durch die Integration eines AirTags oder die Anbindung an Apples „Wo ist?“-Netzwerk.

Der Kauf eines E-Scooters erfordert also mehr Überlegungen, als man vielleicht zunächst denkt. Je besser der Scooter zu den eigenen Bedürfnissen und dem Anwendungsbereich passt, desto mehr Freude hat man am Ende daran. Mit den richtigen Features und Sicherheitsaspekten ausgestattet, steht dem Fahrspaß – ob in der Stadt, auf dem Land oder auf Reisen – nichts mehr im Weg. Was ist euch bei einem E-Scooter wichtig?

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