Eine Funktion an Gaming-Stühlen, von der ich nicht dachte, dass ich sie brauche, ist für mich ein Game-Changer

Ich möchte nicht mehr ohne Synchronmechanik sitzen, denn sie hat mein Kreuz gerettet.

Der Herman Miller hat mich mit seiner Synchronmechanik eines Besseren belehrt. (Bild: Herman Miller) Der Herman Miller hat mich mit seiner Synchronmechanik eines Besseren belehrt. (Bild: Herman Miller)

In meiner Zeit als Tech-Redakteur habe ich bereits einige Gaming- und Schreibtischstühle getestet. Dabei sind mir freilich auch Modelle mit Synchronmechanik untergekommen. Doch diese Woche habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie sehr ich dieses Feature unterschätzt habe, weil ich keine Schmerzen hatte.

Dazu gibt es eine Vorgeschichte, lasst euch von mir also erst mal auf den Status Quo bringen.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Maxe ist nicht nur Redakteur bei GameStar, sondern auch Autor und Lektor. Kurzum: Er hockt verdammt viel vorm Computer und befüllt weiße Blätter mit schwarzen Buchstaben. Ein ergonomischer Stuhl ist also unabdingbar für ihn. Schmerzen im Kreuz sind ihm lange Zeit fremd gewesen.

Als er sein Hinterteil diese Woche auf einem neuen Test-Stuhl platzierte, hatte er eine Epiphanie und die wurde aus Rückenschmerzen geboren.

Meine Leidensgeschichte

Im letzten Jahr habe ich für einen großen Vergleichstest über Wochen und Monate fünf Gaming-Stühle getestet. Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass der im Test beste Stuhl nicht der beste für mich ist. Um mich aus dem Fazit an der Stelle selbst zu zitieren:

[...] Deshalb sitze ich nun nicht täglich auf dem objektiv besten Stuhl, sondern dem, der am besten zu meinem Körperbau passt.

Der Stuhl, der am besten zu mir gepasst hat, war übrigen der Hivar Skylar.

Allerdings war ich gezwungen, schlussendlich zum Modell von Recaro zu wechseln – und der Grund dafür ist völlig abwegig.

Ich habe letztes Jahr den Monitor auf meinem Schreibtisch durch einen OLED-TV von LG getauscht. Im Spätherbst wurde dann aus dem LG ein Philips-Fernseher. 

Ebenfalls im letzten Jahr habe ich in Zusammenarbeit mit euch und meinem Kollegen Jusuf herausgefunden, dass aller Wahrscheinlichkeit nach der Kunststoffbezug des Schreibtischstuhls dafür sorgt, dass meine Bildschirme ausgehen.

Achtung, so kommt alles zusammen.

Durch die mäßige Isolation des Philips OLED807 und den Kunststoffbezug des Hivar Skylar-Stuhls, hätte ich durch die Überspannung fast den TV gegrillt. Deshalb bin ich sicherheitshalber auf den Recaro Exo Black umgestiegen, den ich noch zur Verfügung hatte, um mir nicht den Fernseher kaputt zu machen.

Ein Fehler.

Die Krux mit dem Kreuz

Der Recaro Exo Black ist mitnichten ein schlechter Gaming-Stuhl, im Gegenteil. Er hat nur nicht zu mir und meinem Körperbau gepasst.

Mein Problem mit dem Gaming-Stuhl: Die Lordosenstütze war mir nicht fest genug. Außerdem war das Rückenteil für meinen Körper zu sehr geschwungen, sprich: Es ging zu weit nach hinten. Klar saß ich gut, aber nicht gut genug für acht Stunden Arbeit am Tag. Schnell haben sich Rückenschmerzen bemerkbar gemacht.

So wichtig ist der richtige Stuhl für die eigenen Maße. Schon beim Testsieger Secretlab Titan Evo stellte ich fest, dass mein rechtes Knie schmerzt, weil die Sitzfläche zu tief für meine Beine war.

Da ich sowieso zum Vergleich einen Gaming-Stuhl von Herman Miller testen wollte, hab ich mir einen beim Hersteller geordert und sofort beim ersten Sitzen festgestellt, was mir beim Recaro fehlte.

Die Synchronmechanik blies die Schmerzen weg

Der Herman Miller Aeron befindet sich just unter meinem Hintern und im Test (ein Fazit nach zwei Wochen folgt nächste Woche). Mal davon abgesehen, dass mein erster Eindruck sehr positiv ist, hat mich ein Feature sofort überzeugt.

Was ist die Synchronmechanik?

Bei der Synchronmechanik kippt die Rückenlehne nicht einfach nur nach hinten und der Sitz geht mit, sondern beide Teile bewegen sich unterschiedlich zueinander. Das entlastet die Bandscheiben, sorgt für bessere Durchblutung und schont den Rücken.

Ich hatte die Synchronmechanik bis dato völlig unterschätzt.

Ja, ich kannte die Funktion bereits und habe sie im Gaming-Stuhl-Vergleichstest mehrmals erwähnt – zwei von fünf Modellen besaßen sie. In der Theorie war mir auch bewusst, was sie macht und wieso sie besser als eine Wippmechanik ist, bei der der Stuhl gesamt nach hinten kippt. Da ich bisher aber keine Rückenprobleme hatte, habe ich sie mehr als Goodie denn Notwendigkeit betrachtet.

Doch erst durch die Rückenschmerzen durch den für mich unpassenden Stuhl habe ich gemerkt, wie unfassbar gut mir die Synchronmechanik tut.

Beim Zurücklehnen hängen meine Füße also nicht mehr in der Luft, sondern bleiben auf dem Boden, während ich mich ganz bequem zurücklehnen und beispielsweise einen Artikel Korrekturlesen kann.

Die Helden, die meinen Rücken gerettet haben: Herman Miller und sein Sidekick Posture Pal Pauli. Die Helden, die meinen Rücken gerettet haben: Herman Miller und sein Sidekick Posture Pal Pauli.

Ich sitze jetzt den vierten Tag auf dem Herman Miller (zusammen mit einem Posture Pal; was das ist, erfahrt ihr in einem eigenen Artikel in Bälde) und mein Rücken fühlt sich kontinuierlich besser an.

Das vorläufige Fazit zum Stuhl erscheint nächste Woche, aber heute habe ich gelernt, dass ich auf gar keinen Fall mehr auf die Synchronmechanik verzichten will.

In unserem Ratgeber findet ihr vielleicht einen passenden Stuhl für eure Bedürfnisse.

In meinem Vergleichstest habe ich es bereits gesagt: sitzt Schreibtischstühle am besten Probe. Das eliminiert zumindest erste Haltungsprobleme noch vor dem Kauf. Ich für meinen Teil habe gelernt, dass ich bei einer Anschaffung, auf der ich stundenlang sitze, nicht am falschen Ende sparen möchte.

Auf welchem Stuhl sitzt ihr? Was sind eure Tipps gegen Rückenschmerzen? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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