Apples Öffnung der NFC-Schnittstelle für alternative Bezahlsysteme ist aus meiner Sicht längst überfällig. Sie hätte mir nämlich einiges an Kopfschmerzen erspart, denn das Thema »Apple Pay« treibt mich schon lange um.
Es begann so: 2018 führte Apple seinen Bezahldienst in Deutschland ein und ich musste geschlagene fünf Jahre warten, bis auch meine Hausbank den Schritt wagte und den Dienst unterstützte.
Lange Zeit hatte sich die Postbank nämlich dagegen gewehrt und wollte stattdessen ihr eigenes Bezahlsystem pushen. Geärgert hat mich das vor allem, da ich zu Beginn von Apple Pay, 2018, nicht einmal Bankkarten mit der drahtlosen Bezahlfunktion besaß.
Ich wurde von der Technik abgehängt
Im Supermarkt konnten die Menschen um mich herum also drahtlos bezahlen, ob nun mit Karte oder Handy. Ich hingegen war gezwungen, meine Karte ins Terminal zu stecken und mitunter auf dem Kassenbon zu unterschreiben.
Als Technik-Fan empfand ich das als rückständig und ich schielte neidisch in Richtung Android, wo beispielsweise auch die Bezahlung via PayPal über Google Pay überhaupt kein Thema war.
2023 hatte sich dann aber auch die Postbank als eine der letzten Banken dem US-Riesen gebeugt und unterstützt seitdem den Bezahlservice, sofern eine (bezahlpflichtige) Kreditkarte vorhanden ist.
Meine Bank ist dabei, aber zufrieden bin trotzdem ich nicht
Stand jetzt: Ich kann Apple Pay inzwischen also nutzen. Zufrieden bin ich aber nicht, denn zwei grundsätzliche Dinge stören mich:
- Meine Kreditkarte, die ich für Apple Pay benötige, kostet mich zusätzlich Geld.
- Nicht alle Ladengeschäfte oder Einrichtungen akzeptieren die Bezahlung via Kreditkarte. Beim Wertstoffhof im Nachbarort muss ich weiterhin die Girocard (gemeinhin noch immer als EC-Karte bekannt) zücken.
Einige Banken wie die Sparkasse oder Commerzbank unterstützen bereits die Nutzung der eigenen Girocards mit Apple Pay. Das ist aktuell allerdings eher die Ausnahme als die Regel und bei der Postbank eben nicht der Fall.
EU-Regelung schürt meine Hoffnung auf Alternativen
Das könnte sich aber bald endlich ändern. Die EU hat Apple nämlich dazu gedrängt, die eigene NFC-Schnittstelle für andere Anbieter zu öffnen und mit der norwegischen Bezahl-App »Vipps« gibt es in Norwegen nun einen ersten Konkurrenten für Apple Pay, der das Bezahlen per NFC unterstützt.
Ich hoffe sehr, dass schon bald auch deutsche Banken folgen. Dann wäre ich gar nicht auf Apple Pay angewiesen, sondern könnte das Bezahlsystem meiner Bank nutzen, um mit dem Handy Käufe zu tätigen.
Meine Hoffnung ist jetzt:
- Ich habe bald die Möglichkeit, meine Girocard zum Bezahlen zu verwenden.
- Ich kann meine Kreditkarte kündigen, die ich abseits von Apple Pay ohnehin nicht benötige.
Ja: Ich könnte natürlich auch einfach die Bank wechseln. Ich bin aber ein Gewohnheitsmensch und habe keine Lust, an sämtlichen Stellen meine hinterlegten Kontodaten ändern zu müssen.
Ich hätte bei einer Apple-Pay-Alternative auch Komforteinbußen
Neben den genannten positiven Aspekten hätte ich im Alltag aber auch gefühlte Nachteile, zumindest wenn ich mich von meiner Kreditkarte und somit Apple Pay verabschieden würde.
Ich habe mich nämlich inzwischen daran gewöhnt, Apple Pay auch online zu nutzen. Zwei Klicks auf den Power-Button und ich habe meine Bestellung bezahlt – das geht noch schneller als mit PayPal und Co.
Würde ich also gänzlich auf Apple Pay verzichten, bliebe mir dieser kleine Vorteil verwehrt. Aber gut – prinzipiell ist so eine PayPal-Bezahlung auch in wenigen Sekunden ausgeführt.
Wie steht ihr zur Öffnung des iPhone-Bezahlsystems? Spielt es für euch keine Rolle, da eure Bank eine kostenlose Kreditkarte bereitstellt oder vielleicht sogar die EC-Zahlung unterstützt? Oder begrüßt ihr wie ich, die Möglichkeit, eine perspektivisch eine Alternative zu Apple Pay nutzen zu können? Teilt mir eure Meinung gerne in den Kommentaren mit.
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